Bestand

NL (alph.): Dassen, Karl (Bestand)

Zum Bestand: Der Nachlass Karl Dassen gelangte in mehreren Ablieferungen, ab 1959, ins Stadtarchiv. Bei den Zugängen 1959/6 bis 1967/5 handelt es sich um Schenkungen von Herrn Dassen selbst. Die Zugänge 1994/36, 1995/5 und 1996/16 wurden vom Stadtarchiv angekauft. Bei einem Teil der Archivalien ist die der Abgebende nicht feststellbar, da keine Zugangsnummern vorhanden waren. Bei diesen Archivalien wurde unter dem Punkt Zugangsnummer "unbekannt" vermerkt. Bisher lag für den Nachlass nur ein vorläufiges Verzeichnis vom Oktober 1994 vor. Bei diesem handelte es sich um eine Auflistung der in den einzelnen Archivkartons vorhandenen Archivalien.
Zu Beginn der Verzeichnungsarbeiten wurden zunächst alle Bände der von Karl Dassen angelegten Zeitungsausschnittssammlung verzeichnet und in Archivmappen umgebettet. Dabei handelt es sich um Sammlungen von Zeitungsartikeln und vereinzelt auch vollständigen Zeitungen und Beilagen, welche Dassen chronologisch und nach einzelnen Themen ordnete. Daran anschließend wurden die Festschriften zu verschiedenen Brückeneinweihungen verzeichnet und mit Signaturen versehen. Zudem wurden Typoskripte und Abschriften verschiedener Planungs- und Bebauungsvorschläge, zur allgemeinen Entwicklung und Geschichte des Bauamts sowie des Hafen verzeichnet. In einigen Fällen fanden sich in dem Nachlass Typoskripte mit handschriftlichen Korrekturen und neuere Typoskripte, in welchen diese Korrekturen übernommen worden waren. In diesem Fall erhielten sie eine gemeinsame Signatur. Die Zugangsnummern, sofern vorhanden, wurden mit Bleistift auf den jeweiligen Typoskripten aufgebracht, anschließend wurden sie in Archivmappen verpackt. Danach wurden sämtliche Ausweise der Familie Dassen, die sich in einer unbeschrifteten Mappe befanden, sortiert, verzeichnet und verpackt. Anschließend wurden Lebensmittelkarten und Bezugsscheine, sowie Einladungen und Programme geordnet, verpackt und verzeichnet. Im Anschluss daran wurden auch die Tagebücher von Karl Dassen mit einer Signatur versehen. Die Unterlagen aus seiner Beamten- und Berufszeit befanden sich bereits vorsortiert in Mappen, weshalb diese nur mit einer Signatur versehen und umgebettet werden mussten. Am Ende der Verzeichnungsarbeiten wurden die im Nachlass befindlichen Pläne ausgemessen, mit einer Signatur versehen und in Mappen für Großformate verpackt.
Zum Schluss wurden die Titelaufnahmen einer der neu geschaffenen 7 Klassifikationspunkte zugeordnet, wodurch eine bessere Benutzung des Nachlasses ermöglicht wird.
Mainz im Juni 2021
Silas Berlit

Zur Person: Karl, in seltenen Fällen auch Carl, Reiner Dassen wurde am 23. März 1889 als Sohn des Architekten und Bauunternehmers Johann Reiner Josef Dassen und dessen Frau Karolina Klara Dassen in Aachen geboren. Von 1895 bis 1908 besuchte er das Realgymnasium Aachen. 1908 begann er sein Studium an der Königlich Technischen Hochschule Aachen, heute RWTH Aachen und schloss es 1912 als Diplom-Ingenieur ab. Nach dem Ende seiner Studienzeit wurde Dassen am 1. Januar 1913 zum Königlich Preußischen Regierungsbauführer ernannt. Nach der Erlangung seines Diploms war Dassen 1913 zunächst beim Bauamt Aachen und von 1913 bis 1918 beim Bauamt II des Kaiserlichen Kanalamtes in Burg angestellt. Anschließend war Dassen von 1918 bis 1919 bei der Kanalbauinspektion Brunsbüttelkoog des Reichskanalamts tätig. Am 23.03.1918 heiratete er Alwine Margareta Kloppenburg in Burg, ihre gemeinsame Tochter kam 1925 zur Welt. Im Jahr 1919 wurde Dassen zum Regierungsbaumeister ernannt. Danach arbeitete er für die Firma Buchheim & Heister, beim Wasserbauamt Emden und dem Hafenbauamt Köln, bevor er 1921 mit seiner Arbeit in Mainz begann. 1924 wurde Dassen die Doktorwürde von der Technischen Hochschule Aachen verliehen.
Ursprünglich wurde Dassen 1921 für einen geplanten Ausbau des Mainzer Hafens zu einem Binnenumschlagshafen nach Mainz geholt. In seiner Funktion sollte er dieses vom Bauamt unabhängige Projekt planen und ausführen. Aufgrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation wurde dieses Projekt jedoch nie begonnen, weswegen Dassen ab 1923 als Statdbaumeister beim Bauamt für den Wasser- und Hafen-, sowie den rechtsrheinischen Straßenbau zuständig war. Am 1. Januar 1933 wurde Ihm schließlich die Zuständigkeit für den gesamten Straßenbau übertragen. Nachdem seinem Vorgänger, Baurat Otto Eckhard, von den Nationalsozialisten der Eintritt in den Ruhestand als "Nationale Tat" empfohlen worden war, übernahm Dassen zuerst in Vertretung, später dann vollständig die Leitung des Tiefbauamtes, obwohl Ihm nie offiziell die Leitung übertragen wurde. Dassen selbst war nie Mitglied der NSDAP, von 1931 bis 1933 war er Mitglied der Zentrumspartei. Die NSDAP sah ihn als "politisch unzuverlässig" an. Nach Kriegsende wurde Dassen zum Baudezernenten ernannt und hatte damit von 1945 bis 1946 den Titel Bürgermeister der Stadt Mainz inne. Ab 1949 war er Beigeordneter für (...) . In seiner Funktion als Baudezernent war er maßgeblich am Wiederaufbau von Mainz beteiligt. Das Baudezernat leitete Karl Dassen bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1957.
Karl Reiner Dassen starb am 26.11.1973 im Alter von 84 Jahren in Mainz.

digitalisiert: 1 Plan (NL Dassen/3)

verzeichnet

"60 Jahre Tiefbauamt Mainz 1896 - 1956" von Dr. Ing. Hans Fritzen; "100 Jahre Mainzer Bauämter - Wege und Ergebnisse"; Personalakte im Stadtarchiv: 90 / 1979/12

Form und Inhalt: Zum Bestand: Der Nachlass Karl Dassen gelangte in mehreren Ablieferungen, ab 1959, ins Stadtarchiv. Bei den Zugängen 1959/6 bis 1967/5 handelt es sich um Schenkungen von Herrn Dassen selbst. Die Zugänge 1994/36, 1995/5 und 1996/16 wurden vom Stadtarchiv angekauft. Bei einem Teil der Archivalien ist die der Abgebende nicht feststellbar, da keine Zugangsnummern vorhanden waren. Bei diesen Archivalien wurde unter dem Punkt Zugangsnummer "unbekannt" vermerkt. Bisher lag für den Nachlass nur ein vorläufiges Verzeichnis vom Oktober 1994 vor. Bei diesem handelte es sich um eine Auflistung der in den einzelnen Archivkartons vorhandenen Archivalien.
Zu Beginn der Verzeichnungsarbeiten wurden zunächst alle Bände der von Karl Dassen angelegten Zeitungsausschnittssammlung verzeichnet und in Archivmappen umgebettet. Dabei handelt es sich um Sammlungen von Zeitungsartikeln und vereinzelt auch vollständigen Zeitungen und Beilagen, welche Dassen chronologisch und nach einzelnen Themen ordnete. Daran anschließend wurden die Festschriften zu verschiedenen Brückeneinweihungen verzeichnet und mit Signaturen versehen. Zudem wurden Typoskripte und Abschriften verschiedener Planungs- und Bebauungsvorschläge, zur allgemeinen Entwicklung und Geschichte des Bauamts sowie des Hafen verzeichnet. In einigen Fällen fanden sich in dem Nachlass Typoskripte mit handschriftlichen Korrekturen und neuere Typoskripte, in welchen diese Korrekturen übernommen worden waren. In diesem Fall erhielten sie eine gemeinsame Signatur. Die Zugangsnummern, sofern vorhanden, wurden mit Bleistift auf den jeweiligen Typoskripten aufgebracht, anschließend wurden sie in Archivmappen verpackt. Danach wurden sämtliche Ausweise der Familie Dassen, die sich in einer unbeschrifteten Mappe befanden, sortiert, verzeichnet und verpackt. Anschließend wurden Lebensmittelkarten und Bezugsscheine, sowie Einladungen und Programme geordnet, verpackt und verzeichnet. Im Anschluss daran wurden auch die Tagebücher von Karl Dassen mit einer Signatur versehen. Die Unterlagen aus seiner Beamten- und Berufszeit befanden sich bereits vorsortiert in Mappen, weshalb diese nur mit einer Signatur versehen und umgebettet werden mussten. Am Ende der Verzeichnungsarbeiten wurden die im Nachlass befindlichen Pläne ausgemessen, mit einer Signatur versehen und in Mappen für Großformate verpackt.
Zum Schluss wurden die Titelaufnahmen einer der neu geschaffenen 7 Klassifikationspunkte zugeordnet, wodurch eine bessere Benutzung des Nachlasses ermöglicht wird.
Mainz im Juni 2021
Silas Berlit
Zur Person: Karl, in seltenen Fällen auch Carl, Reiner Dassen wurde am 23. März 1889 als Sohn des Architekten und Bauunternehmers Johann Reiner Josef Dassen und dessen Frau Karolina Klara Dassen in Aachen geboren. Von 1895 bis 1908 besuchte er das Realgymnasium Aachen. 1908 begann er sein Studium an der Königlich Technischen Hochschule Aachen, heute RWTH Aachen und schloss es 1912 als Diplom-Ingenieur ab. Nach dem Ende seiner Studienzeit wurde Dassen am 1. Januar 1913 zum Königlich Preußischen Regierungsbauführer ernannt. Nach der Erlangung seines Diploms war Dassen 1913 zunächst beim Bauamt Aachen und von 1913 bis 1918 beim Bauamt II des Kaiserlichen Kanalamtes in Burg angestellt. Anschließend war Dassen von 1918 bis 1919 bei der Kanalbauinspektion Brunsbüttelkoog des Reichskanalamts tätig. Am 23.03.1918 heiratete er Alwine Margareta Kloppenburg in Burg, ihre gemeinsame Tochter kam 1925 zur Welt. Im Jahr 1919 wurde Dassen zum Regierungsbaumeister ernannt. Danach arbeitete er für die Firma Buchheim & Heister, beim Wasserbauamt Emden und dem Hafenbauamt Köln, bevor er 1921 mit seiner Arbeit in Mainz begann. 1924 wurde Dassen die Doktorwürde von der Technischen Hochschule Aachen verliehen.
Ursprünglich wurde Dassen 1921 für einen geplanten Ausbau des Mainzer Hafens zu einem Binnenumschlagshafen nach Mainz geholt. In seiner Funktion sollte er dieses vom Bauamt unabhängige Projekt planen und ausführen. Aufgrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation wurde dieses Projekt jedoch nie begonnen, weswegen Dassen ab 1923 als Statdbaumeister beim Bauamt für den Wasser- und Hafen-, sowie den rechtsrheinischen Straßenbau zuständig war. Am 1. Januar 1933 wurde Ihm schließlich die Zuständigkeit für den gesamten Straßenbau übertragen. Nachdem seinem Vorgänger, Baurat Otto Eckhard, von den Nationalsozialisten der Eintritt in den Ruhestand als "Nationale Tat" empfohlen worden war, übernahm Dassen zuerst in Vertretung, später dann vollständig die Leitung des Tiefbauamtes, obwohl Ihm nie offiziell die Leitung übertragen wurde. Dassen selbst war nie Mitglied der NSDAP, von 1931 bis 1933 war er Mitglied der Zentrumspartei. Die NSDAP sah ihn als "politisch unzuverlässig" an. Nach Kriegsende wurde Dassen zum Baudezernenten ernannt und hatte damit von 1945 bis 1946 den Titel Bürgermeister der Stadt Mainz inne. Ab 1949 war er Beigeordneter für (...) . In seiner Funktion als Baudezernent war er maßgeblich am Wiederaufbau von Mainz beteiligt. Das Baudezernat leitete Karl Dassen bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1957.
Karl Reiner Dassen starb am 26.11.1973 im Alter von 84 Jahren in Mainz.
"60 Jahre Tiefbauamt Mainz 1896 - 1956" von Dr. Ing. Hans Fritzen; "100 Jahre Mainzer Bauämter - Wege und Ergebnisse"; Personalakte im Stadtarchiv: 90 / 1979/12

Reference number of holding
Stadtarchiv Mainz, NL Dassen
Extent
25 Archivkartons; 5 Mappen mit Überformaten

Context
Bestände des Stadtarchivs Mainz >> Nachlässe >> Nachlässe, alphabetisch geordnet

Indexentry person
Dassen, Karl ; Dassen, Margareta; Dassen, Josef; Dassen, Klara; Kloppenburg, Margareta; Dassen, Karl; Dassen, Carl

Date of creation of holding
1879 - 1973

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Last update
02.05.2023, 10:16 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1879 - 1973

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