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Potentiale ethnisch-kulturellen Konflikts und die Funktion der Eigenorganisation transnationaler Zuwanderer
"Es wird aus einer Explorationsstudie bei Türken, Ex-Jugoslawen, Italienern, Spaniem, Polen, Aussiedlern/ Rußlanddeutschen und Vietnamesen in Berlin berichtet, die das Ziel hatte, genauer die Bedeutung zu erfassen, die die Aktivitäten ethnospezifischer Vereine für die Integration von transnationalen Zuwanderern in die Aufnahmegesellschaft haben. Bei einigen Beobachtern besteht die Sorge, die Einbeziehung in solche Eigenorganisations-Aktivitäten könnte, so sehr sie durch ihrerseits ethnospezifisch selektierende Distanzierungen aus der Aufnahmegesellschaft bestärkt oder sogar veranlaßt sein mag, dazu beitragen, die betroffenen Menschen in Ghettokulturen ihrer Eigengruppe zu drängen und ihre mitgebrachte Heterogenität als eine Dauer-Distanz zur Aufnahmegesellschaft festzuhalten. Wenn transnationale Neuzuwanderer besonderen Problembelastungen ausgesetzt sind und zudem - aus welchen in der Aufnahmegesellschaft oder bei ihnen selbst gelegenen Gründen immer - den Kollektiven ihrer besonderen Herkunft stärker verbunden bleiben als denen, die sich in der Aufnahmegesellschaft für sie eröffnen könnten, so könnten sich daraus im Verhältnis zwischen den Mehrheiten der Dominanzkultur und den neuen ethnischen Minderheiten Potentiale eines ethnisch oder gar ethnonational akzentuierten Konflikts entwickeln. Die Daten der Studie, aus der hier berichtet wird, sind nicht primär im Hinblick auf die Ermittlung solcher Konfliktpotentiale gewonnen worden. Sie erlauben aber dennoch einige interessante Hinweise zum Thema. 'Wie also ist' -so wird der vorliegende Beitrag resumiert - 'die Bedeutung der Eigenorganisationen transnationaler Zuwanderer für die Regulierbarkeit ethnisch-kultureller Konflikte in unseren Städten einzuschätzen'? Im ganzen positiv, weil das Einbezogensein in Aktivitäten solcher Eigenorganisationen eher die zivilgesellschaftlichen, für Plurikulturalität offenen, politisch-unkriegerischen Formen des Umgangs mit den Konfliktpotentialen fördert, allerdings mit der Einschränkung, daß nicht von vornherein ethnonationalistische Mobilisierungseliten das Heft in die Hand nehmen." (Autorenreferat)
- Weitere Titel
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Potential ethnic and cultural conflicts and the function of self-organization of transnational immigrants
- ISBN
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3-531-12878-7
- Umfang
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Seite(n): 328-332
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration. Die Zukunft moderner Gesellschaften". Dresden, 1996
- Erschienen in
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Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung
- Thema
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Sozialwissenschaften, Soziologie
Migration
Bundesrepublik Deutschland
Ethnizität
ethnische Gruppe
Berlin
Migration
Verein
ethnischer Konflikt
transnationale Beziehungen
Migrant
Segregation
kulturelle Identität
Integration
empirisch
empirisch-qualitativ
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Fijalkowski, Jürgen
Gillmeister, Helmut
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
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Rehberg, Karl-Siegbert
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Westdt. Verl.
- (wo)
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Deutschland, Opladen
- (wann)
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1997
- URN
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urn:nbn:de:0168-ssoar-138932
- Rechteinformation
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GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Letzte Aktualisierung
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21.06.2024, 16:26 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Sammelwerksbeitrag
- Konferenzbeitrag
Beteiligte
- Fijalkowski, Jürgen
- Gillmeister, Helmut
- Rehberg, Karl-Siegbert
- Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Westdt. Verl.
Entstanden
- 1997