Ein radikaler Universalismus der Befreiung

In diesem Essay versuche ich, vor dem Hintergrund der Debatte um Identitätspolitik sowie um die gescheiterte documenta 15, eine universalistisch globale Ästhetik zu ergründen. Dabei lehne ich mich formal an Omri Boehms Argumentation für einen radikalen Universalismus an. Im Gegensatz zu Boehm versuche ich allerdings, die universalistische Konzeption materialistisch-dialektisch zu denken. Dafür muss allerdings eine metaphysisch anmutende Möglichkeit der Befreiung gesetzt werden, die, angelehnt an Karl Marx, nur als kollektiver Prozess verstanden werden kann. Auf einen Satz gebracht heißt das: Befreiung wird nicht durch Universalismus, sondern Universalismus wird durch Befreiung möglich. Aus dem Versuch, Boehms Konzept vom Kopf auf die Füße zu stellen, ergibt sich eine universalistische radikal-kollektive Theorie der Befreiung. Übertragen auf zwei Beispiele liefert sie eine Grundlage, auch die Geschehnisse der documenta 15 unter anderen Gesichtspunkten zu begreifen und ein neues Schlaglicht auf die Diskussion um ein geteiltes globales universalistisches Verständnis von Ästhetik (en) zu werfen.

Location
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Extent
Online-Ressource
Language
Deutsch

Bibliographic citation
Ein radikaler Universalismus der Befreiung ; volume:16 ; number:1 ; year:2023 ; pages:115-129
Soziologiemagazin ; 16, Heft 1 (2023), 115-129

Creator
Geisler, Lukas

DOI
10.3224/soz.v16i1.08
URN
urn:nbn:de:101:1-2023112210491635841030
Rights
Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Last update
15.08.2025, 7:39 AM CEST

Data provider

This object is provided by:
Deutsche Nationalbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Associated

  • Geisler, Lukas

Other Objects (12)