Malerei

Mond und Glühwürmchen

Wie um die Wette mit der halb durch Nebelschleier verdeckten Mondsichel, beleuchten eine Schar von Leuchtkäfern die sich im Wind biegenden Schilfhalme am Flussufer. Durch die Goldfarbe erhält das Licht der Insekten eine ergreifende Intensität, die die japanische Redewendung widerspiegelt: „Noch stärker als das Zirpen der Zikade nach der ersehnten Liebe, ist das leidenschaftliche Brennen der Leuchtkäfer.“ Die feuchte Tuschestimmung und der weiche, ohne Umrisslinien auskommende Pinselduktus verleihen der Darstellung eine poetische Atmosphäre, die für die von Matsumura Goshun (1752–1811) in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Kyoto begründete Shijō-Schule typisch ist. Bunrin führte diese Traditionslinie im 19. Jahrhundert fort und war ein bedeutender Lehrer für die neotraditionellen Maler im einheimisch-japanischen Stil (j. Nihonga) im Kyoto der frühen Meiji-Zeit. Er hinterliess zahlreiche Landschaftsbilder; Naturimpressionen mit dem von ihm vielfach behandelten Motiv der Leuchtkäfer im Mondlicht gelten aber als sein besonderes Forte.

Standort
Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
3627
Maße
Bildmaß: 116,9 x 49,5 cm
Höhe x Breite: 197 x 70 cm (Montierung)
Material/Technik
Hängerolle, Tusche und Farben auf Seide
Inschrift/Beschriftung
mit Siegeln

Ereignis
Herstellung
(wo)
Japan
(wann)
Späte Edo (Tokugawa)- bis frühe Meiji-Zeit

Rechteinformation
Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
13.06.2023, 14:07 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Museum für Asiatische Kunst. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Malerei

Entstanden

  • Späte Edo (Tokugawa)- bis frühe Meiji-Zeit

Ähnliche Objekte (12)