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Demographischer Wandel erfordert Bildungsreformen und lebenslanges Lernen
Das Durchschnittsalter der Erwerbspersonen steigt trotz wachsender Frühverrentung, weil jüngere Altersjahrgänge immer spärlicher besetzt sind und ihre Verweildauer in Bildung und Ausbildung zunimmt. Dennoch ist das deutsche Hochschulsystem vergleichsweise unproduktiv: Zwar hat die Studienneigung zugenommen, aber demographisch bedingt ist die Zahl deutscher Studenten im Inland nicht höher als vor zehn Jahren. Der Anteil ausländischer Studenten in Deutschland hat sich dagegen im letzten Jahrzehnt verdoppelt, und Deutsche studieren vermehrt im Ausland. Das Erwerbspersonenpotential der Jüngeren muss künftig stärker erschlossen werden, indem sie rascher und besser qualifiziert das Bildungssystem verlassen. Darüber hinaus erfordert die Globalisierung, die deutschen Hochschulen noch stärker für ausländische Studierende zu öffnen: zum einen, um Bildung zu exportieren, zum anderen, um hochqualifizierte Absolventen für Deutschland zu gewinnen. Die raschen Veränderungen im Wissen sowie die Notwendigkeit und die Möglichkeit, ältere Arbeitnehmer immer länger im Berufsleben zu halten, erfordern einen Ausbau der Weiterbildungsangebote - auch innerhalb der Universitäten. Die Bereitschaft zur Weiterbildung ist bei den Arbeitnehmern durchaus vorhanden - wenngleich noch erheblich steigerungsfähig. Allerdings ist die Bereitschaft eher bei jüngeren als bei älteren Erwerbspersonen gegeben. Erst wenn sich die beruflichen Perspektiven für Ältere ändern, wird sich dies in einer größeren Weiterbildungsbereitschaft niederschlagen.
- Sprache
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Deutsch
- Erschienen in
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Journal: DIW Wochenbericht ; ISSN: 1860-8787 ; Volume: 72 ; Year: 2005 ; Issue: 19 ; Pages: 329-335 ; Berlin: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
- Klassifikation
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Wirtschaft
- Thema
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Bildungsreform
Hochschulreform
Studium
Erwerbstätigkeit
Bevölkerungsentwicklung
Arbeitsmarktintegration
Altersstruktur
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Brenke, Karl
Zimmermann, Klaus F.
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
- (wo)
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Berlin
- (wann)
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2005
- Handle
- Letzte Aktualisierung
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10.03.2025, 11:44 MEZ
Datenpartner
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Artikel
Beteiligte
- Brenke, Karl
- Zimmermann, Klaus F.
- Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
Entstanden
- 2005