Akten

Mandatum de solvendo Auseinandersetzung um Nichterfüllung eines Vertrages

Kläger: (2) Martin von Klinckowström, Etatskommissar in Pommern

Beklagter: Johann von Treuenfels, kgl. Postinspektor zu Wismar

Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Dr. Friedrich Anthoni (A & P) Bekl.:

Fallbeschreibung: Parteien haben am 03.02.1686 in Wismar zur Durchführung des Postverkehrs zwischen Hamburg, Wismar und Rostock einen Vertrag zur Unterhaltung von Postpferden, Übernahme der Reparaturkosten an den Kutschen, für das Beschlagen der Pferde, die Bezahlung des Postillions und andere Kosten getroffen. Da Treuenfels sich 1695 weigert, Teile des Vertrages zu erfüllen, gerät der Postverkehr auf der Strecke in Gefahr. Kl. bittet, ihn zur Aufrechterhaltung des Postverkehrs und zur Übernahme aller Unkosten zu verurteilen. Das Tribunal erläßt das gewünschte Mandat am 05.09. cum clausula, am 17.10. weist Bekl. die Vorwürfe zurück und beschuldigt seinerseits Kl., das Postwesen durch Nichtzahlung vereinbarter Beträge und Anweisungen an den Rostocker Postmeister zu beeinträchtigen. Das Tribunal fordert Kl. am 18.10. zur Antwort auf. Am 29.11. beruft sich Kl. auf den Vertrag, fordert dessen Einhaltung von Bekl. und erbittet vom Tribunal Durchsetzung des Mandates. Das Tribunal fordert Bekl. am 30.11.1695 zur Erwiderung auf., die am 03.01.1696 eingeht und in der Bekl. auf seinen Einwänden beharrt und um Bezahlung seiner Rechnungen bittet. Das Tribunal schließt die Beweisaufnahme am 07.01., am 08.02. und 30.06. bittet Kl. um Prozeßbeschleunigung, am 06.07.1696 verurteilt das Tribunal die Parteien dazu, die aufgelaufenen Kosten für den Postverkehr hälftig bis zu einem Endurteil zu übernehmen und dann deren Aufteilung zu betreiben. Am 23.10. bittet Kl. erneut um ein Mandat an Bekl., da dieser sich weigert, seinen Anteil zu bezahlen. Das Tribunal verweist ihn am 24.10. auf das ergangene Urteil und fordert Beweise für das Fehlverhalten des Bekl. Diese bringt Kl. am 05.11. bei und erneuert seine Forderung, woraufhin das Tribunal am 06.11. das erbetene Mandat erläßt. Am 17.11. trägt Bekl. seine Gegenrechnung vor, daß ihm noch 60 Rtlr zustünden, woraufhin das Tribunal Kl. am 18.11. zur Antwort auffordert. Am 21.11. verteidigt Kl. seine Rechnung und fordert Zahlung bei Strafe der Vollstreckung. Das Tribunal verlangt am 23.11. Antwort vom Bekl., die am 11.11. eingeht. Am 12.12. schließt das Tribunal die Beweisaufnahme, am 19.12.1696 bittet Kl. um Urteil, am 25.01.1697 verweist das Tribunal Parteien an die Liquidationskommission.

Instanzenzug: 1. Tribunal 1695-1697

Prozessbeilagen: (7) Vertrag vom 03.02.1686 (Original und Kopie), Schreiben Franz Erdmann Jonas zu Wismar an Klinckowström vom 28.07.1695; Schreiben Hans Caspar Michaelsens zu Patrow an Kl. vom 25.07.1695 bzw. an Dr. Anthon vom 18.09.1695; Schreiben des Wismarer Stellmachers Hinrich Schmidt an Kl. vom 02.09.1695 bzw. an Dr. Anthon vom 02.10.1695; Schreiben H. Völschows zu Rostock an Bekl. vom 29.10.1693 und 06.10.1695; Prozeßvollmacht des Kl.s für Dr. Anthon vom 28.01.1696; von Notar Heino Meyer aufgenommene Aussage des Bekl. vom 16.10.1696; Quittungen des Hans Caspar Michaelsen zu Patrow vom 28.06.1696, des Franz Erdmann Jonas zu Ratzeburg vom 30.12.1695, des Jochim Voß und des Hinrich Schmidt zu Wismar vom 14.11.1696; Rechnung über Zahlungen beider Parteien an die Postbedienten seit 1694

Archivaliensignatur
(1) 1653
Alt-/Vorsignatur
Wismar K 66 (W K 2 n. 66)

Kontext
Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 11. 1. Kläger K
Bestand
Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803

Laufzeit
(1686-1695) 03.09.1695-28.01.1697

Weitere Objektseiten
Geliefert über
Letzte Aktualisierung
09.05.2025, 15:01 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Archiv der Hansestadt Wismar. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Gerichtsakten

Entstanden

  • (1686-1695) 03.09.1695-28.01.1697

Ähnliche Objekte (12)