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Liegender Mädchenakt

Von 1919 bis 1925 hatte Leyhausen an der Kasseler Kunstakademie studiert. Er legte das Staatsexamen zum Zeichenlehrer ab, entschied sich jedoch, als bildender Künstler selbstständig zu arbeiten. Bereits während des Studiums bei Curt Witte und Ewald Dülberg hatte er sich mit dem Impressionismus und zunehmend mit zeitgenössischen Stilrichtungen beschäftigt. 1923 schlossen sich Dülbergs Studenten zur Gruppe Die Fünf zusammen. Neben Werken weiterer Mitglieder dieser Gruppe wurden auch zwei Gemälde Leyhausens vom preußischen Oberpräsidenten in Kassel, Rudolf Schwander, mit Mitteln des Kultusministeriums angekauft und in der Nationalgalerie inventarisiert (vgl. August Anhalts „Atelierecke“, A III 35, und „Rosen in roter Vase“, A III 145; andere Werke, darunter Leyhausens „Südfranzösisches Städtchen“, sind seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen). Leyhausen stellte 1927 mit der Kasseler Sezession aus, die sich als protestierende Antwort auf die Behandlung junger Künstler durch die Kasseler Akademie verstand. Etwa in dieser Zeit – anders als die meisten seiner Aktstudien, die aus den frühen Studienjahren stammen – entstand auch der „Liegende Mädchenakt“. Die Suggestion, dass die junge Frau „zur Verfügung“ stehe, unterscheidet das Werk von Leyhausens sonstigen Aktgemälden: Sie liegt sinnlich und offen, verträumt oder vielleicht schlafend in der Natur; mit ihren expliziten Kurven, der glatten Haut und in passiver Pose wird sie den Betrachter:innen angeboten und kann den voyeuristischen Blick nicht erwidern. | Emily Joyce Evans

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technique
Öl auf Leinwand
Measurements
Höhe x Breite: 78 x 111 cm
Location
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventory number
A III 28

Event
Erwerb
(description)
1927 Ankauf durch den Oberpräsidenten des Regierungsbezirkes Kassel für die Nationalgalerie
Event
Herstellung
(who)
(when)
um 1926/27

Last update
08.08.2023, 11:01 AM CEST

Object type

  • Bild

Associated

Time of origin

  • um 1926/27

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