Bestand
A Rep. 020-12 Askanisches Gymnasium (Bestand)
Vorwort: A Rep. 020-12 Askanisches Gymnasium
1. Schulgeschichte
Nachdem am 1. Juni 1871 von der Stadtverordnetenversammlung zu Berlin die Errichtung einer höheren Lehranstalt genehmigt worden war, begann die Errichtung eines neuen Schulgebäudes 1874 in der Halleschen Straße 24/25. Am 11. Oktober 1875 wurde dort das "Askanische Gymnasium" mit 441 Schülern eröffnet. Seinen Namen erhielt es in Anlehnung des nahe bei liegenden Askanischen Platzes. Der Berliner Magistrat wählte Prof. Dr. Woldemar Ribbeck zum Direktor der Anstalt. Das Kollegium setzte sich aus neun wissenschaftlichen Lehrern, drei technischen Lehrern und drei Vorschullehrern zusammen. Am 11. März 1880 fand die erste Reifeprüfung statt. Das Lehrerkollegium vergrößerte sich und bestand nun aus 27 Lehrern. 1885 besuchten bereits 809 Schüler die Anstalt. Seit Ostern 1885 wurden zu Ostern und Michaelis des jeweiligen Jahres Schüler aufgenommen. Im Herbst 1900 war die Schule dann endgültig zu einem Doppelgymnasium herangewachsen, das nun von 757 Schülern besucht wurde. Von Ostern 1880 bis Michaelis 1900 verließen nicht weniger als 538 Schüler das Gymnasium mit dem Reifezeugnis.
1902 schied Direktor Ribbeck aus dem Schuldienst aus und Prof. Dr. Adolf Busse wurde als neuer Direktor berufen.
1914 brach der Erste Weltkrieg aus, zahlreiche Lehrer und Schüler traten in den Militärdienst ein und kehrten nicht wieder zurück. Durch die Mangelversorgung mit Kohlen und die Unruhen in Berlin wurde der Unterricht zeitweise unterbrochen. Ebenso brachte die Verlegung der Bertram-Realschule in die Räume des Gymnasiums von November 1918 bis Mai 1919 die Einführung des Schichtunterrichtes mit sich.
Zu Ostern 1922 schied der Geheime Studienrat Prof. Dr. Busse auf Grund des Dienstaltersgesetzes aus dem Schuldienst aus. Die weitere kommissarische Leitung der Schule übernahm bis Neujahr 1924 Studienrat Dr. Blitz. Dann wurde Prof. Dr. Eugen Stuhle als Studiendirektor zum Askanischen Gymnasium versetzt und übernahm seit dem 14. Januar 1924 damit die Leitung der Schule.
Die Vorschule, die es seit 1875 am Askanischen Gymnasium gab, wurde zu Ostern 1922 aufgelöst. Als weitere Veränderung im Berliner Schulsystem wurden die Michaelis-Klassen abgeschafft und die Schüleraufnahme erfolgte nur einmal im Jahr, so dass z.B. die Schüler bei der Wiederholung des Schuljahres nun ein ganzes Jahr und nicht mehr halbjährlich wiederholen mussten..
Eine weitere Neuerung war seit 1923 die Angliederung eines Realgymnasiums an das alte humanistische Gymnasium. Seit dem 1. Mai 1925 besuchten 455 Schüler in 21 Klassen.
Zu Ostern 1929 wurde das Askanische Gymnasium mit dem 1914 gegründeten Tempelhofer Gymnasium zur "Askanische Schule" vereinigt und als "Vereinigtes Askanisches und Tempelhofer Gymnasium" nach Tempelhof in dessen Gebäude Wittelsbacher Korso 60, später Boelckestraße 60, verlegt.
Mit der Umgestaltung des Deutschen Schulwesens ab dem 18. Juni 1938 wurde die Anstalt in "Askanische Schule" Oberschule für Jungen umbenannt.
Im September 1945 wurde die Askanische Schule mit der Leo-Schlageter-Oberschule, Oberschule für Jungen (dem ehemaligen Reformrealgymnasium) zur Askanischen Oberschule zusammengelegt.
Im Jahr 2000 feierte die Askanische Oberschule Tempelhof ihr 125jähriges Bestehen.
Die Akten des Askanischen Gymnasiums wurden im Juli 1961 aus Privathand vom Landesarchiv Berlin angekauft.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand enthält 7 Akten des Askanischen Gymnasiums (0,30 lfm) mit der Laufzeit 1875 - 1920. Sie beinhalten v.a. den Schriftverkehr mit dem Provinzialschulkollegium und dem Magistrat von Berlin. Einige Akten enthalten Personalangelegenheiten der Lehrer und Hinweise zum Dienstbetrieb. Gedruckte Jahresberichte runden diesen Bestand ab.
Eine weitere Akte enthält personenbezogene Unterlagen zu Versetzungen, Beurlaubungen und Heiratsangelegenheiten der Studienassessore bzw. Referendare des Reformrealgymnasiums bzw. der Leo-Schlageter-Oberschule aus der Zeit 1934-1944.
Zahlreiche Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Landesarchiv Berlin, A Rep. 020-12 Nr. …
3. Korrespondierende Bestände
A Rep. 000-02-01 - Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin
A Rep. 001-06 - Magistrat der Stadt Berlin, Personalbüro
A Rep. 020-02 - Magistrat von Berlin, Deputation für die äußeren Angelegenheiten der städtischen höheren Lehranstalten/Büro für höhere Schulen
A Rep. 043-08 - Bezirksamt Berlin-Tempelhof (1920 - 1945)
B Rep. 125 - Landesarchiv Berlin
F Rep. 260-02 - Plakate Besatzung Berlins (1945-1949) und Berlin Hauptstadt der DDR (1949-1990)
F Rep. 270 - Allgemeine Kartensammlung
F Rep. 290 (02) - Allgemeine Fotosammlung (02)
F Rep. 290 (07) - Allgemeine Fotosammlung (07)
F Rep. 290-01-30 - Sammlung Otto Hagemann
4. Literatur- und Quellenverzeichnis
Denkschrift zum 50jährigen Bestehen des Askanischen Gymnasiums in Berlin (1875-1925), Berlin 1925.
Berlin, Januar 2009 / November 2017 Kerstin Bötticher
- Bestandssignatur
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A Rep. 020-12
- Kontext
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Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> A Bestände vor 1945 >> A 2 Magistrat der Stadt Berlin >> A 2.4 Nachgeordnete städtische Behörden und Einrichtungen >> A Rep. 020-03 bis A Rep. 020-ff Städtische Schulen
- Verwandte Bestände und Literatur
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Verwandte Verzeichnungseinheiten: LAB A Rep. 000-02-01 Stadtverordnetenversammlung zu Berlin
LAB A Rep. 020-02 Magistrat der Stadt Berlin, Deputation für die äußeren Angelegenheiten der höheren Lehranstalten/Büro für höhere Schulen
- Bestandslaufzeit
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1875 - 1944
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Für nähere Informationen zu Nutzungs- und Verwertungsrechten kontaktieren Sie bitte info@landesarchiv.berlin.de.
- Zugangsbeschränkungen
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Zugangsbestimmungen: Einige Akten sind aufgrund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es gesonderter Zustimmung des Landesarchivs.
- Letzte Aktualisierung
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28.02.2025, 14:13 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1875 - 1944