Bestand
Hannover/Gartenkirche (Pfarrarchiv) (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Die Garten-Kirchengemeinde wurde 1746 aus den Bewohnern der sog.
Gartenvorstadt im Nordosten Hannovers gebildet. Unter Verwendung von
Steinen des abgebrochenen Aegidientors entstand 1748 bis 1749 ein
neues Kirchengebäude für die bisher genutzte, aber zu klein gewordene
Marienkapelle. Ende des 19. Jahrhunderts wich das Gebäude einer
größeren Kirche - Architekt der Ungewitter-Schüler Eberhard Hillebrand
(1840-1924) -, die sich besonders durch ihre gelungene Akustik
auszeichnete. Reichsweit berühmt war die 63 Register umfassende Orgel.
Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörten der bedeutenden
Gartenkirchengemeinde fast 20.000 Menschen an.
Die
Kriegsfolgen waren gravierend: die Kirche, das Pfarrhaus, die seit
1906 bestehende Krankenanstalt mit Säuglingsheim "Nazareth" und das
Gemeindehaus mit dem Altersheim "Köllestift" erlitten schwerste
Schäden; durch Evakuierungen ging die Zahl der Gemeindeglieder stark
zurück. Nach Kriegsende wurden die Gebäude provisorisch instandgesetzt
und für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt, u. a. hatten im
Gemeindesaal die Niedersächsische Landesbühne und das Kino "Die
Kurbel" viele Jahre ihr Domizil. Im Pfarrhaus beriet die
"Niedersächsische Auswanderungszentrale" einige Jahre interessierte
Personen. Seit 1996 nennt sich die Gemeinde unter Rückgriff auf den
Traditionsnamen "Marienkapelle" Ev.-luth Gartenkirche St. Marien
Hannover.
Bestandsgeschichte: Als Folge
der Kriegsereignisse weist die Überlieferung große Lücken auf. So
enthält der 2006 geordnete und verzeichnete Bestand vorwiegend nach
1944 entstandene Akten zur Entwicklung und Verwaltung der
Kirchengemeinde, zu den Amtshandlungen der Seelsorger und zur
Personalsituation sowie zu Finanz- und Bauangelegenheiten sowohl was
die Kirche selbst als auch die Altenpflegeheime und den Kindergarten
betrifft und Zeichnungen zu den der baulichen Veränderungen an den
kriegsbeschädigten Gebäuden. Kirchenrechnungen sind aus der Zeit nach
dem Zweiten Weltkrieg vorhanden. Die vorhandenen Dokumente zur
Geschichte der Kirchengemeinde sind vorwiegend Kopien aus dem
Stadtarchiv Hannover. Recht umfangreich ist die Sammlung von
Fotografien, auch zeitgenössischer Provenienz. Die Kirchenbücher der
Gartenkirchengemeinde befinden sich im Kirchenbuchamt des
Stadtkirchenverbandes Hannover.
Der bekannte Friedhof der
Gartenkirche (u. a. Gräber von Grotefend, Charlotte Kestner) ist
städtisch; diesbezüglich sind Bestände des Stadtarchivs Hannover
heranzuziehen.
Die bisherigen Nachlieferungen - Acc.
46/2007 und Acc. 55/2011 (u. a. KV-Protokolle,Kirchenrechnungen; = H
14 Nr. 223-235) - sind im November 2024 bearbeitet und verzeichnet
worden.
- Bestandssignatur
-
H 14
- Umfang
-
7,4 lfd. M.
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv Hannover (Archivtektonik) >> Gliederung >> Landeskirchliches Archiv >> H - Kirchen und kirchliche Einrichtungen in der Stadt Hannover (Stadtkirchenarchiv)
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Literatur: Gartenkirche St. Marien. Festschrift zum 250. Geburtstag der Kirchengemeinde. 15. September 1746 bis 15. September 1996, hrsg. vom Kirchenvorstand der Ev.-luth. Gartenkirchengemeinde St. Marien Hannover, Hannover o.J. [1996]; O. Ulrich: Die Anlage der Aegidienneustadt zu Hannover, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen 1893, S. 165-200.
- Bestandslaufzeit
-
1746-2005
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
01.04.2025, 13:47 MESZ
Datenpartner
Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1746-2005