Festkultur und Selbstinszenierung deutscher Universitäten

Zusammenfassung: Am Anfang unserer Jubiläumskultur standen Kirche, Christentum und – etwas überraschend – die Universitäten. Heute ist es selbstverständlich, dass wir im privaten wie öffentlichen Leben Jahrestage feiern, dies ist aber keine anthropologische Konstante. Die Jubiläumstradition geht zunächst auf das Alte Testament sowie auf die Einführung des Heiligen Jahres durch Papst Bonifaz VIII. im Jahr 1300 zurück. Nach sieben Sabbatzyklen, d.h. nach dem 49. Jahr, sollten im darauffolgenden Jobeljahr die Schulden erlassen werden. Ähnlich galt das Heilige Jahr, das ursprünglich nur alle 100 Jahre ausgerufen wurde, als Zeit der Sündenvergebung. Diese Ablasspraxis fand solchen Zuspruch, dass der Turnus sukzessive verkürzt wurde und das Heilige Jahr seit 1475 alle 25 Jahre stattfand. Solange der Papst das Monopol auf den Zyklus besaß, war das Jubiläum für die profane Nutzung nicht verfügbar. Erinnern war noch nicht an ein historisches Ereignis oder an von Menschen vereinbarte, also nicht von Gott bestimmte Daten geknüpft

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ilka Thom (u.a., Hg.): Mittendrin - eine Universität macht Geschichte : Ausstellung anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Humboldt-Universität zu Berlin. Berlin: Akademie-Verl., 2010, S. 88 - 95

Klassifikation
Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Schlagwort
Jubiläum
Fest
Universität
Online-Ressource

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2010
Urheber

URN
urn:nbn:de:bsz:25-opus-97869
Rechteinformation
Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
14.08.2025, 10:56 MESZ

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Beteiligte

Entstanden

  • 2010

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