Akten

Appellationis Auseinandersetzung um Aufteilung eines Erbes

Kläger: (2) Witwe von Johann Rathcke Claussohn (Bekl. in 1. Instanz)

Beklagter: sämtliche übrige Erben Claussohns (Kl. in 1. Instanz)

Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Dr. Joachim Köckert (A & P); seit 16.08.1721 Hinrich Georg Scheffel (A & P) Bekl.: Dr. Erich Hertzberg (A & P)

Fallbeschreibung: Claussohn ist 1718 verstorben, um die Aufteilung seines Erbes ist zwischen Kl.in und ihren Stiefkindern ein Streit entbrannt, der vor dem Ratsgericht geführt wurde und in dem sowohl der unstrittige Erbanteil der Kl.in beschlagnahmt, anderen Erben zu hohe Anteile bereits ausgezahlt, der Kl.in eine Kiste entwendet und ausstehende Obligationen von den anderen Erben eingetrieben wurden. Gegen die entsprechenden Ratsgerichtsurteile, die die Vorgehensweise der anderen Erben stützen und ermöglichen, appelliert Kl.in nach Wiedereinrichtung des Tribunals und bittet um die Ansetzung eines Vergleichstermins, um die Ansprüche feststellen und auszahlen zu können. Das Tribunal nimmt den Fall zunächst nicht an, sondern dringt auf eine ordnungsgemäße Form der Appellation, fordert den Rat aber am 09.09., nachdem Kl.in am 16.08. der Aufforderung gefolgt ist und einen ordentlichen Schriftsatz eingereicht hat, zur Einsendung der Akten der Vorinstanz auf. Diesem Mandat folgt der Rat nach Diskussionen am 04.11.1721, am 12.11. werden die Akten nach Antrag der Kl.in vom 06.11. eröffnet, am 17.11.1721 an die Referenten ausgeteilt. Am 11.02.1722 bittet Scheffel um Anberaumung eines Vorbescheides, der vom Tribunal am 13.02. auf den 13.03. angesetzt wird und zu dem es alle Beteiligten einlädt. Das Tribunal vergleicht die Parteien am 14.03. dahingehend, daß Kl.in das Erbinventar beeidet, Diebstahlsvorwürfe gegen die Vormünder eines Stiefsohnes fallenläßt, das Urteil des Tribunals in dänischer Zeit anerkennt, dafür Kleider und Schmuck zurückerhält und das gesamte restliche Erbe einvernehmlich geteilt wird.

Instanzenzug: 1. Ratsgericht 1719-1720 2. Tribunal 1721-1722

Prozessbeilagen: (7) von Notar Philipp Hinrich Pladecius aufgenommene Appellation vom 31.10.1719; Ratsgerichtsurteil vom 25.10.1719; von Notar Georg Augustin Pladecius aufgenommene Appellation vom 19.12.1720; Rationes decidendi des Ratsgerichts; Schreiben des Lübecker Rates an Tribunal vom 05.03.1722; Schreiben Hinrich Suverck Johannsons an Lübecker Rat vom 26.02.1722

Archivaliensignatur
(1) 2772
Alt-/Vorsignatur
Wismar R 80 (W R 3 n. 80)

Kontext
Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 18. 1. Kläger R
Bestand
Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803

Laufzeit
(1719-1721) 04.07.1721-20.03.1722

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09.05.2025, 15:01 MESZ

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Objekttyp

  • Gerichtsakten

Entstanden

  • (1719-1721) 04.07.1721-20.03.1722

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