Flächendenkmal

Limburg, Gesamtanlage Diezer Straße/Parkstraße 5

Die Parkstraße besitzt die am reichsten gestalteten Bauten der Gesamtanlage und konnte durch den Erhalt ihrer Vor- und Hausgärten, die in der Mehrzahl ihre bauzeitlichen, zumeist backsteinsichtigen Einfriedungen behielten, sowie dem - allerdings erneuerten - Baumbestand einen Großteil ihres ursprünglichen Charakters bewahren, der nur durch einige Kleingaragen gestört ist.Den Eingangsbereich zur Parkstraße und die städtebaulich wichtige Stelle am Treffpunkt der Diezer-, Weihersteiner-, Hahlgarten- und Parkstraße besetzt ein stattliches Gebäude über asymmetrischem Grundriss, deren Fassaden durch Stilelemente der französischen Renaisgeprägt sind (Parkstraße 1, Chr. Hankammer, 1898/99). Die abgeschrägte Ecke zur Kreuzung ist mit einem Kastenerker besetzt, ein sich darüber erhebendes stumpfes Pyrawurde nach der Kriegszerstörung nicht wieder aufgeführt.Die gesamte vordere Hälfte sowie die südliche Seite des hinteren Abschnitts der Parkße wurde mit wenigen Ausnahmen von den Bauunternehmern Gebr. Brötz sowie Christian Hankammer zwischen 1899 und 1905 mit meist zweieinhalbgeschossigen Einzel- und Doppelwohnhäusern bebaut. Während die Doppelhäuser meist etwas schlichgestaltet wurden, bieten die Einzelhäuser den Anblick repräsentativer Villen, obwohl auch sie nur Etagenwohnungen boten. Die auffallende Rückstaffelung der West- bzw. Ostseiten der Häuser Parkstraße 7 und 9 sowie deren besonders aufwändige Geist bedingt durch den diagonalen Verlauf einer ursprünglich geplanten, jedoch nicht ausgeführten Verbinße zur Diezer Straße. Die gesamte nordwestliche Partie der Parkstraße zwischen Walderdorffer Straße und Freiherr-vom-Stein-Platz wurde als Zeilenblock von insgesamt sechs aneinandergrenzenden Häusern in alterFassadengestaltung unter Verwendung biedermeierlichen Formenguts zwischen 1907 und 1913 ausgeführt (Bauunternehmen Gebr. Brötz).Mit wenigen Ausnahmen zeigen die Bauten detailreiche, historistische Putz- oder Klin, wobei Motive der Spätgotik und der nordischen Renaissance überwiegen. Fachwerkelemente treten an den vielzähligen und abwechslungsreich gestalteten Giebeln, Türmchen und Erkern auf. In den schlichteren Formen des Heimatstils erscheinen das Haus Parkstraße 4 sowie - teilweise mit klassizistischen Motiven kombiniert - die Häuser der Walderße. Das einzige Bauwerk, das in Größe und Gestaltung aus dem Rahmen der umgebenden Architektur fällt, ist das AOK-Hochhaus, das 1956/57 von dem ArchiHermann Dirksmöller, Giessen, auf einem bis zu diesem Zeitpunkt unbebauten Garück (Parkstraße 16) errichtet wurde.Die bauzeitlichen Grundstückseinfassungen sind als wichtiger Bestandteil der Gesamtanlage anzusehen. Die Vorgarteneinfassungen bestehen fast ausschließlich aus niedrigen Mäuerchen aus Backstein oder verputztem Bruchstein mit quadratischen Pfeilern, zwischen die mehr oder weaufwändig gestaltete Schmuckgeländer oder schlichte Horizontalrohre eingelassen sind. Bedauerlicherweise wurden die Gitter oftmals entfernt bzw. durch ästhetisch wenig anErsatz ausgetauscht. Die seitlichen und rückwärtigen Einfassungen der Hausärten bestehen dagegen aus massiven, oft durch eiserne Pfosten verstärkte übermannshohe Backsteinmauern mit einer abschließenden Rollschicht. Einige unter ihnen sind aber auch aufwändig mit einer Lisenengliederung ausgestattet.

['Gesamtanlage Diezer Straße/Parkstraße 5'] | Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Land
Hessen
Kreis
Limburg-Weilburg
Ort
Limburg
Ortsteil
Limburg
Lage
Gesamtanlage Diezer Straße/Parkstraße 5
Bezeichnung
Parkstraße

Rechteinformation
Landesamt für Denkmalpflege Hessen
Letzte Aktualisierung
19.03.2021, 11:49 MEZ

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