Bestand

Regionalverband Südlicher Oberrhein (Bestand)

Behördengeschichte: Raumentwicklung wurde schon lange und von verschieden hohen Behörden geplant, jedoch hat sich im Laufe der Jahre Einiges geändert. Baden-Württemberg war nach dem 2. Weltkrieg geteilt in Nord- und Südbaden, mit jeweils getrennten Planungsämtern deren Hauptaufgaben die Sicherstellung der Versorgung der individuellen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen darstellte. Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 wurden diese Ämter im Innenministerium zum Referat Landesplanung in Stuttgart zusammengelegt. Das 1965 entworfene und später oft novellierte Raumordnungsgesetz (ROG) bildet die Grundlage für den Landesentwicklungsplan (LEP) von 1971, der auch metaphorisch als "Kursbuch für das Land Baden-Württemberg ins Jahr 2000" bezeichnet wurde. In diesem bildet sich ein zeitgeistlicher Wechsel von "Versorgungsdenken" zu "Vorsorgedenken" ab. Um großflächige Planungsprogramme der Landesplanung durchzuführen, schlossen sich Gemeinden bzw. Landkreise als Raumeinheiten zusammen, welche sich jedoch teilweise als wirtschaftlich oder bevölkerungstechnisch nicht sinnvolle Einheiten erwiesen. Daher wurde 1971 das Regionalverbandsgesetz verabschiedet, welches 12 "Regionalverbände" anstelle der bis dahin existierenden Planungsgemeinschaften einführte. Die Regionalverbände brachten neue Grenzziehungen mit sich und sollten von nun an als Schnittstellen zwischen den oberen Behörden (etwa dem Innenministerium) und der unteren Ebene (den Gemeinden) bei in der Zukunftsplanung fungieren. Die neuen Regionen heißen "Bodensee-Oberschwaben", "Donau-Iller", "Heilibronn-Franken", "Hochrhein-Bodensee", "Mittlerer Oberrhein", "Neckar-Alb", "Nordschwarzwald", "Ostwürttemberg", "Schwarzwald-Baar-Heuberg", "Südlicher Oberrhein", "Rhein-Neckar", und "Stuttgart". Die Hauptaufgabe der Regionalverbände ist die Erstellung eines Regionalplans, eines "Sprachrohrs der Region", der die Interessen, Kompetenzen und Ziele der Region in die Landesplanung einarbeitet. Dies beinhaltet unter anderem die Planung von Verkehrsnetzen und Industrie, Umweltschutz, soziale Entwicklung und Arbeits- und Lebensbedingungen. Auch heutzutage sind die Regionalverbände noch aktiv, denn ihre Kompetenz wird bei geänderten Gegebenheiten und Gesetzen immer wieder gebraucht. Außerdem ist es ihre Pflicht, alle 15 bis 20 Jahre neue Regionalpläne aufzustellen. Der Regionalverband Südlicher Oberrhein setzt aktuell (2011) besonders auf den Klimaschutz und macht sich für regenerative Energien und Energieeffizien in seiner Region stark. Annette Dittrich Quellen: Arbeitsgemeinschaft der Regionalverbände Baden-Württemberg und Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg). Stadt, Land im Fluss. planen-entwickeln-gestalten. Die Regionalverbände in Baden-Württemberg. Ulm 2011. Stiefel, Karl. Baden, 1648-1952, Band 1, Karlsruhe 1977.

Bestandsgeschichte: Die vorliegenden Unterlagen " Regionalverband Südlicher Oberrhein" gelangten als Zugänge 1997 und 2000 ins Staatsarchiv Freiburg. In ihnen bildet sich die Entwicklung von einem Regionalplan-Rohkonzept über den Regionalplan-Entwurf bis hin zur Publikation des Regionalplans von 1980 ab. Auch enthalten sind Nachträge der Planung sowie Druckvorlagen und Niederschriften der Verbandsversammlungen. Der Bestand wurde im Februar 2019 von Unterzeichnender im Rahmen eines Praktikums verzeichnet. Er umfasst nach seiner Verzeichnung 106 Nummern, in 5,3 lfd. m. Freiburg, Februar 2019 Annette Dittrich

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, S 67/1
Umfang
Nr. 1-106

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik) >> Standesherrschaften; Selbstverw.körperschaften; Körperschaften; Anstalten u. Stiftungen öffent. Rechts >> Organisationen der Landkreise und Kommunen

Indexbegriff Sache
Regionalverband Südlicher Oberrhein

Bestandslaufzeit
1972-1995

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
24.04.2024, 14:36 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1972-1995

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