Statue (Rundbild)

Unterteil einer kuboiden Statue (Würfelhocker) des Pa-iri-Jah, sekundär zu einem Mörser umgearbeitet

Erhalten ist noch der untere Teil einer kuboiden Statue, die nach massiven Brandeinwirkungen in zahlreiche Teile zerplatzt war und nun wieder zusammengesetzt ist. Der gesamte obere Teil sowie die nach vorne ragenden Füße wurden während eines späteren, unbekannten Zeitpunktes abgearbeitet, als die Statue zu einem Mörser umfunktioniert wurde. Auf der planen, neu geschaffenen Oberseite ist um die Öffnung im Abstand von ca. 1 cm eine Rille gezogen. Am vorderen Teil des Gewandes sind noch fünf Zeilen einer eingravierten, linksläufigen Hieroglyphenschrift mit Zeilentrennern erhalten, die sich wie folgt übersetzen lassen: „[Der König gebe ein Opfer an Osiris], damit jener gebe ein Totenopfer an Rindern, Vögeln und allen vollkommenen und reinen Dingen, von denen der Gott lebt, an allem, was herausgekommen ist auf den Opferaltar für den Herrn der Ewigkeit, für den Ka des Renep-Priesters, Diensthabenden und Gehilfen des Sieglers, Pa-iri-Jah, Sohn des Renep-Priesters Peteese, gerechtfertigt, geboren von der Herrin des Hauses, Sistrumspielerin bei Hathor, der von ihrem Ehemann Versorgten, Schesep-Amun-tai-es-herit, gerechtfertigt.“ Auf dem breiten und flachen Rückenpfeiler finden sich noch die unteren Partien von drei Kolumnen, deren Anfang jeweils verloren gegangen ist. Der nicht klar übersetzbare Titel „Renep“ wird von Priestern im 3. Unterägyptischen Gau mit der Hauptstadt Kom el-Hisn getragen. Dies könnte einen Hinweis auf die ursprüngliche Herkunft der Statue aus Kom el-Hisn bieten, jedoch ist es gut möglich, dass die Statue auch ursprünglich im nicht weit entfernten Saïs gestanden hat, wo sie jedenfalls im 19. Jh. gefunden wurde. Der Gott Osiris als Herr der Ewigkeit ist eine in Saïs verehrte Lokalform, dessen Kapelle sich im Neith-Tempel von Saïs befand und die in der Mitte der 26. Dynastie restauriert wurde. Vielleicht war die Statue des Pa-iri-Jah dort im Tempelkomplex der Neith aufgestellt. Ähnliches ist für den Naophor Berlin ÄM 12421 zu vermuten. Man könnte vermuten, dass der Kuboid zusammen mit dem Naophor vergesellschaftet war. (Jan Moje)

Material/Technik
Kalkstein (Material / Stein)
Maße
Höhe x Breite x Tiefe: 21 x 20 x 20,5 cm
Gewicht: 11,8 kg
Höhe x Breite x Tiefe: 21 x 22 x 22 cm (lt. Inv.)
Inschrift/Beschriftung
Sprache: Ägyptisch/ Schrift: Hieroglyphen
Standort
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Inventarnummer
ÄM 11482

Ereignis
Ausgrabung
(wer)
Ereignis
Herstellung
(wo)
Sais
(wann)
26. Dynastie ("Saiten") (Spätzeit -> Ägypten)

Rechteinformation
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Letzte Aktualisierung
03.05.2023, 10:09 MESZ

Objekttyp


  • Statue (Rundbild)

Beteiligte


Entstanden


  • 26. Dynastie ("Saiten") (Spätzeit -> Ägypten)

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