Medaille

Wallfahrtsmedaille aus Weingarten mit Golgothaszene

Im Zuge der Weingartener Wallfahrt wurde eine Vielzahl von Medaillen herausgegeben. Durch die Heilig-Blut-Reliquie, welche Judith von Flandern, die Frau Herzogs Welfs IV. der Abtei im 11. Jahrhundert geschenkt hatte, wurde das Benediktinerkloster Weingarten das Ziel vieler Pilgerreisen. Auf der Vorderseite der Medaille befindet sich die Longinusszene, die den Ursprung des Kultes um das Blut Christi bildet. Longinus, der dem am Kreuz hängenden Jesus die Lanze in die Brust sticht, wird hier reitend dargestellt. Diese Abbildung unterscheidet sich von den vielen weiteren Longinusszenen auf Weingartener Wallfahrtsmedaillen dadurch, dass der Medailleur weitere Elemente wie die beiden anderen Kreuze, hinzugefügt hat. Des Weiteren weist auch die Umschrift auf die Heilig-Blut-Verehrung in Weingarten hin (SAN(guis): CH(risti) : IN . WEIN(garten)). Auf der Rückseite ist der heilige Benedikt abgebildet. Neben ihm erblickt man das aufgeschlagene Regelbuch, hinter dem die Spitze des Krummstabes zu erahnen ist. Darüber ist ein Schild angebracht, welcher das Benediktskreuz mit dem Zacharias- und Benediktssegen abbildet. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert. [Vivien Schiefer]

Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Sammlung
Münzkabinett; Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Inventarnummer
MK 1994-83
Maße
Höhe: 34 mm, Breite: 41 mm, Gewicht: 22,49 g
Material/Technik
Messing
Inschrift/Beschriftung
Vorderseite: S : SAN : CH : IN . WEIN : (=SAN(guis): CH(risti) : IN . WEIN(garten)); über dem Kreuz in den Wolken schwebend: INRI Rückseite: Umschrift: S * P * BENEDICTV / S *; auf dem Schild: Am Rand des Schildes: V.R.S.N.S.M.V.S.M.Q.L.I.V.B. IHS (Vade Retro Satana, Nunquam Suade Mihi Vana, Sunt Mala, Quae Libas: Ipse Venena Bibas = Weiche zurück Satan, führe mich niemals zur Eitelkeit. Böse ist, was du mir einträufelst: trinke selbst dein Gift.); in den Winkeln des Kreuzes: C S P B (Crux Sancti Patris Benedicti = Kreuz des heiligen Vaters Benedikt); auf dem Längsbalken: CCSML (Crux Sacra Sit Mihi Lux = Das heilige Kreuz sei mein Licht); auf dem Querbalken: NDSMD (Non Draco Sit Mihi Dux = Nicht der Drache sei mir Führer); Inhalt der aufgeschlagenen Benediktsregel: AVSC - VLTA / O FILI - PRAE / CEPTA - MAGRI (Magri = Magistri, i.e. Höre, mein Sohn, die Vorschriften des Meisters)

Verwandtes Objekt und Literatur
Klein, Ulrich, 1994: Die Münzen und Medaillen des Klosters Weingarten., Sigmaringen;

Bezug (was)
Medaille
Wallfahrt

Ereignis
Herstellung
(wer)
Ereignis
Gebrauch
(wo)
Weingarten (Württemberg)

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:23 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Medaille

Beteiligte

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