Untersuchung von Laborparametern bei Varizella Zoster Virus-Infektionen des zentralen Nervensystems im Rahmen eines Herpes Zoster

Abstract: Zielsetzung: In dieser Studie sollen die diagnostischen Möglichkeiten bei neurologischen Komplikationen einer Varizella Zoster Virus-Reaktivierung im Hinblick auf ihre Aussagekraft für den Schweregrad und den Verlauf der Erkrankung ausgewertet werden. Es wurden 170 Patienten des Universitätsklinikums Freiburg in die Studie eingeschlossen.
Ergebnisse: Es wurden die Ergebnisse der initialen PCR sowie der Verlaufsuntersuchung mittels PCR aus dem Liquor, der Serologie und der Liquor-Serum-Indizes ausgewertet. Bei immunsupprimierten Patienten zeigt sich eine signifikante Häufung von Verläufen mit Beteiligung des Hirnparenchyms. Kein Unterschied zeigt sich dagegen zwischen Patienten mit und ohne Hautmanifestation.
Im Mittel findet sich bei Patienten mit Enzephalitis die höchste Viruslast. Unter Patienten mit positiver Verlaufsuntersuchung beträgt der Anteil an (Meningo-)Enzephalitis 95,7%. Je länger die Latenz zur initialen PCR und je niedriger die initiale Viruslast, desto geringer der Anteil an Patienten mit einem positiven Testergebnis in der Verlaufsuntersuchung. Bei 56,6% der Patienten ist die PCR aus dem Serum positiv für VZV-DNA.
Je länger die Latenz der IgG-Bestimmung zum Symptombeginn, desto größer ist der Anteil an Patienten mit positiven oder stark positiven Ergebnissen. 65 von 157 (41,4%) der Patienten weisen positive IgA-Titer auf, sowie 45 von 153 (29,4%) positive IgM-Titer.
Es zeigt sich eine Zunahme der höheren Liquor-Serum-Indizes mit zunehmender Latenz zum Symptombeginn. Bei immunsupprimierten Patienten weisen 67,9% im Vergleich zu 44,3% bei Immungesunden keinerlei Erhöhung des Liquor-Serum-Index auf.
Schlussfolgerung: Die Viruslast im Liquor kann Rückschlüsse auf den Schweregrad der Infektion zulassen und stellt das wichtigste Diagnostikum dar. Serologische Untersuchungen sind hierfür kaum geeignet. In der Diagnosestellung sollte auch die Zeit seit dem Symptombeginn zur Interpretation der PCR-Ergebnisse berücksichtigt werden. Für eine frühe und wenig invasive Diagnostik könnte sich die PCR aus dem Serum eignen. Die Bestimmung des spezifischen Liquor-Serum-Index kann bei längerer Zeit nach Symptombeginn zur Diagnostik von Nutzen sein, hierbei sind u.a. bei Immunsuppression Einschränkungen zu beachten. Auch bei Patienten mit neurologischen Symptomen ohne Hautmanifestation des Herpes Zoster muss an VZV als Ursache gedacht werden

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Universität Freiburg, Dissertation, 2022

Schlagwort
Gürtelrose
Impfung
Tiermodell
Impfstoff
Gürtelrose
Liquordiagnostik
Varizellen-Virus
Deutschland

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2022
Urheber

DOI
10.6094/UNIFR/230768
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-2307687
Rechteinformation
Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
25.03.2025, 13:46 MEZ

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Entstanden

  • 2022

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