Bild
Bildnis des Malers Joseph Sutter
Immer wieder haben die jungen Maler des Lukasbundes einander porträtiert, und stets erzeugte die Begegnung von Freundschaftskult und religiösem Kunsteifer eine besondere Feierlichkeit. Im Juli 1808 – in seinem 27. Lebensjahr – hatte Joseph Sutter an der Wiener Akademie den 19jährigen Lübecker Senatorensohn Friedrich Overbeck kennengelernt, und dieser bezog ihn sogleich in die ersten wöchentlichen Zusammenkünfte jenes Kreises ein, der sich ein Jahr darauf als Orden unter dem Namen Lukasbund konstituierte. Etwa in dieser Zeit porträtierte Overbeck den Künstlerfreund Sutter. Das Bildnis zeigt ihn als eleganten Bürgersohn mit modischer Frisur und aufwendigem Jabot, ähnlich aufgefaßt und auf das Antlitz konzentriert wie das wohl zur gleichen Zeit von Overbeck gemalte formatgleiche Bildnis von Joseph Wintergerst (Hamburger Kunsthalle). Der künstlerisch schwächere Sutter verehrte Overbeck zeitlebens. Erst 1816 konnte er den inzwischen in Rom wirkenden Lukasbrüdern nachfolgen. Nach elfjährigem, wenig erfolgreichem Aufenthalt in Rom ließ er sich zuerst in München, später in Linz nieder. Als er 1866, fast erblindet, starb, hinterließ er nur ein schmales Werk. Bis zuletzt hielt er der nazarenischen Lehre die Treue. | Claude Keisch
- Location
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Inventory number
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A II 382
- Measurements
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Rahmenmaß: 31,5 x 28,5 x 6 cm
Höhe x Breite: 16,3 x 12,8 cm
- Material/Technique
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Öl auf Papier auf Leinwand
- Event
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Erwerb
- (description)
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1883 Ankauf von dem Maler Carl Hoffmann dem Jüngeren in Rom, dessen Mutter Caroline Hoffmann-Overbeck als Adoptivkind des Malers dessen Nachlaß übernommen hatte
- Event
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Herstellung
- (when)
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um 1809/1812
- Last update
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08.08.2023, 11:02 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bild
Time of origin
- um 1809/1812