Bestand

Fürstbistum Münster, Amt Dülmen (Bestand)

Landesherr 1583-1625, 1681 (3); Burglehen zu Dülmen 1614-1623 (2); Organisation der Verwaltung 1582-1595, 1619-1632 (2); Steuern und Zölle 1578ff., 1612-1651, 1690 (13); Verwaltung des Grundbesitzes 1579-1664, 1701ff. (36); Eigenhörige 1610-1637 (5); Dienste 1581-1622/28, 1643 (9); Marken (1522/39), 1582-1647, 1769 (6); Mühlen 1580-1633 (4); Rechnungsangelegenheiten, Rechnungen 1580-1691, 1758/87 (13); Handel und Gewerbe 1621, 1645 (2); Straßen, Wege und Brücken (1551ff.), 1609-1632, 1760-1804 (6); Schenkungen zu Hiddingsel 1708/13 (1); Gerichtsorganisation, Strafverfolgung, Prozesse 1580-1637 (9); Einquartierung 1623-1627, 1722f. (3).

Bestandsgeschichte: Das flächenmäßig kleine Amt bestand aus den Städten Dülmen und Haltern und den Kirchspielen Buldern (1498 Eingliederung von Hiddingsel), Dülmen und Haltern. Der Amtsbezirk war fast identisch mit dem des Gogerichts an der Greinkuhle / Dülmen; 1803 Anfall des größten Teils des Amtsbezirks an den Herzog von Croy, Absplisse an Preußen.

Form und Inhalt: Das flächenmäßig kleine Amt Dülmen bestand aus den Städten Dülmen (Stadtrecht 1311) und Haltern (Wigboldsrecht 1289) und den Kirchspielen Buldern, Dülmen, und Haltern. Der Amtsbezirk deckte sich fast mit dem Bezirk des Gogerichts an der Greinkuhle (Dülmen).
Nach der Säkularisation wurde dem Herzog von Croy der größte Teil des Amtes Dülmen als Entschädigung für linksrheinische Gebietsverluste zugewiesen. Absplisse fielen an das Königreich Preußen (Teil des Lüdinghauser Kreises). In der Rheinbundakte von 1806 wurde die Grafschaft Croy-Dülmen bereits wieder aufgehoben und der ehem. Amtsbezirk Dülmen dem Herzogtum Arenberg angegliedert, um schließlich 1810/11 zwischen Kaiserreich Frankreich und Großherzogtum Berg aufgeteilt zu werden. Stabile Verwaltungsverhältnisse begannen erst 1814/15 mit der endgültigen Machtübernahme Preußens (Regierungsbezirk Münster / Kreis Coesfeld).
Bei der Neuverzeichnung des Aktenbestandes ”Fürstbistum Münster, Landesarchiv“ (MLA) fand ich im Abschnitt ”Amt Dülmen“ (Abt. 208 - 232) zahlreiche Aktenstücke der Provenienz ”Beamte zu Dülmen“, überwiegend aus der Zeit 1575/1650. In der Regel handelt es sich um Anweisungen oder Anfragen der Räte der 1573/74 eingerichteten Regierung bzw. der Rechen-, später Hofkammer in Münster an Drost und / oder Rentmeister. Die Konzepte ihrer Berichte enden stets mit der Floskel / Formel ”Amtleute zu Dülmen.“
Der adelige Drost und der bürgerliche Rentmeister waren für die administrativen Aufgaben im Amtsbezirk gemeinsam verantwortlich. file://fn@01
Vornehmlich die Verwaltung des Amtshauses (Hausdülmen) mit Burgplatz und Vorburg, später ”Unterplatz“ oder ”Freiheit“ genannt und der zugehörigen Höfe, Ländereien, Dienste sowie aller nutzbaren Hoheitsrechte, wie Mühlen, Zehnte, und Zölle oblag dem Rentmeister nach Weisung der Hofkammer, in wichtigen Fällen nach Entscheidung des Landesherrn. Der Rentmeister führte Buch über abgelieferte Geld- und Naturalabgaben, die von den Eigenhörigen zu leistenden Hand-, Spann- und Leibdienste oder das ersatzweise zu zahlende Dienstgeld. Er berichtete in Eigenhörigkeitsfragen wie Freilassungen, Sterbefällen und Gewinnung von Erben und Kotten. Die Abrechnung aller Einnahmen und Ausgaben erfolgte in der jährlichen ”Amtsrentmeistereirechnung“.
Da bereits ein kleiner Bestand ”Amt Dülmen“ (18 Verzeichnungseinheiten) im Staatsarchiv vorhanden war, habe ich mich entschlossen, die Schriftstücke der Prov. ”Amtleute Dülmen“ mit ihm zusammen zu fassen. Bei der Neuverzeichnung habe ich festgestellt, dass die Akten Nr. 15 und 17 provenienzmässig zum Landesarchiv gehören (jetzt: MLA 908 und 682).
Einige umfangreiche Aktenbände mit stark vermischten Provenienzen, die zudem auch noch chronologisch hätten geordnet werden müssen, habe ich aus Gründen der Arbeitsökonomie nicht getrennt. Sie betreffen den Jurisdiktionsstreit um Haus und Herrlichkeit Merfeld und befinden sich weiterhin im Bestand MLA (Nr. 848, 850, 851, 853, 878 und 879).
Fälle von Doppelüberlieferung sind ebenfalls vorhanden, z. B. die Vorgänge um die Große Teichmühle in Dülmen. Hier sind beide Bestände zu benutzen.
Zum Schluss möchte ich noch auf die Akten Nr. 5 - 7 hinweisen, die sich von der äußeren Form her völlig von den sonst losen Akten unterscheiden. Es handelt sich um umfangreiche, gebundene Aktenbände der Dülmischen Amtsregistratur mit vor geheftetem ”chronologisch tabellarischem Register nach Vorschrift landesherrlich erlassener Registraturverordnung ...“

Münster, im Juli 2006
gez. Ursula Schnorbus

Reference number of holding
B 025
Extent
116 Akten.; 114 Akten (9 Kartons), Findbuch B 025 mit Index.
Language of the material
German

Context
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 1. Territorien des Alten Reiches bis 1802/03 einschließlich Kirchen, Stifter, Klöster, Städte u.ä. >> 1.2. Westfälische Fürstbistümer (B) >> 1.2.1. Fürstbistum Münster >> 1.2.1.1. Verwaltung, Justiz, Landstände >> Fürstbistum Münster, Ämter

Date of creation of holding
(1522/1539, ca. 1551), 1579-1804

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Last update
13.11.2024, 7:45 AM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • (1522/1539, ca. 1551), 1579-1804

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