Bestand
Nachlass Georg Sello (Bestand)
Enthält: Biographie, Ausbildung und Archivdienst 1850-1923 (9); Materialsammlungen und Vorarbeiten 1746-1922 (52); Publikationen (Handexemplare) 1875-1969 (63); Vorträge und Manuskripte (unveröffentlicht) 1873-1923 (12); Archivalien und alte Drucke 1200-1926 (23); Zeichnungen und Fotografien 1760-1926 (27).
Beschreibung: Erw 85 Nachlass Georg Sello
Zeit: 1200-1969
Geschichte des Bestandsbildners: Georg Emil Ludwig Sello (1850-1926), Sohn des preussischen Oberhofgärtners Emil Sello (1816-1893), studierte in Berlin und Jena von 1868 bis 1873 Jura, befasste sich jedoch auch mit Germanistik, Kunstgeschichte sowie Historischen Hilfswissenschaften. 1873 wurde er in Jena mit einer Arbeit "Über die Transmissio Theodisiana" zum Dr. jur. promoviert und legte gleichzeitig in Berlin das erste juristische Staatsexamen ab. Den anschließenden juristischen Vorbereitungsdienst unterbrach er 1877, um am Staatsarchiv Breslau praktische Erfahrungen im Archivdienst zu sammeln. 1878 schlug er endgültig die Archivarslaufbahn in Preussen ein, zunächst als Hilfsarbeiter am Geheimen Staatsarchiv Berlin, dann in den Staatsarchiven Koblenz und Magdeburg, wo er 1884 zum Archivrat ernannt wurde. Wohl aufgrund schlechter Karriereaussichten nahm er 1889 den Ruf der oldenburgischen Regierung an und leitete vom 1. Juni 1889 bis zu seiner (unfreiwilligen) Pensionierung zum 1. April 1920 das Großherzogliche Haus- und Centralarchiv in Oldenburg (seit 1919 Landesarchiv), zunächst als Archivrat, seit 1905 als Geheimer Archivrat. Er starb am 17. Juli 1926 in Oldenburg.
Geschichte des Bestandsbildners: Das oldenburgische Archivwesen verdankt Georg Sello eine grundlegende Professionalisierung, erkennbar an der von ihm erarbeiteten, ersten systematischen Beständeübersicht (letzte Fassung 1907, ungedruckt) sowie der ersten Benutzungsordnung (gedruckt 1896). Besser nachzuvollziehen als sein noch nicht hinreichend untersuchtes archivarisches Wirken ist Sellos Bedeutung für die Erforschung zunächst der brandenburgischen, dann der oldenburgischen Landesgeschichte. Bis heute unverzichtbar für die Beschäftigung mit oldenburgischer Verfassungsgeschichte ist sein 1917 erschienenes, zuletzt 2005 nachgedrucktes Werk über "Die territoriale Entwickelung des Herzogtums Oldenburg" (Text- und Atlasband).
Bestandsgeschichte: Der vorliegende Nachlass Georg Sellos befand sich seit 1950 zunächst als Depositum der Familie Sello im Staatsarchiv Oldenburg. 2011 ergänzte der Enkel Jost Sello den Nachlass um zwei umfangreiche Abgaben, darunter Handexemplare vieler Publikationen sowie wichtige persönliche Unterlagen seines Großvaters, und schenkte den gesamten Bestand dem Staatsarchiv. Der zunächst im Bestand enthaltene Nachlass der Karoline Schulze (Unterlagen über die Verwaltung der könglichen Gärten in Potsdam) wurde inzwischen aus dem Bestand herausgelöst (jetzt Erw 92).
Findmittel: Archivdatenbank/Internet
Zusatzinformationen: Abgeschlossen: Nein
- Bestandssignatur
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Nds. Landesarchiv, Abt. Oldenburg, NLA OL, Erw 85
- Umfang
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2,5; 186 Verzeichnungseinheiten
- Kontext
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Nds. Landesarchiv, Abt. Oldenburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> 3 Nichtstaatliches Archivgut >> 3.3 Privates Archivgut >> 3.3.3 Wissenschaftliche / literarische Nachlässe sowie Einzelpersonen / Firmen
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
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30.01.2023, 12:35 MEZ
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1700-1926