Bestand

Warns, Eberhard; Pfarrer (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Lebenslauf von Eberhard Warns: geboren am 25.03.1927 in Wassenberg/Rhld als Sohn des Pfarrers Martin Warns und seiner Ehefrau Charlotte geb. von Neander; 1934 Ev. Volksschule Kattenstroth in Gütersloh; 1938 Ev. Stifts-Gymnasium Gütersloh; 08/1944 Kriegshilfsdienst, Reichsarbeitsdienst; 12/1944 Wehrmacht; 04/1945 Amerikanische Kriegsgefangenschaft "Theological Seminary" im Camp Attichy; 11/1945 Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft; 02/1946 Wiedereröffnung der Schule, Sonderkursus am Ev. Stifts-Gymnasium Gütersloh; 07/1947 Reifeprüfung, Sprachprüfung im Griechischen; WS 1947-SS 1948 Studium an der Kirchlichen Hochschule Bethel, WS 1948-SS 1950 Studium an der Universität Göttingen; WS 1950-SS 1951 Studium an der Universität Tübingen; 04/1952 1. Theologische Prüfung; 05/1952 Vikariat in der Kirchengemeinde Brake; 05/1953 Vikariat in der Kirchengemeinde Wetter/Freiheit; 10/1954 2. Theologische Prüfung; 10/1954 Heirat mit Else geb. von Grote; 11/1954 Beauftragter für die religiöse Schulwochenarbeit in der EKvW; 03/1954 Ordination; 05/1955 Beauftragter für Schülerbibelkreise (BK) und die Schülerarbeit der EKvW; 10/1955 Zeugnis der Wahlfähigkeit; 06/1963 Pfarrstelle der Johannes-Kirchengemeinde Soest; 06/1969 Berufung zum kreiskirchlichen Studentenpfarrer an den Ingenieurschulen Soest; 1980 Berufung nach Bethel als Brüderpfarrer und Leiter der Anstalt Nazareth und Mitglied der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel; 1998 i.R.; 19.09.2007 nach langjähriger Demenz in Bielefeld verstorben. Eberhard war selber Kriegsteilnehmer im Zweiten Weltkrieg. Seine Jugend lag in der Nazizeit, in der er zum Spitzel für eine befreundete jüdische Familie missbraucht wurde. Seine beiden Brüder Rüdiger und Dietrich verlor er in diesem verlustreichen Krieg. Eberhard selbst, aus seiner Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, war lange schweigsam und schnitze zu der Zeit ein Schachbrett mit sehr feinen Figuren (nicht im Nachlass), über diese Arbeit fand er langsam seine Sprache wieder. Die Kriegserlebnisse begleiteten ihn sein Leben lang. Eberhard war auf vielen Gebieten sehr engagiert. Eine Lebensaufgabe war die Familienforschung und Unterhaltung eines Familienarchivs. Viele persönliche Unterlagen, wie Zeugnisse, Fotos und Korrespondenz seiner Vorfahren, sowie der Vorfahren seiner Frau sind im Nachlass zahlreich zu finden. Eberhard entstammt einer Pfarrer-Dynastie, so dass in dem Nachlass u.a. aus drei Generationen Predigten und Pfarramtskalender zu finden sind. Ebenfalls unterstütze Eberhard die Arbeit seiner Frau, Else Natalie Warns, und war u.a. auch Gründungsmitglied der Gesellschaft für Bibliodrama e.V.. Die Unterlagen von Else Natalie Warns und ihrer bibliodramatischen Tätigkeit befinden sich in einem eigenen Nachlass, unter der Bestandsnummer 3.148. Eberhard war ebenfalls ein begabter Künstler, schließlich half die Kunst ihm in seiner 17 Jahre andauernden Demenz sich und seine Gefühle auszudrücken und mitzuteilen. Wo der bisherige Kontakt und die gemeinsame Geschichte mit Familie und Freunden für Eberhard keine Bedeutung mehr hatte, hat er selbst durch sein Kunstschaffen eine Brücke gebaut. Das Landeskirchliche Archiv zeigte 2011 seine Bilder in der Ausstellung "Ich will Freiheit beim Malen!" posthum (vgl. dazu: Else Natalie Warns (Hg.): Eberhard Warns: "Ich will Freiheit beim Malen". Kunst als autonome Kommunikation eines Menschen mit Demenz, Hamburg-Schenefeld 2008). Der erste Teil des Nachlasses, der Warns' Tätigkeit in den Schülerbibelkreisen bzw. bei der Ev. Schülerinnen- und Schülerarbeit in Westfalen (BK) e.V. dokumentiert, wurde 1999 mit Hilfe der Werkstudentin Heike Bienefeld verzeichnet. Der zweite Teil des Nachlasses kam nach seinem Tod 2007 ins Landeskirchliche Archiv. Vor allem weil Eberhard in den Anfängen seiner Demenz die Unterlagen seines privat angelegten "Archivs" teilweise neu ordnen wollte und dabei einiges durcheinander brachte, war die Verzeichnung nicht ganz einfach. Die Verzeichnung des umfangreichen Nachlasses konnte immer wieder nur sukzessive erfolgen, teilweise auch mit Hilfe von Praktikanten und wurde schließlich im Juni 2013 fertiggestellt. Eberhard Warns war so etwas wie ein "allround-Talent" und ist auch heute noch vielerorts bekannt, vor allem in Bethel, seiner letzten Wirkungsstätte. Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte oder Fotos aufgelistet. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke. Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020. Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen. Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 3.35 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 3.35 Nr. ...". Bielefeld, im Juli 2013 Kristina Ruppel

Form und Inhalt: Lebenslauf von Eberhard Warns:
geboren am 25.03.1927 in Wassenberg/Rhld als Sohn des Pfarrers Martin Warns und seiner Ehefrau Charlotte geb. von Neander; 1934 Ev. Volksschule Kattenstroth in Gütersloh; 1938 Ev. Stifts-Gymnasium Gütersloh; 08/1944 Kriegshilfsdienst, Reichsarbeitsdienst; 12/1944 Wehrmacht; 04/1945 Amerikanische Kriegsgefangenschaft "Theological Seminary" im Camp Attichy; 11/1945 Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft; 02/1946 Wiedereröffnung der Schule, Sonderkursus am Ev. Stifts-Gymnasium Gütersloh; 07/1947 Reifeprüfung, Sprachprüfung im Griechischen; WS 1947-SS 1948 Studium an der Kirchlichen Hochschule Bethel, WS 1948-SS 1950 Studium an der Universität Göttingen; WS 1950-SS 1951 Studium an der Universität Tübingen; 04/1952 1. Theologische Prüfung; 05/1952 Vikariat in der Kirchengemeinde Brake; 05/1953 Vikariat in der Kirchengemeinde Wetter/Freiheit; 10/1954 2. Theologische Prüfung; 10/1954 Heirat mit Else geb. von Grote; 11/1954 Beauftragter für die religiöse Schulwochenarbeit in der EKvW; 03/1954 Ordination; 05/1955 Beauftragter für Schülerbibelkreise (BK) und die Schülerarbeit der EKvW; 10/1955 Zeugnis der Wahlfähigkeit; 06/1963 Pfarrstelle der Johannes-Kirchengemeinde Soest; 06/1969 Berufung zum kreiskirchlichen Studentenpfarrer an den Ingenieurschulen Soest; 1980 Berufung nach Bethel als Brüderpfarrer und Leiter der Anstalt Nazareth und Mitglied der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel; 1998 i.R.; 19.09.2007 nach langjähriger Demenz in Bielefeld verstorben.
Eberhard war selber Kriegsteilnehmer im Zweiten Weltkrieg. Seine Jugend lag in der Nazizeit, in der er zum Spitzel für eine befreundete jüdische Familie missbraucht wurde. Seine beiden Brüder Rüdiger und Dietrich verlor er in diesem verlustreichen Krieg. Eberhard selbst, aus seiner Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, war lange schweigsam und schnitze zu der Zeit ein Schachbrett mit sehr feinen Figuren (nicht im Nachlass), über diese Arbeit fand er langsam seine Sprache wieder. Die Kriegserlebnisse begleiteten ihn sein Leben lang.
Eberhard war auf vielen Gebieten sehr engagiert. Eine Lebensaufgabe war die Familienforschung und Unterhaltung eines Familienarchivs. Viele persönliche Unterlagen, wie Zeugnisse, Fotos und Korrespondenz seiner Vorfahren, sowie der Vorfahren seiner Frau sind im Nachlass zahlreich zu finden. Eberhard entstammt einer Pfarrer-Dynastie, so dass in dem Nachlass u.a. aus drei Generationen Predigten und Pfarramtskalender zu finden sind. Ebenfalls unterstütze Eberhard die Arbeit seiner Frau, Else Natalie Warns, und war u.a. auch Gründungsmitglied der Gesellschaft für Bibliodrama e.V.. Die Unterlagen von Else Natalie Warns und ihrer bibliodramatischen Tätigkeit befinden sich in einem eigenen Nachlass, unter der Bestandsnummer 3.148.
Eberhard war ebenfalls ein begabter Künstler, schließlich half die Kunst ihm in seiner 17 Jahre andauernden Demenz sich und seine Gefühle auszudrücken und mitzuteilen. Wo der bisherige Kontakt und die gemeinsame Geschichte mit Familie und Freunden für Eberhard keine Bedeutung mehr hatte, hat er selbst durch sein Kunstschaffen eine Brücke gebaut. Das Landeskirchliche Archiv zeigte 2011 seine Bilder in der Ausstellung "Ich will Freiheit beim Malen!" posthum (vgl. dazu: Else Natalie Warns (Hg.): Eberhard Warns: "Ich will Freiheit beim Malen". Kunst als autonome Kommunikation eines Menschen mit Demenz, Hamburg-Schenefeld 2008).
Der erste Teil des Nachlasses, der Warns' Tätigkeit in den Schülerbibelkreisen bzw. bei der Ev. Schülerinnen- und Schülerarbeit in Westfalen (BK) e.V. dokumentiert, wurde 1999 mit Hilfe der Werkstudentin Heike Bienefeld verzeichnet. Der zweite Teil des Nachlasses kam nach seinem Tod 2007 ins Landeskirchliche Archiv. Vor allem weil Eberhard in den Anfängen seiner Demenz die Unterlagen seines privat angelegten "Archivs" teilweise neu ordnen wollte und dabei einiges durcheinander brachte, war die Verzeichnung nicht ganz einfach. Die Verzeichnung des umfangreichen Nachlasses konnte immer wieder nur sukzessive erfolgen, teilweise auch mit Hilfe von Praktikanten und wurde schließlich im Juni 2013 fertiggestellt. Eberhard Warns war so etwas wie ein "allround-Talent" und ist auch heute noch vielerorts bekannt, vor allem in Bethel, seiner letzten Wirkungsstätte.
Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke ”Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter ”Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte oder Fotos aufgelistet. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.
Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.
Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 3.35 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 3.35 Nr. ...".
Bielefeld, im Juli 2013
Kristina Ruppel

Bestandssignatur
3.35

Kontext
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 07. Nachlässe

Bestandslaufzeit
1917 - 1997

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Letzte Aktualisierung
06.03.2025, 18:28 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1917 - 1997

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