Bestand

Warns, Else Natalie (Bestand)

Else Natalie Warns, geb. von Grote, geboren am 19.05.1930 in Rom/Italien als erstes Kind von drei Geschwistern, Tochter baltischer Eltern, Kindheit in Paris bis 1939, ab 1940 in Lüdenscheid, Berlin und später im sogenannten "Warthegau" (Polen) bis zur Flucht im Januar 1945 zur Schule gegangen. 1949 Abitur in Lüdenscheid, vier Semester Studium der Kunstgeschichte, Archäologie, Philosophie und Theaterwissenschaft in Göttingen und Freiburg. Nach Verlobung mit dem Theologen Eberhard Warns ab 1951 Arbeit in einem Graphikkabinett in Düsseldorf, danach bis 1954 im Mohn- und Bertelsmann-Verlag in Gütersloh. 1954 Heirat mit Eberhard Warns: Eine Pfarrfrau sollte damals keinen eigenen Beruf ausüben.In Wetter an der Ruhr war ihr Mann, Eberhard Warns, zuerst Vikar, dann Pfarrer in der Schulwochenarbeit der EKvW, Landeswart bei den Evangelischen Schülerbibelkreisen usw. 1963 Pfarrhaus in der Johannes-Gemeinde in Soest.1970 wird Eberhard Warns Studentenpfarrer und Dozent an den Hochschulen in Soest und ist auch weiterhin als Religionslehrer am Archigymnasium tätig, wo Else Natalie Warns 1970 auch für das Schul-Theater und später für die Literaturkurse mit spielpraktischem Anteil beauftragt wurde.1980 zieht Familie Warns nach Bethel, wo Eberhard Warns Brüderpfarrer der Diakonengemeinschaft Nazareth und Mitglied im Vorstand der von Bodelschwinghschen Anstalten wird und Else Natalie Warns an den Betheler Oberschulen Theaterarbeit begleitet. Ab 1981 bis 1993 lehrt Frau Warns als Unterrichtsbeauftragte für "Spiel im Religionsunterricht" an der Universität Bielefeld.1989 geht ihr Mann in den Ruhestand. Schon ab 1990 zeigen sich Veränderungen bei ihm durch vaskuläre Demenz und Alzheimer.1994 tritt auch Else Natlaie Warns in den Ruhestand und übernimmt die Pflege ihres Mannes. 2007 stirbt Eberhard Warns. 2009 zieht Else Natalie Warns nach Berlin und engagiert sich dort im christlich-jüdisch-muslimischen Trialog. Am 25. August 2018 verstarb Else Natalie Warns.Unterlagen zur Familiengeschichte und zur umfassenden Tätigkeit von Eberhard Warns befinden sich in einem eigenen Nachlass unter der Signatur LkA EKvW 3.35. Zum Beruf:Theaterpädagogin, Lehrbibliodramaleiterin GfB (Gesellschaft für Bibliodrama e.V.), studierte ab 1949-1951 Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft, Archäologie und Philosophie in Göttingen und Freiburg, Fortbildung in Körper- und Bewegungsarbeit, Theaterarbeit, Traumarbeit (1983-84 bei der Jungschülerin Frau Renée Nell USA) und Gestaltarbeit in der Supervision (bei H. Fallner DGSv.) Seit 1971 als Spiel- und Theaterpädagogin tätig im Archigymnasium Soest, ab 1980 an den v.Bodelschwinghschulen in Bethel, 1980 - 1994 Leiterin der Theaterwerkstatt Bethel, Leitung von Theaterkursen in der Lehrerfortbildung, (Landesinstitut NRW).1981- 1993 Unterrichtsauftrag an der Universität Bielefeld für Spiel im Religionsunterricht, seit 1975 bis heute Dozentin in der kirchlichen Lehrer-, Diakonen- und Pfarrerfort- und Weiterbildung im In- und Aus-land.(Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien)Gründungsmitglied der Gesellschaft für Bibliodrama e.V., 1984-2011 Schriftleiterin der Zeitschrift TEXT RAUM, Bibliodrama-Informationen, seit 2009 Mitherausgeberin der Zeitschrift Demenz-das Magazin, Vincentz Verlag HannoverEinige von vielen Veröffentlichungen:Die spielende Klasse (2.Aufl.1981), Spiele zum Thema Dritte Welt, 2 Bände.(1981) Prozess- und Produkt-orientierte Spiel- und Theaterarbeit im Literaturunterricht der Gymnasialen Oberstufe , Landesinstitut für Lehrerfortbildung NRW.(1978), Zugänge zu den Inhalten des Religionsunterrichts in der Festschrift SPIEL, Spiel und Spielmittel im Blickpunkt verschiedener Wissenschaften und Fächer(1986), Zur fächerspezifischen Spielauswahl und -verwendung am Beispiel des (evangelischen) Religionsunterrichts in BD.2 Handbuch Spielpädagogik Hg. Karl Joseph Kreuzer (1986),Bibliodrama als Prozess (1994) Hg. Heinrich Fallner und Else Natalie Warns, übersetzt in Ungarn, Brasilien und Schweden, (3.Aufl. 2012)Eberhard Warns: "Ich will Freiheit bei Malen" Kunst als autonome Kommunikation eines Menschen mit Demenz, Hg. Else Natalie Warns (2009), "MUT u. WUT" Eberhard Warns, Bilder 2004-2007, Hg. Else Natalie Warns und Günter Meyer (2012)Die Theaterpädagogin Else Natalie Warns gründete 1983 das "Lernort Studio" der Betheler Schulen, dem Vorgänger der heutigen Theaterwerkstatt Bethel. Sie stiftete dazu an, Theaterstücke zu politischen und theologischen Themen zu entwickeln und diese Stücke zu konkreten Anlässen wie Kirchentagen, Tagungen und Festen aufzuführen. Neben der Verarbeitung biblischer Texte lag ihr Themenschwerpunkt in der Entwicklungspolitik, der Apartheid und dem interkulturellen Dialog. Unter Elses Leitung entstanden zahlreiche Masken- und Straßentheaterstücke. Über die Theaterwerkstatt Bethel hinaus, trug Else Natalie Warns zu Innovationen im Bereich des Bibliodrama bei, wobei die Leitung und Mitarbeit an Tagungen und Qualifizierungslehrgängen ihr besonders am Herzen lag: Sie entwickelte Anfang 1984 in Zusammenarbeit mit dem Diakon Heinrich Fallner und Pastor Dr. Hermann Brandhorst die Fortbildungskonzepte "Bibliodrama in Aufbauform" und "Qualifizierung zur Leitung und Beratung von Bibliodrama-Prozessen" und gründete im März 1984 die "Gesellschaft für Bibliodrama e.V."Im März und April 2013 zeigte das Landeskirchliche Archiv Bielefeld in ihren Räumlichkeiten die Ausstellung "gesichtAngesicht - eine Maskenaufstellung. E. Natalie Warns & die ersten 10 Jahre Theaterwerkstatt Bethel" Dabei wurden die Masken aus dem Fundus der Theaterwerkstatt Bethel und erläuternde Unterlagen aus dem Vorlass der Theaterwerkstattgründerin Warns im Foyer- und Ausstellungsbereich des Archivs betrachtet werden. Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte oder Fotos aufgelistet. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke. Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020. Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen. Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 3.148 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 3.148 Nr. ...". Bielefeld, im Juni 2013Kristina Ruppel

Bestandssignatur
3.148

Kontext
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 07. Nachlässe

Bestandslaufzeit
1954 - 2009

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1954 - 2009

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