Bestand
Liedertafel Wertheim (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Die Unterlagen der Liedertafel Wertheim wurden 2002 von Dr. Norbert Brems, dem letzten Vorsitzenden des Vereines an das Stadtarchiv übergeben.
Inhalt und Bewertung
Die Liedertafel Wertheim beruft sich in seinen Jubiläumsschriften auf das Gründungsdatum 25.11.1825. An diesem Tag wurde der 'freiwillige Verein zur Förderung und Ausübung des deutschen Gesanges' in Wertheim durch 29 Frauen und 22 Männer gegründet.
Am 20.02.1840 wurde die 'Liedertafel Wertheim' unter Berufung auf den oben genannten Verein (wieder)gegründet, im Unterschied zu diesem war die 'Liedertafel Wertheim' jedoch ein reiner Männerverein. Seine erste Satzung gab sich die Liedertafel Wertheim im November 1851, im Jahre 1872 wurde ein Tafelklavier angeschafft.
Auch im Vereinsleben machte sich der I. Weltkrieg bemerkbar: In den Jahren 1914-1919 fanden keine Proben statt, da zu viele Sänger im Felde weilten.
Vom 26.-27.12.1925 feierte die Liedertafel ihr 100-jähriges Bestehen, und wurde 1926 als ältester Verein des badischen Sängerbundes ausgezeichnet.
In den Jahren 1933-1945 kam es zum Zusammenschluss der Liedertafel mit dem bis dahin ebenfalls existierenden Verein 'Gesangverein Frohsinn Wertheim'.
Nach dem zweiten Weltkrieg beantragte die Liedertafel eine Wiederaufnahme des Vereinsbetriebes, der 1948 genehmigt wurde. 1950 konnte ein weiteres Jubiläum gefeiert werden: 125 Jahre Liedertafel Wertheim. Für Juli 1960 ist noch ein Konzert der Liedertafel Wertheim dokumentiert, danach schlief das Vereinsleben ein und es fand kein aktives Sängerleben mehr statt.
Neben Verwaltungsschriftgut des Vereines enthält der Bestand vor allem viele Musikalien für Chöre verschiedenster besetzung aber auch Noten für Instrumentalmusik. Außerdem erhelten haben sich eine Reihe von Fahnenbändern, Dirigentenstäbe, eine Triangel und einige weitere Gegenstände, die einen Einblick in das Vereinsleben ermöglichen.
Eine Ablieferungsliste entstand 2017 im Vorfeld einer Nutzung. Hierbei wurden Teile des Bestandes auch bewertet. So wurden von den gedruckten Musikalien ¿ sofern keine handschriftlichen Notizen vorhanden waren ¿ jeweils nur 2 Exemplare aufbewahrt.
Ebenfalls kassiert wurden Dubletten leerer Eintrittskarten und von Veranstaltungsprospekten.
Die Unterlagen wurden von Oktober ¿ Dezember 2020 von Bettina Winkler archivgerecht verpackt und in ScopeArchiv erfasst und im Frühjahr 2021 von Anna Berger redaktionell bearbeitet und in eine Klassifikation eingeordnet.
Einleitung: Die Liedertafel Wertheim beruft sich in seinen Jubiläumsschriften auf das Gründungsdatum 25.11.1825. An diesem Tag wurde der 'freiwillige Verein zur Förderung und Ausübung des deutschen Gesanges' in Wertheim durch 29 Frauen und 22 Männer gegründet. Schirmherrin dieses Vereins, auch 'Wertheimer Gesangverein' oder 'Singverein Wertheim' genannt, war Fürstin Charlotte zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg. Im Jahre 1839 ruht der Verein mangels aktiver Mitglieder. Am 20.02.1840 wurde die 'Liedertafel Wertheim' unter Berufung auf den oben genannten Verein (wieder)gegründet, im Unterschied zu diesem war die 'Liedertafel Wertheim' jedoch ein reiner Männerverein. Als 'Raum für die Gesellschaftsabende (Donnerstag)' wurde ein 'großes Zimmer, 1. Stock bei J. Ph. Bauer ('Weinwirth')' benannt. (StAWt S-II A 1985) Vier Jahre später wurde im August die Einweihung einer eigenen Fahne gefeiert und aus diesem Anlass ein eigens komponiertes Fahnenweihelied uraufgeführt. Die Originalnoten sind heute noch erhalten und haben die Bestellsignatur StAWt S-V 29 Nr. 690. Kurz darauf folgte Anfang September das Fränkische Liederfest. Dieses 'Wertheimer Gesangsfest 1844' wird heute als Ausgangspunkt für die großen nationalen Sängerfeste in den Folgejahren gesehen. Für genauere Informationen hierzu siehe 'Der jugendliche Zweig des kräftigen Baumes teutscher Sangesvereine - Das Wertheimer Gesangsfest 1844 auf dem Weg zum ersten nationalen Sängerfest in Würzburg' von Joachim Kremer und Frithjof Vollmer im Wertheimer Jahrbuch 2018 S. 113-172 und StAWt S-II A 1981. Seine erste Satzung gab sich die Liedertafel Wertheim im November 1851, im Jahre 1872 wurde ein Tafelklavier angeschafft. Im Mai 1877 trat der Verein dem badischen Sängerbund bei. Bereits zuvor und noch bis 1900 war er Mitglied im fränkischen Sängerbund. Bis zum I. Weltkrieg hatte der Verein sein Probelokal im Gasthaus 'Zur Kette', Chor-probe war immer Mittwochabends, Orchester-Probe am Freitagabend. Auch im Vereinsleben machte sich der I. Weltkrieg bemerkbar: In den Jahren 1914-1919 fanden keine Proben statt, da zu viele Sänger im Felde weilten. Vom 26.-27.12.1925 feierte die Liedertafel ihr 100-jähriges Bestehen, und wurde 1926 als ältester Verein des badischen Sängerbundes ausgezeichnet. In den Jahren 1933-1945 kam es zum Zusammenschluss der Liedertafel mit dem bis dahin ebenfalls existierenden Verein 'Gesangverein Frohsinn Wertheim'. Nach dem zweiten Weltkrieg beantragte die Liedertafel eine Wiederaufnahme des Vereinsbetriebes, der 1948 genehmigt wurde. Proben fanden nun Donnerstagabends in der Volksschule statt. 1950 konnte ein weiteres Jubiläum gefeiert werden: 125 Jahre Liedertafel Wertheim. Da der Probebetrieb 1951 wieder auf Mittwochabend verlegt wurde, änderte sich auch das Probelokal, die Proben fanden nun im Gymnasium statt. Für Juli 1960 ist noch ein Konzert der Liedertafel Wertheim dokumentiert, danach schlief das Vereinsleben ein und es fand kein aktives Sängerleben mehr statt. Die heute im Bestand 'Liedertafel Wertheim' vorliegenden Unterlagen wurden noch viele Jahre vom letzten Vorsitzenden des Vereines Dr. Norbert Brems verwahrt.
Einleitung: Vorstände des Vereins 1825-1837: Dr. Axmann (Leibmedicus) 1837: Dr. Neuber 1837-1844: Dr. Steppes 1844: Erbprinz Adolph zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg 1844: Hr. Einwächter 1844-1891: Hr. Eitel (Kabinettsrat) 1891-1898: W. Langguth 1898-1902: Hr. Platz 1902-1920: Hermann Bechstein 1920-1933: Ludwig Adelmann Ab 1948: Dr. Norbert Brems Dirigenten der Liedertafel: 1825-1844: Hr. Lambinus (Kantor) 1852-1861: Hr. Weidt 1861-1868: Hr. Stoll 1868-1870: Hr. Schneider 1870-1872: Hr. Feigenbuß 1872-1874: Hr. Eitel (Kabinettsrat) 1874-1875: Hr. Rödlingshöfer 1875-1884: Hr. Staub 1884-1889: Hr. Hasenresser 1889-1920: Paul Schröder (Stadtkapellmeister) 1920: Hans Strubel Ab 1948: Fritz Gaschütz Ehrenmitglieder des Vereines: Seit 1898: W. Langguth Seit 1902: Hermann Bechstein Seit 1920: Paul Schröder, Stadtkapellmeister als Ehrenchormeister Seit 1922: Oberstudiendirektor Prof. Hans Strubel Im Jubiläumsheft '125 Jahre Liedertafel Wertheim 1825 - Gesellschaft der Musikfreunde' werden außerdem genannt: - Adam Frischmuth (+) - Frl. Ilse John - Frau Ilse Zimmermann-Luckenbach - Ludwig Adelmann - Karl Lörch
Bearbeiterbericht: Die Unterlagen der Liedertafel Wertheim wurden 2002 schließlich von Dr. Norbert Brems, dem letzten Vorsitzenden des Vereines an das Stadtarchiv übergeben. Eine Ablieferungsliste entstand 2017 im Vorfeld einer Nutzung. Hierbei wurden Teile des Bestandes auch bewertet. So wurden von den gedruckten Musikalien - sofern keine handschriftlichen Notizen vorhanden waren - jeweils nur 2 Exemplare aufbewahrt. Ebenfalls kassiert wurden Dubletten leerer Eintrittskarten und von Veranstaltungsprospekten. Aus dem Bestand ausgegliedert und dem bereits im Stadtarchiv vorhandenen Bestand 'Kriegerverein Wertheim' (StAWt S-V 15) angefügt wurden Chornoten und Rechnungsunterlagen des Kriegervereines Wertheim, die bei der Verzeichnung identifiziert wurden. Wie die Liedertafel Wertheim und der Kriegerverein Wertheim verbunden waren ist derzeit nicht bekannt. Die Nummern S-V 29 Nr. 710-745 sind daher nicht belegt. Die Unterlagen wurden von Oktober-Dezember 2020 von Bettina Winkler archivgerecht verpackt und in ScopeArchiv erfasst und im Frühjahr 2021 von Anna Berger redaktionell bearbeitet und in eine Klassifikation eingeordnet. Bronnbach im Juli 2021, Anna Berger
- Reference number of holding
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, S-V 29
- Context
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Wertheim >> Vereine, Parteien und Körperschaften (V-Bestände) >> Vereine
- Related materials
-
¿Der jugendliche Zweig des kräftigen Baumes teutscher Sangesvereine ¿ Das Wertheimer Gesangsfest 1844 auf dem Weg zum ersten nationalen Sängerfest in Würzburg¿ von Joachim Kremer und Frithjof Vollmer im Wertheimer Jahrbuch 2018, S. 113 ¿ 172
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
25.03.2024, 1:33 PM CET
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand