Bestand
Gutsbezirk Münsingen: Reichsumsiedlungsgesellschaft Berlin, Außenstelle Münsingen (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Auf dem Gelände des Münsinger Hart wurde 1895 durch die württembergische Militäradministration der Truppenübungsplatz Münsingen eingerichtet, der 1938 erweitert wurde. Die Gemeinde Gruorn kam mit dieser Erweiterung zum Truppenübungsplatz, die Einwohner des Dorfes wurden bis 1939 umgesiedelt. Den Grunderwerb für den Reichsfiskus führte die in Berlin ansässige Reichsumsiedlungsgesellschaft mbH durch, die in Münsingen eine Zweigstelle unterhielt.
Am 17. März kamen als Zugang 2011/17 vom Bundesforstbetrieb Heuberg, Standort Münsingen die Unterlagen der ehemaligen Reichsumsiedlungsgesellschaf mbH Berlin, Zweigstelle Münsingen in das Staatsarchiv Sigmaringen, die bis zum 31.12.2010 von der bundeseigenen Verwaltung für den Gutsbezirk Münsingen verwahrt wurden.
Mit der Bekanntmachung des Bundesfinanzministeriums über die Aufhebung der bundeseigenen Verwaltung für den Gutsbezirk Münsingen vom 23.12.2010 wurde die Verwaltung für den Gutsbezirk Münsingen zum 1.1.2011 aufgehoben. Für die Betreuung des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen ist die Bundesforst-Hauptstelle in Baden-Württemberg mit Sitz in Meßstetten zuständig. Zum 1. Januar 2005 war die Bundesforstverwaltung zusammen mit der Bundesvermögensverwaltung in eine Anstalt des Öffentlichen Rechts der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben überführt worden. Der Bundesforst übernahm in der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die Grüne Geländebetreuung (Flächenmanagement) auf den Liegenschaften des Bundes. Dies sind in erster Linie die Truppenübungsplätze, aber auch in größerem Umfang Naturschutzflächen, die in Folge des Bundesstraßenbaus entstanden sind.
Inhalt und Bewertung
Die Unterlagen der Reichsumsiedlungsgesellschaft betreffen im Wesentlichen den Grunderwerb für die Erweiterung des Truppenübungsplatzes im Jahre 1938. Sie sind überwiegend nach Einzelfällen geordnet und mit einer VR-Nr. (vermutlich "Verkaufsregister-Nummer") versehen, enthalten jeweils Taxierung, Kaufpreisermittlung, Kaufverträge, Versteigerungsverhandlungen, Grunderwerbsteuerbemessung, Messurkunden etc. Sie sind meist in den Jahren 1938-1942 entstanden.
Detailliert erschlossen waren die Verträge durch eine nach der VR-Nr. geordnete, aber leider verunordnete Kartei der Verkäufer im Format A4 (ca. 0,5 lfd.m). Die Kartei enthält u.a. Angaben zu Namen, Ort, neue Anschrift, Größe der durch die Umsiedlungsgesellschaft angekauften Fläche, Kaufpreis, Datum der Übernahme und der Auflassung, Grundstücksbelastungen, Zahlungskontrolle, Vertragsunkosten, Abtretungen und Pfändungen.
Im März 2011 wurden die durch ein Registraturregister namentlich erschlossenen Einzelfallakten der Grundstücksverträge durch Herrn Leon Körbel in scopeArchiv erfasst und mit einem Personenindex versehen. Die Klassifikation und Ortsindexierung besorgte der Unterzeichnte. Die übrigen Unterlagen (inklusive der o.a. Kartei ca. 1 lfd.m) bleiben zunächst unerschlossen.
Sigmaringen, im April 2011
Dr. Franz-Josef Ziwes
- Bestandssignatur
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Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, R 15/3 T 1
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Reichs- und Bundesbehörden; Reichskammergericht >> Bundesvermögensstellen
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- Letzte Aktualisierung
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03.04.2025, 08:37 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand