Bestand
Militärkollegium beim Obersten Gericht (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Militärkollegium beim OG Erlaß des Staatsrates v.
04.04.1993,GBLI S. 71 neugeregelt durch AO des NVR
(Militärgerichtsordnung v. 27.09.1974, GBL.I S.481 Aufgabe:
Verfolgung von Militärstrafsachen 1. u. 2. zust./Kassationsgerich
U: Präsiden des OG
Auf der Grundlage eines
Erlasses des Staatsrates der DDR vom 4. Apr. 1963 wurden die
Militärgerichte, Militärobergerichte, die Hauptabteilung
Militärgerichte beim Ministerium der Justiz und das
Militärkollegium beim Obersten Gericht ( MKOG), Standort Berlin
(Ost) gebildet. Das Militärkollegium - ursprünglich Kollegium für
Militärstrafsachen - hatte folgende Aufgaben:
- Leitung der Rechtsprechung der Militärobergerichte und
Militärgerichte
- Ausübung der
Rechtsprechung erster Instanz
- Ausübung der
Rechtsprechung in zweiter Instanz gegen Urteile und andere
Entscheidungen der Militärobergerichte
-
Kassation aller Entscheidungen der Militärobergerichte und
Militärgerichte.
Dazu wurden zunächst 1
später 2 Militärstrafsenate gebildet. Mit Wirkung vom 1. Jan. 1964
erfolgte die strukturmüßige Angliederung des Militärkollegiums an
das Oberste Gericht. Der Vorsitzende war zugleich Vizepräsident des
Obersten Gerichts. In allen militärischen Fragen war der Minister
für Nationale Verteidigung zuständig. Nach der Neuregelung der
Militärgerichtsordnung vom 22. Sep. 1974 erfolgte die Wahl der
Militärrichter der Militärgerichte und Militärobergerichte durch
den Nationalen Verteidigungsrat und die des Militärkollegiums durch
die Volkskammer der DDR. Während in den Militärgerichten und
Militärobergerichten bei den Verhandlungen Schöffen mitwirkten,
wurden die Militärstrafsenate nur mit Berufsrichtern besetzt.
Vorsitzende des MKOG waren: Dr. Sarge, Günter, Generalmajor 1963 -
1977 Penndorf, Lothar, Generalmajor 1977 - 1990 Mit dem
Inkrafttreten des neuen Gerichtsverfassungsgesetzes im Juli 1990
entfiel die Grundlage für die Tätigkeit der Militärgerichte (
VerfGÄnd vom 5. Juli 1990, GBL I. S. 634.)
Inhaltliche
Charakterisierung: Enthalten sind unter anderem Angelegenheiten der
Leitungstätigkeit, statistische Angaben, die Zusammenarbeit mit
Partnerländern und die Untersuchung und Beschreibung von
Vorkommnissen aus der juristischen Praxis. Hervorzuheben sind die
Reihe "Information über Entscheidungen, Rechtssätze und Probleme
der Arbeit der Militärgerichte", die sich mit gerichtlichen
Grundsatzproblemen und ideologischen Fragen auseinandersetzt und
die "Rechtssatzkartei", in der - gegliedert nach Stichworten - auf
bereits ergangene Gerichtsurteile zu bestimmten Angelegenheiten
verwiesen wird.
Erschließungszustand:
Findbuch
Vorarchivische Ordnung: Die
Akten wurden mit zwei Abgabeverzeichnissen im September 1990 an das
Militärarchiv Potsdam abgeliefert. Eine Gliederung des Bestandes
erfolgte erst während der archivischen Bearbeitung im November 2000
auf der Grundlage der Funktion des Bestandsbildners.
Zitierweise: BArch DVW
8/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch DVW 8
- Umfang
-
215 Aufbewahrungseinheiten; 1,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Militärjustiz
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Literatur: Jörn Steike: Die Steuerung der Militärjustiz in der DDR, München 1997
- Provenienz
-
Militärkollegium beim Obersten Gericht (MK beim OG), 1963-1990
- Bestandslaufzeit
-
1963-1990
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Militärkollegium beim Obersten Gericht (MK beim OG), 1963-1990
Entstanden
- 1963-1990