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Regulierung im Interesse des Gemeinwohls: eine kritische Bilanz

Die Regulierungstheorie kreist um zwei Fragen: Welche Rolle spielen die betroffenen Interessengruppen in der regulativen Politik und der Regulierungsverwaltung und inwieweit wägt die Regulierungsverwaltung zwischen dem Interesse des Gemeinwohls und den regulierten Interessen innerhalb des privaten Sektors ab? Dieser Artikel vergleicht drei Theorien – die klassische Public Interest-Theorie, die Capture-Theorie und die moderne Credible Commitment-Theorie. Die ihnen zugrundeliegende Logik und Annahmen werden herausgearbeitet und die empirische Reichweite jeder Theorie aufgezeigt. Zu guter Letzt wird noch auf der Grundlage bestehender Untersuchungen herausgearbeitet, ob es Belege für diese Theorien gibt. Der Artikel kommt zu dem Schluss, dass alle höchstrelevante Themen angehen, allerdings in einem stark politisierten Umfeld. Interessant ist die Beobachtung, dass diese Politisierung Veränderungen und Reformen zwar nicht im Wege gestanden ist. Das Veränderungsmuster ist jedoch nicht den Mustern gefolgt, die von der Capture- und Credible Commitment-Theorie vorgeschlagen wurden. Dieser Artikel trägt daher zur Rehabilitierung der klassischen Public Interest-Theorie bei, wenn auch in einer moderaten und verbesserten Form.
Two questions remain central in the study of regulation. First, what is the role of affected interests in regulatory policy and administration? Second, to what extent does regulatory administration balance the public interest against the regulated interests within the private sector? The paper here compares three different theories and the research based on them. These theories are classical public interest theory, capture theory, and the modern theory of credible commitment. Their underlying logic and assumptions are identified and the empirical scope of each of the theories is set out. Finally, it is discussed, on the basis of existing research whether there is supporting evidence for them. The conclusion is that they all cope with highly relevant issues but also points to the persistence of a highly politicized environment. The interesting observation is that this politicization has not excluded change and reform but the pattern of change has not followed the patterns proposed by capture and credible commitment theory. To the contrary the paper contributes to the rehabilitation of classical public interest theory, although in a modest and refined form.

Regulierung im Interesse des Gemeinwohls: eine kritische Bilanz

Urheber*in: Grønnegaard Christensen, Jørgen

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Weitere Titel
Public Interest Regulation: a critical reappraisal
ISSN
2196-1395
Umfang
Seite(n): 167-187
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)

Erschienen in
der moderne staat - dms: Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 4(1)

Thema
Politikwissenschaft
Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Politikwissenschaft
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Regulierung
Theorie
Theorievergleich
Gemeinwohl
Regulierungsbehörde
Staat
Verwaltung
öffentliches Interesse
Westeuropa
Dänemark
Niederlande
Norwegen
Schweden
internationaler Vergleich
Ökonomie
Sozialpolitik
Interessenkonflikt
vergleichende Forschung
Europa
anwendungsorientiert
Theorieanwendung

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Grønnegaard Christensen, Jørgen
Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Deutschland
(wann)
2011

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-61118-0
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Zeitschriftenartikel

Beteiligte

  • Grønnegaard Christensen, Jørgen

Entstanden

  • 2011

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