Akten | Bestand
Akademie für Deutsches Recht (Bestand)
Vorwort: 1. Die Akademie für Deutsches Recht (das Folgende gemäß Wikipedia, Stand: 31.10.2016)
Die Akademie für Deutsches Recht war die wissenschaftliche Zentralstelle für die Arbeit an der Umgestaltung und Fortbildung des deutschen Rechts im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung und Instrument der rechtswissenschaftlichen Gleichschaltung der Gesellschaft während der Zeit des Nationalsozialismus. Die Akademie wurde am 26. Juni 1933 in München gegründet und am 2. Oktober 1933 vom Reichskommissar für die Gleichschaltung der Justiz Hans Frank auf dem Deutschen Juristentag des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes in Leipzig proklamiert. Durch Reichsgesetz vom 11. Juli 1934 wurde sie zu einer öffentlichen Körperschaft des Reichs mit Sitz in München.
Organe der Akademie waren der Präsident (bis 1942 Hans Frank, von 1942 bis 1944 Otto Thierack), der vom Reichskanzler ernannt wurde, und das Präsidium, das den Präsidenten bei seinen Aufgaben unterstützte und beriet. Die Akademie umfasste ordentliche, außerordentliche, fördernde und korrespondierende Mitglieder. Die Mitglieder wurden auf die Dauer von vier Jahren ernannt.
Im Einzelnen war die Aufgabe der Akademie vor allem:
1. Die Ausarbeitung, Anregung, Begutachtung und Vorbereitung von Gesetzentwürfen,
2. die Mitarbeit bei der Neugestaltung und Vereinheitlichung der rechts- und staatswissenschaftlichen Ausbildung,
3. die Herausgabe und Unterstützung wissenschaftlicher Veröffentlichungen,
4. die finanzielle Förderung von praktischen wissenschaftlichen Arbeiten, die der Erforschung von Sondergebieten des Rechts und der Volkswirtschaft dienten,
5. die Veranstaltung von wissenschaftlichen Tagungen und die Einrichtung von Lehrkursen,
6. die Pflege der Beziehungen zu gleichgerichteten Einrichtungen des Auslandes.
Die Akademie gab die "Zeitschrift der Akademie für Deutsches Recht" heraus (ab 1934).
Ab 1939 befasste sich die Akademie für Deutsches Recht mit der Erarbeitung eines Volksgesetzbuchs.
Bekannte Mitglieder waren Friedrich Minoux, Hermann Göring, Hans Frank, Roland Freisler, Max Hildebert Boehm, Karl Christian von Loesch, Carl Schmitt, Martin Heidegger, Ernst Hugo Correll, Wolfgang Siebert, Karl Maria Hettlage, Friedrich Grimm, Horst Bartholomeyczik, Werner Sombart, Eberhard Schmidt, Hans Würdinger (1903-1989), Carl Duisberg und andere. Mitarbeiter war der spätere, langjährige Innenminister (und gleichzeitig stellvertretende Ministerpräsident) des Landes NRW sowie Präsident des Deutschen Sportbundes Willi Weyer von 1942 bis 1945. Vorsitzender eines "Ausschusses für Polizeirecht" war Werner Best. Den Vorsitz im "Ausschuss für Rechtsphilosophie" hatte Carl August Emge. Den Vorsitz im "Ausschuss für Kolonialrecht" hatte Axel von Freytagh-Loringhoven.
Ihren Sitz hatte die Akademie in dem 1936 bis 1939 von Oswald Bieber erbauten Haus des Deutschen Rechts in München, Ludwigstraße 28.
2. Bestandsgeschichte
Über den Zugang des Bestands "Akademie für Deutsches Recht" in das Bayerische Hauptstaatsarchiv ist nichts bekannt. Im Jahr 1984 waren die insgesamt 18 Archivalieneinheiten von Herr Hartmut Korn geordnet und verzeichnet worden. Im Vergleich zur Überlieferung im Bundesarchiv (siehe unten) kann davon ausgegangen werden, dass der Bestand vormals Bestandteil einer allgemeinen Sammlung (vielleicht Sammlung Rehse?) gewesen ist, und unter Berücksichtigung seiner Provenienz daraus herausgelöst worden ist.
3. Weiterführende Hinweise (vgl. Wikipedia, Stand: 31.10.2016; Recherche auf der Homepage der Deutschen Digitalen Bibliothek)
Die Akten der Akademie einschließlich der Personalakten der Mitglieder liegen frei verfügbar im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde (706 Archivalieneinheiten). Auf die umfangreiche Bestandsbeschreibung des Bundesarchivs sei besonders hingewiesen:
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/KOVNXKFLT4CQHOBATFM77ZS7MLPVD3FE
(Stand: 31.10.2016)
Heinz-Jürgen Weber
31.10.2016
- Bestandssignatur
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Akademie für Dt. Recht Akademie für Deutsches Recht
- Umfang
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18
- Sprache der Unterlagen
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deutsch
- Kontext
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Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 5 Abteilung V: Nachlässe und Sammlungen >> 5.2 Verbandsschriftgut >> 5.2.4 Schul- und Bildungswesen, Hochschule und Forschung, Erwachsenenbildung
- Bestandslaufzeit
-
1935-1941
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:04 MESZ
Datenpartner
Bayerisches Hauptstaatsarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
- Akten
Entstanden
- 1935-1941