Bestand

Stände des Erzgebirgischen Kreises (Bestand)

Geschichte: Die von Kurfürst Moritz im Jahr 1547 vorgenommene Einteilung des albertinischen Kurfürstentums in fünf Kreise schuf Aufsichts- und Kontrollinstanzen über die Lokalverwaltung, die Kreise dienten zugleich aber auch als wichtige Struktureinheiten der ständischen Selbstverwaltung.
Die Stände der Kreise bestanden jeweils aus zwei Korporationen, der schriftsässigen Ritterschaft und den Städten, die sich zu Kreistagen, Konventen und Wahlkonventen versammelten. Die Ritterschaft eines jeden Kreises bestimmte ihren eigenen Direktor und Kondirektor. Zum Wirkungsbereich der Kreisstände zählten u. a. die Wohlfahrt des Kreises, die Steuereinnahme und -verwaltung, das Militärwesen und die Landesdefension sowie Angelegenheiten, die ihnen vom Landesherrn übertragen wurden. Für besondere Aufgaben konnten die Kreisstände Deputationen einsetzen.
Im Zuge der territorialen Entwicklung Sachsens erhöhte sich die Zahl der Kreise nach 1547 auf sieben. Bis 1815 existierten Kreisstände des Meißnischen Kreises, des Erzgebirgischen Kreises, des Leipziger Kreises, des Vogtländischen Kreises, des Kurkreises, des Thüringischen Kreises und des Neustädter Kreises. Die drei letztgenannten Kreise gingen mit der Landesteilung Sachsens 1815 verloren. Durch die sächsische Staatsreform 1831 und die Einführung der konstitutionellen Monarchie ging die Bedeutung der Kreisstände stark zurück. Die Verfassung des Freistaates Sachsen von 1920 hob die verbliebenen politischen Sonderrechte auf. Im Rahmen einer Stiftung blieb die ständische Organisationsform aber bis 1945 erhalten.
Der Erzgebirgische Kreis umfasste die Ämter Altenberg, Augustusburg, Chemnitz, Frankenberg mit Sachsenburg, Frauenstein, Freiberg, Grünhain, Lauterstein, Nossen, Schwarzenberg, Stollberg, Wiesenburg, Wolkenstein mit Mühlenamt Annaberg und Zwickau mit Werdau.

Inhalt: Landesverfassung.- Kreisverfassung.- Landtage.- Kreistage.- Ausschusstage.- Kreiskonvent.- Landesdeputation.- Kreisdeputation.- Wahlen zur I. Ständekammer.- Donativgelder.- Steuerangelegenheiten.- Kassenwesen.- Rechnungswesen.- Gendarmeriewesen.- Militärangelegenheiten.- Armenwesen.- Errichtung einer Landwehr.- Klagen.

Bestandssignatur
Sächsisches Staatsarchiv, 30001
Umfang
69,75 (nur lfm)

Kontext
Sächsisches Staatsarchiv (Beständegliederung) >> 01. Markgrafschaft Meißen, Albertinisches Herzogtum und Kurfürstentum / Königreich Sachsen bis 1831 >> 01.04 Repräsentativkörperschaften

Bestandslaufzeit
15. Jh. - 1929

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Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
27.11.2023, 08:58 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 15. Jh. - 1929

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