Malerei
Kuttenberg
Im Sommer 1931 erwarb der Oberpräsident der preußischen Provinz Westfalen auf einer Ausstellung in Dortmund drei Werke mit einer vom Kultusministerium bereitgestellten Summe, darunter Horns Bild „Kuttenberg“, das seinen Platz in den Diensträumen des Oberpräsidiums in Münster fand. Seit 1926 vergab das Ministerium hin und wieder Gelder an Ober- und Regierungspräsidenten, damit diese Werke lebender Künstler zur Förderung des Kunstschaffens ihrer Region ankaufen konnten. Die Bilder verblieben in Staatsbesitz und wurden deshalb in der Nationalgalerie inventarisiert, jedoch als Leihgaben bei den Präsidenten belassen. Ende 1928 äußerte Kultusminister Wilhelm Nentwig in einem Rundbrief die Bitte, die Inventarisierung in der Nationalgalerie nicht publik zu machen (vgl. SMB-ZA/NG 474, Bl. 215), da manche Künstler damit für sich geworben hätten, die Qualität aber nicht das erste Kriterium der Auswahl sei und meist nicht den Werken der Nationalgalerie entspreche. Ende 1930 schloss das eigens angelegte Inventar zugunsten eigener Listen im Ministerium. Horns Bild ist noch aktenkundig, aber nicht mehr inventarisiert (vgl. ebd., Bl. 365). 1939 gelangte es mit Horns „Stadtbild Freiburg im Breisgau“ (A IV 172) dennoch in die Nationalgalerie. Dargestellt ist, kaum erkennbar, das berühmte alte Kuttenberg (heute Kutná Hora), von einem Bauplatz am Stadtrand gesehen. Horn ließ sich offensichtlich von Form- und Farbgegensätzen mehr inspirieren als von Baudenkmälern. Entsprechend sind die Stadtnamen im Titel meist später hinzugefügt. Der Maler hatte den Ort 1928 während einer Reise durch die Tschechoslowakei besichtigt. | Angelika Wesenberg
- Material/Technique
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Öl auf Pappe
- Measurements
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Rahmenmaß: 63,5 x 73 x 4 cm
Höhe x Breite: 49 x 59 cm
- Location
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Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
- Inventory number
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A IV 171
- Last update
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08.05.2023, 7:18 AM CEST
Object type
- Malerei
Associated
Time of origin
- 1930