grafische Künste

Verzweiflung I

Wenige Wochen nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 musste Klee sein frisch erworbenes Lehramt an der Düsseldorfer Kunstakademie wieder verlassen. Als „entarteter“ Künstler verfemt, sah er sich gezwungen, in seine Geburtsstadt Bern zurückzukehren, in der er als Sohn eines Deutschen den Status eines Ausländers hatte. Nachdem sich 1935 die ersten Symptome der unheilbaren Sklerodermie gezeigt hatten (vgl. „ein Kinderspiel“, NG MB 144/2000), einer Krankheit, die zu einer fortschreitenden Verhärtung der Bindegewebe und der inneren Organe führt, arbeitete Klee trotz eingeschränkter Bewegungsmöglichkeiten weiter und steigerte seine Produktion sogar noch. Aus wenigen, klar gesetzten Strichen entstanden Gemälde und Zeichnungen wie „Verzweiflung I“ – ein weiteres, nahezu identisches Blatt, „Verzweiflung II“ aus demselben Jahr, ist im Werkverzeichnis aufgeführt (WVZ Helfenstein 2004, 8, 7770) –, in denen das Thema der Vereinzelung im Vordergrund steht. Mit beeindruckender Intensität verweisen sie auf Klees persönliche Situation in seiner letzten Schaffensphase. | Kyllikki Zacharias

Standort
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
Inventarnummer
FNG 133/08
Maße
Rahmenmaß: 53,5 x 41 x 2 cm
Höhe x Breite: 32,5 x 20,8 cm
Material/Technik
Kreide und Aquarell auf Papier auf Karton

Ereignis
Eigentumswechsel
(Beschreibung)
2008 Schenkung Dr. Arend Oetker an die Freunde der Nationalgalerie
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
Bern
(wann)
1939

Letzte Aktualisierung
14.04.2025, 08:09 MESZ

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Objekttyp

  • grafische Künste

Beteiligte

Entstanden

  • 1939

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