Akten | Bestand
Fürstentum Pfalz-Sulzbach, Obervormundschaftsrat (Bestand)
Vorwort: Der Pfalz-Sulzbacher
Obervormundschaftsrat für Karl Theodor (1733 - 1742)
Der Obervormundschaftsrat führte für den
unmündigen Prinzen Karl Theodor, später Kurfürst von der Pfalz und
Bayern, die Regierungsgeschäfte im Fürstentum Pfalz-Sulzbach. Dem
Obervormundschaftsrat waren in dieser Zeit auch Regierung und
Hofkammer in Sulzbach unterstellt.
Am
20.7.1733 starb der letzte in Sulzbach regierende Pfalzgraf Johann
Christian im Alter von 33 Jahren. Sein einziger Sohn, der spätere
Kurfürst Karl Theodor, wurde unter der Vormundschaft Karls III.
Philipp von der Pfalz am Kurpfälzer Hof zu Mannheim erzogen.
Zur Ausübung der obersten Regierungsgewalt im Fürstentum
Pfalz-Sulzbach wurde ein Obervormundschaftsrat errichtet, dem die
beiden Geheimen Räte Maximilian Damian von Schall und Johann Georg
von Korb angehörten. Zudem wurde der erste Vormundschaftsrat von
Schall am 30.12.1733 zum Statthalter ernannt. Neben diesen beiden
Räten waren beim Obervormundschaftsrat noch der Generalkassier
Bach, der Geheime Sekretär Klein und der Geheime Kanzlist Krieger
beschäftigt.
Zur Festlegung der Kompetenzen dieses
Kollegiums wurden die Regierung Sulzbach und die übrigen Behörden
gegenüber den beiden Obervormundschaftsräten "angewiesen", mit der
Bekräftigung, deren Verfügungen die gebührende Folge zu leisten.
Damit besaß das Herzogtum Pfalz-Sulzbach in den folgenden Jahre
einen dreistufigen Behördenaufbau, der von dem
Obervormundschaftsrat über Regierung bzw. Hofkammer bis zu den
unterbehördlichen Landrichter-, Pfleg- und Kastenämtern
reichte.
Die Tätigkeit des Obervormundschaftsrats endete
mit dem Tod des Statthalters von Schall zu Beginn des Jahres 1741.
In der Folge gingen die Kompetenzen des Vormundschaftsrats auf die
Regierung Sulzbach über. Am 21.2.1742 übertrug dann Kurfürst Karl
III. Philipp die Regierungsgewalt im Fürstentum Pfalz-Sulzbach
vorzeitig an den noch nicht volljährigen Pfalzgrafen Karl
Theodor.
Die beim Obervormundschaftsrat angefallenen
Akten gelangten in den folgenden Jahren in die Obhut der
Pfalz-Sulzbacher Geheimen Registratur, wo sie 1790 einen Großteil
der "weiter in dem geheimen Archiv vorhandenen Akten"
ausmachen.
Auch wenn ein Aktenverzeichnis oder ein
Altrepertorium nicht vorhanden ist, lässt sich anhand der
einheitlichen Umschläge und Deckblätter eine gesonderte
Aktenführung und Registratur des Obervormundschaftsrats erkennen.
Auf den meist blauen Aktendeckblättern ist oberhalb des Betreffs
eine Rubrik ausgeworfen, die Hinweis auf die ursprüngliche
Registratureinteilung gibt.
Unter Berücksichtigung
dieser Registraturmerkmale wurde im Jahr 2003 der Bestand
"Obervormundschaftsrat" in einer der ursprünglichen Gliederung sehr
nahe kommenden Ordnung wiederhergestellt.
Vorwort: Der Pfalz-Sulzbacher
Obervormundschaftsrat für Karl Theodor (1733 - 1742) Der
Obervormundschaftsrat führte für den unmündigen Prinzen Karl
Theodor, später Kurfürst von der Pfalz und Bayern, die
Regierungsgeschäfte im Fürstentum Pfalz-Sulzbach. Dem
Obervormundschaftsrat waren in dieser Zeit auch Regierung und
Hofkammer in Sulzbach unterstellt. Am 20.7.1733 starb der letzte in
Sulzbach regierende Pfalzgraf Johann Christian im Alter von 33
Jahren. Sein einziger Sohn, der spätere Kurfürst Karl Theodor,
wurde unter der Vormundschaft Karls III. Philipp von der Pfalz am
Kurpfälzer Hof zu Mannheim erzogen. Zur Ausübung der obersten
Regierungsgewalt im Fürstentum Pfalz-Sulzbach wurde ein
Obervormundschaftsrat errichtet, dem die beiden Geheimen Räte
Maximilian Damian von Schall und Johann Georg von Korb angehörten.
Zudem wurde der erste Vormundschaftsrat von Schall am 30.12.1733
zum Statthalter ernannt. Neben diesen beiden Räten waren beim
Obervormundschaftsrat noch der Generalkassier Bach, der Geheime
Sekretär Klein und der Geheime Kanzlist Krieger beschäftigt. Zur
Festlegung der Kompetenzen dieses Kollegiums wurden die Regierung
Sulzbach und die übrigen Behörden gegenüber den beiden
Obervormundschaftsräten "angewiesen", mit der Bekräftigung, deren
Verfügungen die gebührende Folge zu leisten. Damit besaß das
Herzogtum Pfalz-Sulzbach in den folgenden Jahre einen dreistufigen
Behördenaufbau, der von dem Obervormundschaftsrat über Regierung
bzw. Hofkammer bis zu den unterbehördlichen Landrichter-, Pfleg-
und Kastenämtern reichte. Die Tätigkeit des Obervormundschaftsrats
endete mit dem Tod des Statthalters von Schall zu Beginn des Jahres
1741. In der Folge gingen die Kompetenzen des Vormundschaftsrats
auf die Regierung Sulzbach über. Am 21.2.1742 übertrug dann
Kurfürst Karl III. Philipp die Regierungsgewalt im Fürstentum
Pfalz-Sulzbach vorzeitig an den noch nicht volljährigen Pfalzgrafen
Karl Theodor. Die beim Obervormundschaftsrat angefallenen Akten
gelangten in den folgenden Jahren in die Obhut der Pfalz-Sulzbacher
Geheimen Registratur, wo sie 1790 einen Großteil der "weiter in dem
geheimen Archiv vorhandenen Akten" ausmachen. Auch wenn ein
Aktenverzeichnis oder ein Altrepertorium nicht vorhanden ist, lässt
sich anhand der einheitlichen Umschläge und Deckblätter eine
gesonderte Aktenführung und Registratur des Obervormundschaftsrats
erkennen. Auf den meist blauen Aktendeckblättern ist oberhalb des
Betreffs eine Rubrik ausgeworfen, die Hinweis auf die ursprüngliche
Registratureinteilung gibt. Unter Berücksichtigung dieser
Registraturmerkmale wurde im Jahr 2003 der Bestand
"Obervormundschaftsrat" in einer der ursprünglichen Gliederung sehr
nahe kommenden Ordnung wiederhergestellt. Amberg, März 2004 Jochen
Rösel
- Reference number of holding
-
Fürstentum Pfalz-Sulzbach, Obervormundschaftsrat
- Extent
-
234
- Language of the material
-
deutsch; ger
- Context
-
Staatsarchiv Amberg (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Staatsarchivs Amberg >> I. Altbestände (Territorien und Institutionen des Alten Reichs) >> D. Fürstentum Pfalz-Sulzbach >> 1 Zentralbehörden
- Date of creation of holding
-
1709-1741
- Other object pages
- Provenance
-
Fürstentum Pfalz-Sulzbach, Obervormundschaftsrat
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
26.03.2025, 10:30 AM CET
Data provider
Staatsarchiv Amberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
- Akten
Time of origin
- 1709-1741