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The "New Era" of Controlling Monetary Aggregates

Die "Neue Ära" der Kontrollen monetärer Aggregate Der Bericht, selbst eine Zusammenfassung eines größeren Papers, gibt einen Überblick über Gemeinsamkeiten und Hauptprobleme der seit etwa 1975 praktizierten neuen Strategien der Schweizerischen Nationalbank (SNB), der Bundesbank und der Federal Reserve (Fed). 1. Die Grundzüge der "neuen Ära", von den Notenbanken als "Experiment" bezeichnet, wurzeln in grundlegenden monetaristischen Empfehlungen: öffentliche Vorankündigung von monetären Wachstumszielen, Übergang zu breiteren monetären Aggregaten, Verstetigungsabsicht als explizite Begründung, gewisse Verlagerung der Verantwortung für inflationäre Preisschübe von der Notenbank hin zu den übrigen wirtschaftspolitisch relevanten Gruppen. 2. Für die Vorgabe von monetären Wachstumszielen ("Zwischenzielen") haben die Notenbanken unterschiedliche Aggregate gewählt: die Bundesbank ein Konstrukt der Zentralbankgeldmenge ("ZBG"), die SNB das Aggregat M 1 und die Fed die Aggregate M 1,2,3 (jährlich) und M 1,2 (zweimonatlich). Als Kontrollvariablen und damit zugleich Indikatoren der Geldpolitik fungieren vor allem die "freien Liquiditätsreserven der Banken (FLR)" [Bundesbank], die "bereinigte Geldbasis (B a )" [SNB] und diverse Reserveaggregate (Fed). 3. Die Technik der Geldmengensteuerung fußt auf diskretionären Veränderungen der Liquiditäts- bzw. Reserveaggregate, wodurch Zinsimpulse auf den Finanzmärkten und Anpassungszwänge ausgelöst werden, die das Wachstum der monetären Aggregate beeinflussen ("indirekter Kontrollmechanismus"). Kalkulationsunsicherheiten (Dosierung und Timing der Kontrollvariablen, time lags) erschweren die Steuerungspolitik ebenso wie schwankende Multiplikatoren und Umlaufgeschwindigkeiten des Geldes (v). 4. Hauptprobleme der neuen Bundesbankpolitik waren extrem schwankende FLR-Multiplikatoren, die willkürliche Zusammensetzung der ZGB und die Einbeziehung der v ZBG in die Kalkulation des ZBG-Wachtumsziels. Starke Fluktuationen des B a -Multiplikators haben die Steuerungspolitik der SNB erheblich erschwert und lassen den Übergang zu breiteren Reserve- und Geldmengenaggregaten geraten erscheinen. Gravierende Mängel der neuen Fed-Strategie sind die fehlende Abstimmung der Geldmengenziele mit der Regierung und die Nichtveröffentlichung der Komponenten der monetären Wachstumsrate. Die gleichzeitige Vorgabe von mehreren Zielwerten mit großen Bandbreiten und die wechselnde Basis bei der Festlegung der längerfristigen Geldmengenziele erschweren eine Erfolgsbeurteilung der Fed-Strategie und verschärfen das Konsistenzproblem zwischen Zins- und Geldmengenzielen.

Language
Englisch

Bibliographic citation
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 10 ; Year: 1977 ; Issue: 3 ; Pages: 391-402

Classification
Wirtschaft

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Duwendag, Dieter
Event
Veröffentlichung
(who)
Duncker & Humblot
(where)
Berlin
(when)
1977

DOI
doi:10.3790/ccm.10.3.391
Last update
10.03.2025, 11:43 AM CET

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  • Duwendag, Dieter
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  • 1977

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