Baudenkmal

Limburg, Am Wingert 2

Gegen Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts stand eine grundlegende Renovierung der alten, in der Ortsmitte gelegenen Kirche und deren Umgestaltung entsprechend den liturForderungen des zweiten Vatikanums an. Erkennend, dass dies überaus hohe Kosten verursachen würde, ohne eine letztendlich befriedigende Lösung zu bieten, entsich die katholische Kirchengemeinde Lindenholzhausen und die Stadt Limburg zu einem Neubau. Diesem sollten als Versammlungsräume und Begegnungsstätten ein Gemeindeund ein örtliches Gemeinschaftshaus beigesellt werden. Nach einem Architektenwett, der alle drei Projekte miteinander verband, wurde dem ersten Preisträger, dem Züricher ArDr. Justus Dahinden der Bauauftrag erteilt. Die neue Pfarrkirche wurde 1975-79 als mozeltartiger Betonbau am östlichen Ortsrand errichtet. Nach Inkrafttreten des hessiDenkam 1.1.1976 wurde der Architekt gebeten, die Barockder Vorgänger- im Topodas einzig vollständig erhaltene Ausstatdes 18. Jahrhunderts - in die Innenraumgestaltung des Neuzu integrieren. Auch das romanische Taufbecken des Vorgängers des 12./13. Jahrhunderts wurde vom RübFriedhierher transferiert.Die qualitätvollen barocken Ausstattungsstücke umfassen Hauptaltar, zwei Nebenaltäre sowie die Kanzel. Rechnungsunterlagen des Pfarrarchiv belegen, das der Hochaltar, der in seinen gemalten Hauptbildern Marienthemen zeigt (Maria Immaculata und Himmelfahrt Mariens) und ein Seitenaltar mit der Darstellung der vierzehn Nothelfer, die ein Bild des Jesuskindes umgeben, 1702 in dem 1698 fertig gestellten alten Kirchenbau aufgestellt worden waren. Aufbau und figürliche Plastiken entstammen der Hadamarer Schule (Johann Neudecker d. Ä.?), der Künstler der Gemälde ist unbekannt. 1740 wurde ein zweiter Seitenaltar von Alberich Joseph Dornuff, ein aus Lindenholzhausen stammender Kanoniker des St. Georg-Stiftes in Limburg, gestiftet. Das Altarbild zeigt eine gemalte Kreuzigungsgruppe eines unMalers, im Auszug findet sich ein Holzrelief des hl. Johannes Nepomuk des Hadamarer Bildhauers Martin Volck. Der Kanzelkorb und eine Statue des guten Hirten vom ehem. Schalldeckel stammen vermutlich ebenfalls von Martin Volck. Weiterhin schmückt den Kirchenraum eine um 1750 entstandene Marienfigur und im Pfarrsaal ist ein Holzkruzifix der Zeit um 1750, gleichfalls aus der Hadamarer Schule, aufgestellt.

Neue Pfarrkirche St. Jakobus, Hauptaltar und Kanzel | Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Land
Hessen
Kreis
Limburg-Weilburg
Ort
Limburg
Ortsteil
Lindenholzhausen
Straße und Hausnummer
Am Wingert 2
Bezeichnung
Neue Pfarrkirche St. Jakobus (Sachteil)

Rechteinformation
Landesamt für Denkmalpflege Hessen
Letzte Aktualisierung
19.03.2021, 11:49 MEZ

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