Bestand

Bauwesen (Bestand)

In reichsstädtischer Zeit war die Bauverwaltung im Bauamt zentralisiert (s. Bestand B 1). 1806 wurde dieses vom Königreich Bayern übernommen und fortgeführt, es unterstand nun der Polizeidirektion (s. Bestand C 2). Nachdem es 1811 schon zu einer ersten Trennung nach staatlichen und städtischen Kompetenzen gekommen war, wurde mit Einführung einer begrenzten kommunalen Selbstverwaltung ab 1818 die staatliche Bauverwaltung von der städtischen getrennt und ab 1820 ein städtisches Bauamt aufgebaut. Seiner Bedeutung entsprechend stand es unter der Leitung eines technischen Baurats, der zugleich Mitglied des Magistrats war. 1877 gliederte es sich in die drei Bereiche Hochbau, Brunnenwesen sowie Straßen-, Kanal-, Wasser- und Brückenbau, die jeweils von einem Ingenieur geleitet wurden. Weiter waren die Vorläufer der späteren Bauordnungsbehörde und der Berufsfeuerwehr dort angesiedelt. Gegen Ende des 19. Jh. wuchsen im Zuge der Urbanisierung die Aufgaben des Bauamts enorm. 1894 zählte das Bauamt bereits elf Abteilungen mit 151 Beamten und Angestellten sowie 224 fest angestellten Arbeitern. Die Expansion war v.a. auf den Ausbau der Wasserversorgung, Kanalisation, Abfallwirtschaft und Stadtreinigung sowie des Vermessungswesens zurückzuführen. Der gewaltige Flächenzuwachs durch die Eingemeindungen von 1899 machte 1900 eine Neuorganisation unumgänglich. Dem nunmehrigen Oberbaurat wurden drei Hauptabteilungen, die von Oberingenieuren geleitet wurden, direkt unterstellt: Die Hochbauverwaltung, die Tiefbauverwaltung und die Abteilung Wasserversorgung und Maschinenwesen. Diese organisatorische Entwicklung mit vielfachen Zuständigkeitsänderungen und Umstrukturierungen führte zu zahlreichen Verschiebungen von Registraturen und Registraturteilen innerhalb der Bauverwaltung, sodass diese sich heute provenienzmäßig nicht immer deutlich trennen lassen. Deshalb wurde ab 1985 für die unter der Repertoriensignatur C 20 vorgefundenen Repertorien (in der Regel Aussonderungslisten) und die zugehörigen Archivalien die alte "Leitsignatur" C 20 beibelassen, der Gesamtbestand "Bauwesen" jedoch in die damals bestehenden Repertorienbenennungen aufgeteilt. Dennoch konnten im Laufe der Bearbeitung Provenienzen gebildet werden, die aber aus methodischen Gründen ihre Teilbestandssignatur behielten z.B. C 20/VII (Hochbauamt), C 20/VIII (Tiefbauamt). Ausnahmen blieben die bereits mit anderen Signaturen versehenen separaten Bestände C 14 Amt für Vergabewesen (mit Bauverwaltungsamt), C 26 Stadtvermessungsamt, C 30 Stadtplanungsamt und C 75 Referat VI, Bauwesen. Die 1985 ff. unter den Repertoriensignaturen C 20/7 Aufzüge und C 20/4 Bauordnungsbehörde/Statische Berechnungen aufgestellten Unterlagen wurden 1997 bzw. 1999 nach Rücksprache mit der Bauordnungsbehörde vernichtet. Neu eingebracht wurde 2001 der Teilbestand C 20/II Untere Denkmalschutzbehörde mit Denkmalsarchiv bzw. ehem. Bildstelle Hochbauamt.Auf die umfangreiche zusätzliche Überlieferung in den Teilbeständen C 7/I Generalregistratur und C 7/VIII Kommunalregistratur sowie A 4/III Baurisse wird hingewiesen.

Bestandssignatur
C 20

Kontext
Stadtarchiv Nürnberg (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Nürnberg >> Bestandsgruppe C: Amtliche Provenienzen der bayerischen Zeit >> C 20 - Bauwesen

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Letzte Aktualisierung
05.06.2025, 11:18 MESZ

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