Arbeitspapier | Working paper

Legitimation allein durch Entwicklung? Das Beispiel Ruanda

"In Ruanda soll 2008 zum zweiten Mal nach dem Genozid (1994) ein Teil des Parlaments gewählt werden. Eine Debatte um die Bedeutung der Qualität dieser Wahlen für die weitere Entwicklungszusammenarbeit ist noch nicht erkennbar. Obgleich sich global ein allgemeiner Zusammenhang zwischen Demokratie und Entwicklungszuwendungen etabliert hat, wird die autokratische Herrschaft in Ruanda von Geberseite akzeptiert. Das Land erhält gegenwärtig so viel Entwicklungshilfe wie nie zuvor in Friedenszeiten. Die Regierung in Kigali profitiert von einer Kritikscheu aufgrund des internationalen Nichteingreifens im Genozid sowie seiner betont kooperativen und entwicklungsorientierten Haltung. Die Wahlen von 2003 haben nur eine demokratische Fassade geschaffen, die zur Legitimierung der autokratischen Machtstrukturen beigetragen hat. Nur eine intensive internationale Begleitung der Wahlen 2008 und ein kritischer Umgang mit den Ergebnissen können einen kleinen Schritt in Richtung Demokratie bewirken. An einem hohen Wahlsieg der regierenden Ruandischen Patriotischen Front (RPF) besteht kein Zweifel. Die Wahlen werden keine substanziellen Veränderungen der Regierungsführung zur Folge haben. Die Regierung wird weiterhin versuchen, sozioökonomische Entwicklungserfolge in Legitimation und äußere Unterstützung umzumünzen." (Autorenreferat)

Weitere Titel
Legitimation solely through development? The example of Rwanda
Umfang
Seite(n): 8
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; nicht begutachtet

Erschienen in
GIGA Focus Afrika (11)

Thema
Internationale Beziehungen
Politikwissenschaft
internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Ruanda
Parlament
Demokratie
Afrika südlich der Sahara
Legitimation
Afrika
Wahl
politische Kultur
Zentralafrika
Deutschland
Parlamentswahl
Entwicklungshilfe
Entwicklungsland
Demokratisierung
Entwicklungshilfepolitik
Völkermord
frankophones Afrika
deskriptive Studie

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Stroh, Alexander
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Afrika-Studien
(wo)
Deutschland, Hamburg
(wann)
2007

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-276929
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Stroh, Alexander
  • GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Afrika-Studien

Entstanden

  • 2007

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