Medaille

Schraubmedaille von Matthes Gebel auf Melchior Pfinzing, um 1528

Die Schraubmedaille zeigt auf der Vorderseite das Brustporträt von Melchior Pfinzing, der ab 1517 Propst des Ritterstiftes St. Alban in Mainz war. Die Umschrift nennt Namen und die geistliche Würde des Porträtierten. Die Rückseite der Medaille ziert eine allegorische Darstellung: Ein unbekleideter Junge hält auf einem Löwen sitzend mit jeder Hand einen Helm mit Helmzier in die Höhe. Während der heraldisch linke Helm mit den Hörnern der Familie Pfinzing besetzt ist, bekrönt den heraldisch rechten Helm der Esel von St. Alban. Im Vordergrund rechts liegt ein Schild, auf dem ebenfalls ein Esel abgebildet ist. Die lateinische Umschrift bedeutet übersetzt „Eitelkeit der Eitelkeiten. Alles ist eitel.“ Es handelt sich um ein Zitat des Alten Testaments, aus Prediger 1,2 und 12, 8, in denen die Vergänglichkeit und Nichtigkeit aller Dinge thematisiert wird. Das komplizierte Bildprogramm wurde sicherlich auf speziellen Wunsch von Pfinzing angefertigt und konnte bisher nicht vollständig entschlüsselt werden. Es handelt sich hier möglicherweise um eine der frühesten existierenden Schraubmedaillen. [Delia Scheffer]

Material/Technik
Silber, vergoldet (?)
Inschrift/Beschriftung
Vorderseite: MELHIOR PFINZING PREP S ALBANI MOG Rückseite: VANITAS VANITATUM OMNIA VANITAS
Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Inventarnummer
MK 16736
Sammlung
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg; Münzkabinett; Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen

Bezug (was)
Porträt
Figürliche Darstellung
Medaille
Mömpelgarder Sammlung
Schraubmedaille
Bezug (wer)
Bezug (wann)
1500-1599

Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1528

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:23 MEZ

Objekttyp


  • Medaille

Beteiligte


Entstanden


  • 1528

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