Gliederung

3. Generaleinnehmer und Bezirkseinnehmer

Die Instruktion, die dem Regierungskommissar Rudier am 4 frimaire an VI (24. November 1797) erteilt wurde, trug ihm auf, in jedem Departement einen Generaleinnehmer (receveur general) einzusetzen, der sich – der Anzahl der Zuchtpolizeigerichte entsprechend – Aufseher (preposes) wählen sollte, die ihren Sitz im Hauptort eines jeden Arrondissements zu nehmen hatten. Sowohl der Generaleinnehmer als auch die später sogenannten Bezirkseinnehmer hatten sich hinsichtlich der Rechnungslegung, der Führung der Register, der Natur der Einnahmen und der Verfahren bei der Einzahlung ebenso wie bei den zu leistenden Kautionen nach besonderen Anweisungen zu richten (Hansen, Quellen IV, S. 364; vgl. auch Generalgouvernement vom Nieder und Mittelrhein Nr. 198). Am 19 nivöse an VI (8. Januar 1798) war der zu diesem Zeitpunkt in Paris weilende Generaleinnehmer des Roerdepartements, Jean Marie Harent, bereits ernannt (Roerdepartement Nr. 3980, Bl. 1). Er nahm seine Tätigkeit in Aachen am 2 ventose an VI (20. Februar 1798) auf (Roerdepartement Nr. 3994 I). Er übt sie bis zum 19 floreal an XI (9. Mai 1803) aus. Sein Nachfolger wurde Johann Sigismund Gay, der am 3 floreal (23. April 1803) ernannt worden war und am 1. prairial an XI (21. Mai 1803) installiert wurde (Roerdepartement Nr. 3982; Recueil des actes . an XI, S, 232). Im Jahr 1813 erscheint d'Alton als Generaleinnehmer (Annuaire 1813, S. 204). Sitze der Bezirkseinnehmer (receveurs particuliers) waren Köln, Kleve und Krefeld. Am Amtssitz des Generaleinnehmers gab es keinen eigenen Bezirkseinnehmer. Der Kassenverwalter (caissier) des Generaleinnehmers nahm die Funktionen des Bezirkseinnehmers des Arrondissements Aachen mit wahr. Die Steuereinnehmer einer jeden Mairie führten die eingenommenen Steuergelder an den für sie zuständigen Bezirkseinnehmer ab, diese zahlten ihre Gelder in die Kasse des Generaleinnehmers. Der Generaleinnehmer war aber nicht nur zuständig für die Steuergelder, sondern auch für die Einnahmen aus den Domänen, der Einregistrierung und der Zollverwaltung. Der vorliegende Bestand enthält einmal Briefausgangsbücher des Generaleinnehmers, zum anderen die Abrechnungen über Einnahmen und Ausgaben der Jahre VI bis 1808 mit Belegen, die insbesondere Nachrichten über Beamte und ihre Gehälter enthalten. Eine Liste der Akten, die im Februar 1814 vorhanden waren, findet sich in den Akten Generalgouvernement vom Nieder- und Mittelrhein Nr. 944, 945 (vgl. auch ebd. Nr. 1048, Bl. 11 b). Als Ergänzung zu diesen Akten sind heranzuziehen die das Kassenwesen betr. Akten innerhalb der Steuerabteilung der Präfektur (1. Division 2. Büro, vgl. Findbuch 140.11.1) und die Abteilung Hauptrechnungswesen innerhalb der Präfektur (1. Division 3. Büro; vgl. Findbuch 140.11.1) sowie die Akten der Steuerdirektion. Aus den Büros der Bezirkseinnehmer haben sich nur zwei Briefbücher des Bezirkseinnehmers des Arrondissements Aachen sowie vier an den Bezirkseinnehmer des Arrondissements Krefeld gerichtete Schreiben erhalten. Quellen und Literatur: Roerdepartement Nr. 3980, 3982, 3994 I; Generalgouvernement vom Nieder- und Mittelrhein Nr. 198, 944, 945, 1048; Regierung Düsseldorf Nr. 2550. – Recueil des reglemens. Bulletin Nr. 14, S. 10 f., 22 f. – Daniels, Handbuch Bd. VI, S. 571. – Recueil des actes an XI, S. 232. – Annuaire an VIII, S. 154. – Almanach an XIII, S. 128 – 137. – Annuaire 1809, S. 169 – 174, 1810, S. 31,245-252, 1811, S. 204-211, 1812, S. 140- 147, 1813, S. 204 – 211. – Bär, Behördenverfassung, S. 50. – Hansen, Quellen Bd. IV, Nr. 65, S. 364

Context
Roerdepartement, Steuer- und andere Behörden
Holding
AA 0633 Roerdepartement, Steuer- und andere Behörden

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