Bestand

C Rep. 833 Handwerkskammer Berlin (Bestand)

Vorwort: C Rep. 833 Handwerkskammer Berlin

1. Institutionengeschichte

In der Sowjetischen Besatzungszone bestanden die Handwerkskammern zunächst als regionale Selbstverwaltungsorgane weiter, bis sie 1946 gemäß Befehl Nr. 161 des Chef der Sowjetischen Militärverwaltung am 27. Mai 1946 aufgelöst bzw. reorganisiert werden mussten. Länderkammern traten an Stelle der Innungen.

Dieser Befehl galt im Ostteil Berlins bis zur „Verordnung zur Förderung des Berliner Handwerks“, die der Magistrat von Groß-Berlin am 01. März 1951 erließ.
Damit wurde die „Handwerkskammer von Groß-Berlin“ als Körperschaft des öffentlichen Rechts errichtet und war nunmehr die einzige Vertretung des Handwerks im Osten Berlins.
Der Handwerkskammer gehörten „die im Handwerk selbständig tätigen natürlichen Personen, deren Gewerbebetriebe nicht mehr als 10 Personen beschäftigen“, und die genossenschaftlich organisierten Handwerker an.
Der Handwerksammer oblagen unter anderem folgende Aufgaben: Erfassung der Betriebe in der Handwerks- und Gewerberolle, Beratung der Mitglieder in wirtschaftlichen Fragen, Meisterprüfungen für Betriebsinhaber, Erfahrungsaustausch, Mitwirkung bei Tarifverhandlungen, Veranstaltungen zur fachlichen und technischen Fortbildung sowie die Aufsicht über die Ein- und Verkaufsgenossenschaften des Handwerks.
Die Organe der Handwerkskammer waren Vorstand und Präsidium sowie die von der Handwerkskammer errichteten Kreisgeschäftsstellen in den Berliner Stadtbezirken
Als erster Präsident der Handwerkskammer Berlin wurde der Kürschner-Obermeister Leopold Pertek berufen. Ihren Sitz hatte sie in den ersten Jahren in der Neustädtischen Kirchstraße 4-5, später erfolgte der Umzug zum Karlsplatz 7.

Die Handwerkskammern unterstanden in der DDR der Aufsicht durch die Räte der Bezirke, in Berlin durch den Magistrat, Abteilung Örtliche Industrie und Handwerk (1953-1958) bzw. dem Wirtschaftsrat des Bezirkes (1958-1990). Sie arbeiteten nach einem Musterstatut.

Im Rahmen der Wiedervereinigung der Stadt Berlin 1990 ging die Handwerkskammer der Hauptstadt der DDR in der Gesamtberliner Handwerkskammer auf.

2. Bestandsinformation

Das Archivgut der Handwerkskammer Groß-Berlin gelangte 1986 gemäß der Verordnung über das staatliche Archivwesen der DDR in das Stadtarchiv Berlin.
Die Akten wurden zunächst auf Karteikarten erfasst. Im Jahre 2006 wurde im Rahmen der Retrokonversion eine intensive Verzeichnung in Augias 7.4 vorgenommen.

Der Bestandsumfang beträgt 20 Akten (0,65 lfm) und dokumentiert einen Zeitraum von 1951 bis 1976 (- 1985).

Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: LAB C Rep. 833, Nr. …

3. Korrespondierende Bestände im Landesarchiv Berlin

C Rep. 106-01 Magistrat von Berlin, Abteilung Örtliche Industrie und Handwerk
C Rep. 106-02 Magistrat von Berlin, Wirtschaftsrat des Bezirkes
E Rep. 061-17 Nachlass Heinz Müller

4. Literaturhinweise

Berliner Handwerk. Mitteilungsblatt der Handwerkskammer Gross-Berlin
Berliner Handwerk . Mitteilungen der Handwerkskammer Berlin, hrsg. Handwerkskammer Berlin, Berlin …
http://www.hwk-berlin.de
Hundert Jahre Handwerkskammer Berlin, Selbstverlag, Berlin 2000
Baum, Bruno: Über die Handwerkskammer Groß-Berlin auf der Handwerkerversammlung am 22.02.1951 im Haus Vaterland, Berlin 1951
Orlopp, Josef: Die Neuorganisation von Handel und Handwerk in der Berliner Stadtverwaltung, Berlin 1946
Wieczorek, Evelyn: Die Politik der SED zur Förderung von Handwerk und Gewerbe in Berlin von 1976 bis 1984, Berlin 1987



Berlin, Dezember 2006 Ute Strauß

Bestandssignatur
C Rep. 833

Kontext
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> C Bestände (Ost-) Berliner Behörden bis 1990 >> C 7 Kammern und Körperschaften, Parteien, Organisationen und Vereine >> C 7.3 Kammern und Körperschaften

Bestandslaufzeit
1951 - 1976 (- 1985)

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Letzte Aktualisierung
28.02.2025, 14:13 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1951 - 1976 (- 1985)

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