Bestand
121. Infanterie-Division (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 6, Seite
286-287, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
121.
Infanterie-Division
(WK I, E 492
Altbunzlau, sp. Schröttersburg; 1944 E 400 Augustowo, sp.
Allenstein)
5.10.1940 auf dem
Truppenübungsplatz Munsterlager, WK X, als Division 11.
Welle aus je einem Drittel der 1. Inf. Div. (Insterburg)
und 21. Inf. Div. (Elbing), beide WK I:
Inf. Rgt. 405 I.-III. aus Stab IR 22, III./22 und
III./1 der 1. Inf. Div.
Inf. Rgt.
407 I.-III. aus Stab IR 3, III./3 und III./24 der 21. Inf.
Div.
Inf. Rgt. 408 I.-III. aus
III./43 der 1. und III./45 der 21. Inf. Div.
Art. Rgt. 121 I.-IV. aus Stab Art. Rgt.1,
II./1, II./21 und I./57
Div.
Einheiten 121.
Am 15.7.1942 wurden
III./405, II./407 und II./408 aufgelöst und bei jedem Rgt.
eine 15. Kp. gebildet. Aufklärungs- und Panzerjäger-Abt.
121 wurden vorübergehend zur Schnellen Abt. 121
zusammengefaßt. 1944 jedoch wieder in Div. Füs. Btl. und
Pz. Jg. Abt. getrennt. Am 3.7.1944 erhielten III./407 und
III./408 die Bezeichnungen II./Gren. Rgt. 407 bzw.
408.
Die Division wurde am
17.3.1944 durch die Schatten-Div. Mielau aufgefrischt und
geriet in Kurland in russische Gefangenschaft.
Unterstellung:
1940
Nov./Dez.: LII; 11.
Armee; "C"; Heimat; Munsterlager
1941
Jan./Feb.: LII; 11.
Armee; "C"; Heimat; Munsterlager
März: XX; 11. Armee; "C"; Heimat; Munsterlager
Apr.: II; 18. Armee; "B"; Osten;
Ostpreußen
Mai: II; 16. Armee; "C";
Osten; Ostpreußen
Juni/Juli: II;
16. Armee; Nord; Osten; Dünaburg
Aug./Sept.: XXVIII; 16. Armee; Nord; Osten;
Wolchow
Okt./Nov.: XXVIII; 16.
Armee; Nord; Osten; Wolchow
Dez.:
L; 18. Armee; Nord; Osten; Newabogen
1942
Jan./Apr.: L; 18. Armee;
Nord; Osten; Leningrad
Mai/Juni: I;
18. Armee; Nord; Osten; Wolchow
Juli/Sept.: L; 18. Armee; Nord; Osten; Wolchow
1942
Okt.: XXVI;
11. Armee; Nord; Osten; Wolchow
Nov./Dez.: z. Vfg.; 18. Armee; Nord; Osten;
Wolchow
1943
Jan./Feb.: I; 18. Armee; Nord; Osten; Wolchow
März/Juni: XXVIII; 18. Armee; Nord;
Osten; Wolchow
Juli: z. Vfg.: 18.
Armee; Nord; Osten; Wolchow
Aug.:
XXVI; 18. Armee; Nord; Osten; Wolchow
Sept./Dez.: XXVIII; 18. Armee; Nord; Osten;
Wolchow
1944
Jan.: XXVIII; 18. Armee; Nord; Osten; Wolchow
Feb.(Rest): L; 18. Armee; Nord; Osten;
Luga
März/Juli: XXXVIII; 18. Armee;
Nord; Osten; Pleskau
Aug./Sept.: X;
18. Armee; Nord; Osten; Livland
Okt.: XXXVIII; Grasser; Nord; Osten; Kurland
Nov./Dez.(Ker.): X; 18. Armee; Nord;
Osten; Kurland
1945
Jan.: III. SS; 18. Armee; Nord; Osten;
Kurland
Feb.: I; 18. Armee;
Kurland; Osten; Kurland
März
(Kgr.): z. Vfg.; 18. Armee; Kurland; Osten; Kurland
Apr.: X; 18. Armee; Kurland; Osten;
Kurland
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach
den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für
einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
9. Juni, 21.
Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
15. Jan., 10.
Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7.
Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
2. Jan., 6.
Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5.
Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez
1943
1. Jan., 3. Feb., 4.
März, 9. Apr., 1. Mai., 1. Juni., 7. Juli., 5. Aug., 5.
Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez
1944
15. Apr., 15. Mai, 15.
Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov.
(26. Nov.), (31. Dez.)
1945
19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen"
setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten
Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr
1988 verzeichnet worden (Frau Ganser). Das hieraus im
April 1988 fertiggestellte Findbuch wurde 2010
retrodigitalisiert und 2012 sowie 2015
überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher (KTB)
aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren
auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26.
August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie
eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach
Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach
Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur
nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge
eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden
Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden.
Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten
geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang
bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim
Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die
Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in
Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle
Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die
sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des
Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere
Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus
Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren
bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen
Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942
entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten
Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug
Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von
amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in
die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst
und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen -
verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die
Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst
in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen
Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang
1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den
Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in
größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.;
diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München),
bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls
bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für
beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine
Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber
Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich
die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen
1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und
Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919
bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der
Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die
Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also
abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts
vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen
Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der
Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene
Routine-Schriftgut.
In den
einzelnen Rückgaben waren enthalten:
- Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
- Juli
1963: 19.-23. Division
- März 1964:
24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
- März 1964: 82.-100. Division
- Sept. 1965: 101.-125. Division
- Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
- Juli 1966: 213. Sich. Division
- Dez. 1966: 218.-295. Division
- Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le.
Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div.
Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von
Manteuffel
In den "Guides to German
Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind
Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt
erfasst:
- Guide Nr. 41: Divisionen
1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr.
63)
- Guide Nr. 63: Nachträge
Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div.
Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos,
Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div.
Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das
Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis
98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch
Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in
den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000
erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den
USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten
Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus
Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der
Operational History (German) Section der Historical
Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und
Heer.
Die Gliederung des
Aktenmaterials ist stets die gleiche:
- Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen
Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
- Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch
Ausbildungsangelegenheiten)
-
Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und
Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
- Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den
Unterabteilungen
III
(Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc
(Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div.
Geistliche)
- Kommandant des
Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
- Sonstige Unterlagen
Inhaltliche
Charakterisierung: Ia: KTB von Okt. 1940 bis Anfang Aug.
1943.
Ib: KTB von Juni 1941 bis
Ende Juni 1943.
Ic: kein TB,
Feindlagemeldungen von Juni bis Nov. 1941 (8 AE).
IIa: kein TB, Verlustmeldungen von Okt.
1942 bis Aug. 1943 (2 AE).
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
RH 26-121/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 26-121
- Umfang
-
77 Aufbewahrungseinheiten; 5,4 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Infanterie-Divisionen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin: Erkennungsmarken-Verzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)
PERS 15 (Verfahrensakten von Gerichten der Reichswehr und Wehrmacht)
ZA 1 (Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer)
N 777 (Nachlass Eppendorff , Henning)
MSG 3 (Sammlung von Verbandsdruckgut)
Akten:
ZA1/ 1974: Richert, Hans-Georg: Beispiele aus der Taktik der russischen Artillerie, 1941, 1942 und 1944
ZA1/ 1975: Thoholte, Karl und Willemer, Wilhelm: 2 detaillierte Beispiele zur Artillerietaktik
Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bd. 67
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Stahl, Friedrich Christian und Henning Eppendorff, Rudolf von Tycowicz, Werner Ranck, Hans Geraets, Walter Schielke, Werner Preuss, Werner Cordier: Geschichte der 121. ostpreußischen Infanterie-Division 1940-1945. (Selbstverlag) Münster, Frankfurt a.M., Berlin 1970
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
- Provenienz
-
121. Infanterie-Division (121. ID), 1940-1943
- Bestandslaufzeit
-
1940-1943 (1944)
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Besondere Benutzungsbedingungen: Grundlage für jede Benutzung von Archivgut im Bundesarchiv sind das Bundesarchivgesetz und die Benutzungsverordnung.
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- 121. Infanterie-Division (121. ID), 1940-1943
Entstanden
- 1940-1943 (1944)