Bestand
351. Infanterie-Division (Bestand)
        Geschichte des
                                          Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
                                          und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
                                          Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
                                          Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. IX, Seite
                                          257, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
                                          übernommen.
351.
                                          Infanterie-Division
(WK XVII; E
                                          II./133 Linz (?))
*10.3.1940 als
                                          Landesschützen-Division (9. Welle) aus dem Stab der
                                          Oberfeldkommandantur 587 in Tschenstochau mit:
Inf.Rgt. 641 I., II. aus
                                          Ldschtz.Rgts.Stab 3./VII und den Ldschtz.Btlen. XX./XII
                                          und II./XIII
Inf.Rgt. 642 I. - III.
                                          aus Ldschtz.Rgts.Stab 3./VIII, dem Wach-Btl. 608 und den
                                          Ldschtz.Btlen. XVII./VIII und XV./VIII
Inf.Rgt. 643 I. - III. aus Ldschtz.Rgts.Stab 3./XII
                                          und dem Ödschtz.Btlen. XVI./VII, VIII./VIII und
                                          XVII./IX
Bttr. 351; Aufkl.Schw.
                                          351.
Am 1.6.1940 stellte die
                                          Division drei bei Oberost verbleibende Wach-Kpn. 641, 642,
                                          643 auf und wurde in das Heimatgebiet verlegt, 2.6.1940
                                          aber teilweise mit dem Mil.Befh. Belgien-Nordfrankreich
                                          unterstellt.Die 15. (Feldrekruten-)Kpn. traten 29.6.1940
                                          als IV.zum Feldrekr.Inf.Rgt. 214 (Kdr. der Ersatztuppen
                                          100).
Am 21.8.1940 wurde die
                                          Division aufgelöst und im WK XVII abgewickelt. Die Btle.
                                          I./641, II./642, I./643, III./643 und die nach Auflösung
                                          der DIvision gebildeten IV./641 und IV./643 wurden
                                          Heimatwach-Btle. für Kriegsgefangenen-Bewachung und am
                                          1.1.1941 in Ldschtz.Btle. 870, 880, 881, 876, 878, 874 und
                                          879 umbenannt; II./641 und III./643 wurden im Nov.
                                          Wach-Btle. 720 und 721, das I./642 am 15.11.1940 als
                                          II./Inf.Rgt. 584 der 319. ID (13. Welle)
                                          eingegliedert.
Unterstellung:
1940
März/Mai:
                                          Oberost; Generalgouvernement
Juni/Aug.; BdE; Heimat (Juli unter 16.. Armee);
                                          teilweise: Mil.Befh. Belgien-Nordfrankreich
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher (KTB)
                                          aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren
                                          auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26.
                                          August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie
                                          eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach
                                          Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach
                                          Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur
                                          nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge
                                          eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden
                                          Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden.
                                          Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten
                                          geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang
                                          bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim
                                          Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die
                                          Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in
                                          Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle
                                          Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die
                                          sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des
                                          Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere
                                          Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus
                                          Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren
                                          bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen
                                          Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942
                                          entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten
                                          Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug
                                          Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von
                                          amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in
                                          die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst
                                          und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen -
                                          verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die
                                          Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst
                                          in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen
                                          Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang
                                          1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den
                                          Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in
                                          größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.;
                                          diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München),
                                          bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls
                                          bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für
                                          beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine
                                          Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber
                                          Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich
                                          die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen
                                          1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und
                                          Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919
                                          bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der
                                          Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die
                                          Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also
                                          abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts
                                          vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen
                                          Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der
                                          Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene
                                          Routine-Schriftgut.
In den
                                          einzelnen Rückgaben waren enthalten:
- Sept. 1962: 1.-6. Division
-
                                          März 1963: 7.-18. Division
- Juli
                                          1963: 19.-23. Division
- März 1964:
                                          24.-34. und 73. bis 79. Division
-
                                          Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
- März 1964: 82.-100. Division
- Sept. 1965: 101.-125. Division
- Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
- Juli 1966: 213. Sich. Division
- Dez. 1966: 218.-295. Division
- Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le.
                                          Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
                                          Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div.
                                          Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von
                                          Manteuffel
In den "Guides to German
                                          Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind
                                          Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt
                                          erfasst:
- Guide Nr. 41: Divisionen
                                          1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
                                          Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr.
                                          63)
- Guide Nr. 63: Nachträge
                                          Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
                                          Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
                                          Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
                                          Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
                                          Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
                                          Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
                                          Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
                                          Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
                                          Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
                                          Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
                                          Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
                                          Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
                                          Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
                                          Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div.
                                          Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos,
                                          Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div.
                                          Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das
                                          Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis
                                          98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch
                                          Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in
                                          den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000
                                          erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den
                                          USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten
                                          Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus
                                          Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der
                                          Operational History (German) Section der Historical
                                          Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und
                                          Heer.
Die Gliederung des
                                          Aktenmaterials ist stets die gleiche:
- Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen
                                          Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
- Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch
                                          Ausbildungsangelegenheiten)
-
                                          Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und
                                          Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
                                          Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
- Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den
                                          Unterabteilungen
III
                                          (Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc
                                          (Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div.
                                          Geistliche)
- Kommandant des
                                          Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
- Sonstige Unterlagen
Inhaltliche
                                          Charakterisierung: KTB und TB der Abt. Ia, Ib, Ic und IIa
                                          sind nicht überliefert.
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
                                          RH 26-351/...
    
- Reference number of holding
- 
                Bundesarchiv, BArch RH 26-351
 
- Extent
- 
                2 Aufbewahrungseinheiten; 0,1 laufende Meter
 
- Language of the material
- 
                deutsch
 
- Context
- 
                Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Infanterie-Divisionen
 
- Related materials
- 
                Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
 RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)
 MSG 2 (Militärgeschichtliche Sammlung)
 Akten:
 MSG 2/5722: 5. Kompanie/Landesschützen-Bataillon II/XIII (später II. Bataillon/Infanterie-Regiment 641 der 351. Infanterie-Division bzw. Wach-Bataillon 720).- Kriegstagebuch, Marschwege
 Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bd. 73
 Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
 Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
 
- Date of creation of holding
- 
                1940
 
- Other object pages
- Provenance
- 
                
                    
                        351. Infanterie-Division (351. ID), 1940-1940
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
- 
                
                    
                        Besondere Benutzungsbedingungen: Grundlage für jede Benutzung von Archivgut im Bundesarchiv sind das Bundesarchivgesetz und die Benutzungsverordnung.
- Last update
- 
                
                    
                        16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1940
