Bestand

Bergmännischer Knappenverein 'Glück Auf' Schacht 2/5 Marxloh (Bestand)

Protokoll-, Vereins- und Versammlungsbücher, Materialsammlungen mit Fotografien zu Jubiläen

Beschreibung: Der Bergmännische Knappenverein 'Glück Auf' Schacht 2/5 Marxloh wurde am 6. September 1908 zur Pflege der Kameradschaft und der bergmännischen Tradition gegründet. Die Gründungsversammlung des im Folgenden auf der Duisburger Schachtanlage Friedrich Thyssen 1/6 angesiedelten Vereins umfasste 30 Mitglieder, welche den ersten Vorstand wählten. Hierzu zählten: Otto Kolb (1. Vorsitzender), Th. van der Berg (2. Vorsitzender), H. Mertzen (1. Schriftführer), Fr. Horz (2. Schriftführer), G. Hackmann (1. Kassierer) und W. Wixfork (2. Kassierer). In den ersten Jahren wuchs die Zahl der Mitglieder des Vereins beständig an, zum ersten Vereinslokal wurde die Gastwirtschaft Kaspers am Johannismarkt in Duisburg-Marxloh bestimmt. Am 27. Januar 1909 - dem Geburtstag von Kaiser Wilhelm II. - erfolgte die Weihe der ersten Vereinsfahne, die im Jahre 1908 bei der Bonner Fahnenfabrik bestellt worden war; sie ist während des Zweiten Weltkriegs durch Zerstörung des Wohngebäudes des seinerzeitigen Zeugwartes Baude in der Warbruckstraße verbrannt.Unterbrochen durch die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs lebte das Vereinsleben in den 1920er-Jahren wieder auf. Zu den wichtigen Ereignissen in der Vereinstätigkeit zählte die Beteiligung an offiziellen Festivitäten, zu denen der Knappenverein Fahnenabordnungen entsandte. Im Jahre 1933 feierte der Bergmännische Knappenverein 'Glück Auf' Schacht 2/5 Marxloh sein 25-jähriges Stiftungsfest, ihm gehörten zu diesem Zeitpunkt 65 Mitglieder an. In den Jahren 1934 und 1935 fand eine Verschmelzung mit zwei im selben Bereich bestehenden Knappenvereinen statt. Es waren dies der schlesische Knappenverein 'Hand in Hand' sowie der österreichische Knappenverein 'Barbara'.Nachdem maßgebliche Utensilien des Knappenvereins durch Bombenschäden der Wohnung des Zeugwartes im Jahre 1944 zerstört worden waren und das Vereinsleben während des Zweiten Weltkrieges weitgehend zum Erliegen gekommen war, fand die erste Versammlung in der Nachkriegszeit in der Gaststätte Strüttgen statt. Auch das frühere Vereinslokal Kaspers war durch Kriegsschäden nicht mehr zu benutzen. Zu den ersten Vereinszielen der Nachkriegszeit gehörte die Beschaffung einer neuen Vereinsfahne. Diese konnte anlässlich des im Kolpinghaus als neuem Vereinslokal gefeierten 40-jährigen Stiftungsfestes im Jahre 1948 geweiht werden. Besagte Fahne wurde dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum anlässlich der Übernahme des vorliegenden Aktenbestandes am 11. März 2009 ebenfalls übereignet (vgl. Rainer Slotta: Deutsche Bergbaufahnen, Bd. 2, Bochum 2000, S. 796 f.).In den Zeiten des Wiederaufbaus der 1950er-Jahre wuchs die Mitgliederzahl des Bergmännischen Knappenvereins 'Glück Auf' Schacht 2/5 Marxloh vor allem durch den Eintritt junger Mitglieder des bergmännischen Nachwuchses erheblich an. 1952 zählte der Knappenverein, der nunmehr den 'Hansakrug' als Vereinslokal nutzte, 172 Mitglieder. Der damalige Vorstand bestand aus Robert Linke (1. Vorsitzender), Walter Schulz (2. Vorsitzender), Siegfried Pestka (1. Schriftführer), Rudolf Kahl (2. Schriftführer), Karl Erbuschewski (1. Kassierer) und Paul Bachmann (2. Kassierer). Insgesamt gelten die 1950er- und 1960er-Jahre als Blütezeit der Vereinsgeschichte. Dies änderte sich jedoch mit Schließung der Schachtanlage Friedrich Thyssen 2/5 im Jahre 1976. Seither waren die Mitgliederzahlen stark rückläufig. Anlässlich des 90. Stiftungsfestes, das am 19. September 1998 im neuen Vereinslokal 'Gaststätte Daniel' begangen wurde, kamen nur noch sieben weibliche und acht männliche Vereinsmitglieder zusammen. Dieser Trend setzte sich in den folgenden Jahren fort, so dass nach der Feier des 100. Stiftungsfestes im Jahre 2008 die Auflösung des Bergmännischen Knappenvereins 'Glück Auf' Schacht 2/5 Marxloh beschlossen wurde.In Konsequenz des Beschlusses wandte sich die letzte Vorsitzende des Vereins, Gisela Wittkowski, im Februar 2009 an das Deutsche Bergbau-Museum Bochum, um diesem die in vorliegendem Bestand zusammengefassten Archivalien sowie zwei Vereinsfahnen und weitere Objekte aus der Vereinstätigkeit zu übereignen.Dr. Michael Farrenkopf, März 2009

Bestandssignatur
BBA 279
Umfang
0,3 m

Kontext
Bergbau-Archiv Bochum (Archivtektonik) >> Verbände und Organisationen
Verwandte Bestände und Literatur
Literaturhinweise: Rainer Slotta: Deutsche Bergbaufahnen, 2 Bde., Bochum 2000, S. 796 f.

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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Objekttyp

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