Baudenkmal
Mitte, Birkenstraße 55
Mit sechs Geschossen setzt sich das Mietshaus Birkenstraße 55 deutlich von den Nachbarhäusern ab. Die Gebäudehöhe deutet auf die spekulative Ausnutzung des Grundstücks hin. Die Grundrentengesellschaft ließ 1886 von Maurermeister Hermann Enders das Vorderhaus errichten, 1889 folgte ein fünfgeschossiges Quergebäude, verbunden mit einem niedrigen Pferdestall auf dem zweiten Hof. Diese verdichtete Bebauung ist Folge der Verstädterung Neu-Moabits, die in den 1880er Jahren einsetzte. Die Mietshausanlage zeigt eine für Moabit charakteristische Verteilung unterschiedlich großer Wohnungen, sodass sich die gesellschaftlichen Verhältnisse des späten 19. Jahrhunderts ablesen lassen. Im Vorderhaus sind im zweiten bis vierten Stockwerk große Dreizimmerwohnungen für Offiziere, Handwerker und Beamte untergebracht, während die Einzimmerwohnungen im fünften und sechsten Stockwerk für minderbemittelte Mieter aus der Arbeiterschaft gedacht waren. Der Wechsel im Wohnungsgrundriss ist an der Straßenfassade zu erkennen. Die aufwendige Rustizierung der unteren Geschosse entspricht den dahinter liegenden größeren Wohnungen, während der einfache Dekor der oberen Geschosse mit dem bescheidenen Anspruch der Arbeiterwohnungen korrespondiert. Das Quergebäude wurde 2003 abgebrochen.
- Land
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Berlin
- Ort
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Mitte
- Ortsteil
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Moabit
- Straße und Hausnummer
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Birkenstraße 55
- Bezeichnung
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Mietshaus (Birkenstraße 55)
Grundrenten-Gesellschaft [Bauherr]
Rieder, D. [Entwurf]
- Rechteinformation
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Landesdenkmalamt Berlin
- Letzte Aktualisierung
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18.01.2024, 15:32 MEZ
Objekttyp
- Mietshaus
Beteiligte
- Enders, Hermann [Entwurf & Ausführung]
- Grundrenten-Gesellschaft [Bauherr]
- Rieder, D. [Entwurf]
Entstanden
- 1886