Bestand
Bremer Vulkan, Sammlungen (Bestand)
Enthält: Fotosammlungen über Schiffsneubauten und Bauzustände, Schiffstaufen, Personen, Gebäude- und Werkseinrichtungen - Sammlungen zur Werftgeschichte - Sammlung von Werbematerialien, Videofilmen und Druckschriften
Bestandsgeschichte: Unter den 1997 nach dem Konkurs der Werft übernommenen Archivalien befanden sich auch Unterlagen, die sich nicht als geschäftliches Schriftgut bezeichnen ließen und die sich für die Benutzung durch die Öffentlichkeit besonders eignen. Aus diesen Unterlagen wurde der Bestand Bremer Vulkan, Sammlungen unter der Bezeichnung 7,2121/2 gebildet. Für die Unterlagen gelten - mit einer Ausnahme - keine Schutzfristen.
Die Sammlungen älterer Unterlagen waren der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Werft zugeordnet, für den Zeitraum von etwa 1950 bis ungefähr 1982 lassen sich Mitarbeiter - zunächst August Westermann, anschließend Hans-Joachim Lonke - nachweisen, die speziell mit der Pflege und Ergänzung der Sammlungen betraut waren und die als Archivare bezeichnet wurden.
Insbesondere in Vorbereitung der großen werftgeschichtlichen Veröffentlichung von 1955 sammelte Westermann systematisch Material, vor allem zu den erbauten Schiffen, aber auch zur Entwicklung des Werftgeländes; vieles davon ist in das Kapitel Bildsammlung aufgenommen worden. Vermutlich gruppierte Westermann auch die mit "Lager-Nr." versehenen Sammlungen, zu denen einige mit Inhaltsverzeichnissen versehen waren. Sie enthalten häufig auch kleine Druckstücke und einzelne Blätter aus den verschiedensten Zusammenhängen. In den 1970er Jahren wurde es mittels der weiterentwickelten Vervielfältigungs- und Kopiertechniken möglich, aus den vorhandenen Unterlagen das Material zu verschiedenen Themen zusammenzustellen. Abgelegt wurden diese Sammlungen vor allem im Abschnitt 1.1.4. Auswertungen und Aufbereitungen, wobei Originale aus älterer Zeit in diesem Bereich selten anzutreffen sind. Einige dieser Aufbereitungen sind zu einem ersten Einstieg in die Werftgeschichte sehr nützlich.
Bestandsgeschichte: Sammlungen zum Bremer Vulkan wurden dem Staatsarchiv auch von Privatpersonen übergeben, diese wurden unter den historischen Sammlungen dem Abschnitt 1.1.5. Verschiedenes zugeordnet. Eingeordnet wurden hier außerdem einzelne Ordner und Hefter aus neuerer Zeit, in denen aktuelle Ereignisse wie z.B. die Schneekatastrophe im Winter 1978/79 dokumentiert sind.
Die Sachakten aus der Öffentlichkeitsarbeit umfassen vor allem die großen Serien von Zeitungsausschnitten über die Werft und ihre Arbeit, vor allem über die erbauten Schiffe. Daneben fand sich viel Material über die Jubiläumsfeier von 1955 und über die Feiern anlässlich der Schiffstaufen und Probefahrten. Diese Sammlungsserien enden meist um 1980. In manchen Fällen waren auch Einheiten vorhanden, in denen die Vorbereitung von Druckwerken dokumentiert ist - diese sind zu den Sachakten aus der Öffentlichkeitsarbeit geordnet worden. Außerdem finden sich einige prächtig bebilderte Projektmappen aus den 1990er Jahren, die Vorentwürfe für Bauvorhaben aus dem Schiffbau dokumentieren, auch wenn es sich dabei nicht im engeren Sinne um Unterlagen für die Öffentlichkeit handelt.
Systematisch gesammelt wurden in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit die vom Bremer Vulkan in Druck gegebenen Broschüren, wobei sich in diesem Komplex auch manche Broschüren anderer Firmen fanden und Sammlungen von Sonderdrucken aus der Fachpresse. Vorhanden sind außerdem einige Manuskripte zu technischen oder wirtschaftlichen Einzelfragen, die maschinenschriftlich erstellt und vermutlich als Fotokopien in kleiner Stückzahl vervielfältig worden sind. Abgerundet wird dieser Komplex durch Hochglanzdrucke, mit denen in den 1990er Jahren für Beteiligungsgesellschaften zum Betrieb einzelner Schiffe geworben wurde.
Bestandsgeschichte: Besonders umfangreich und interessant ist das im Bestand vorhandene Bildmaterial. Das Staatsarchiv konnte beim Fotostudio Maack in Bremen-Vegesack, das über lange Zeit im Auftrag des Bremer Vulkan das Geschehen auf der Werft fotografisch dokumentiert hat, einem umfangreichen Negativbestand erwerben, der mit dem Schriftgut in enger Verbindung steht. Seit 1999 werden diese Negative im Rahmen eines Projektes digitalisiert und einzeln erschlossen, dies hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft durch eine Geräteausstattung gefördert. Es wurde ein besonderes Verzeichnis unter der Bezeichnung 7,2121/2 Bremer Vulkan, Sammlungen, Glas- und Filmnegative als Einzelstücke erstellt, die Bilder sind außerdem auf der Homepage des Staatsarchivs Bremen im Internet veröffentlicht. Das Vorwort zu diesem Bestand ist dem vorliegenden Verzeichnis beigegeben, auch das elektronische Bildverzeichnis liegt bei. Dort ist bei jedem Bild angegeben, an welcher Stelle das zugehörige Positiv im Sammlungsbestand vorhanden ist. Die Negative sind in besonderen Serien - G für die Glasnegative, F für die Filmnegative - abgelegt und beim Schriftgutbestand gelagert.
Der Sammlungsbestand wurde zunächst parallel zum Digitalisierungsprojekt durch den Projektmitarbeiter Oliver Kaschkow bearbeitet und für die Verzeichnung der als Negativ überlieferten Einzelstücke ausgewertet. Dr. Asmus Nitschke hat die älteren Fotoalben verzeichnet und den Bestand vorgeordnet, die neueren Fotomaterialien wurden 2007 von der Praktikantin Juliane Zollenkopf verpackt, außerdem arbeitete sie am Verzeichnis mit.
Bestandsgeschichte: Die beim Bremer Vulkan übernommenen Fotoalben, vor allem die aus älterer Zeit, entstanden in engem Zusammenhang mit der Dokumentation der auf der Werft eingesetzten Techniken. Seit Sommer 1950 war es hauptsächlich das Fotostudio Maack, das im Auftrag der Werft fotografierte und Abzüge lieferte, die dort nach den Negativ-Nummern in Alben abgelegt und einzeln beschriftet wurden. Weitere Serien aus dieser Zeit bestehen aus Alben, in denen die Aufnahmen zu einem bestimmten Themenkomplex - z.B. einem Schiffs-Neubau oder einer Baumaßnahme auf dem Werftgelände - zusammengestellt wurden. Die Einzeldokumentation endet 1968, danach wurden die Fotos nur noch summarisch verzeichnet und jahrgangsweise abgelegt, nach 1973 finden sich nur noch wenige Aufnehmen von Foto Maack. Die Alben, die beim Bremer Vulkan aus den Aufnahmen des Fotostudios Maack formiert wurden, bildet den Kern der vorliegenden Fotosammlung. Es handelt sich in der Regel um Schwarz-weiß-Fotografien.
Hinzu kommen Bildmaterialien aus älterer Zeit, also bis 1950, die manchmal zu hochwertig ausgestatteten Alben formiert sind, in anderen Fällen dagegen nur als Blaupausen überliefert sind: Diese hat man offenbar von den großformatigen Glasplatten gefertigt und zusammengestellt. Aus dieser Zeit stammen auch die beim Bremer Vulkan selbst überlieferten Negative, die ebenfalls digitalisiert und im Verzeichnis der Einzelstücke nachgewiesen sind. Aus überlieferten Listen älterer Bilder und den Alben wurde deutlich, dass ein größerer Teil der älteren Negative bereits vor längerer Zeit verloren gegangen ist. In diesem Teilbereich ist die Absicht, Fotos im Rahmen der technischen Dokumentation zu nutzen, besonders deutlich. Neben den Schiffsneubauten fallen die zahlreichen Abbildungen aus dem Maschinenbau in der älteren Überlieferung auf.
Bestandsgeschichte: Zu den Fotosammlungen und Alben aus der Zeit nach 1950, die nicht auf den Fotografen Maack zurückgehen, sind kaum Negative überliefert. Meist wurden die Fotos in umfangreichen Ordnerserien abgelegt, die sich manchmal einzelnen Abteilungen der Werft, z.B. häufig dem Bereich Inneneinrichtung, zuordnen lassen. Seit Ende der 1950er Jahre handelt es sich zunehmend um Farbfotografien. In den chronologisch gebildeten Serien, in denen einzelne Schiffsneubauten dokumentiert sind, sind Arbeiten verschiedener Fotografen vorhanden, die offenbar je nach Bedarf und Spezialisierung beauftragt wurden. Außer dem Schiffbau sind das Werksgelände und der Maschinenbau, außerdem Feiern, z.B. anlässlich von Stapelläufen, und Besuche von Prominenten auf der Werft im Bild festgehalten worden.
Unter den neueren Fotosammlungen fallen die Arbeiten des Fotografen Engler besonders auf. Die Luftbildfotografie war offenbar die einzige Möglichkeit, die riesigen Schiffsneubauten ab 1970 zu dokumentieren. Die Alben aus den Jahren seit 1980 dokumentieren nahezu ausschließlich den Schiffbau, andere Themen sind wenig vertreten. Die jüngsten Stücke im Bestand sind 15 Fotoalben über den Bau der Kreuzfahrtschiffe Costa Victoria und Costa Olympia, entstanden 1995 und 1996, mit denen der Schiffbau beim Bremer Vulkan endete. Diese Alben wurden dem Archiv nach Schließung der Werft von einem Sachbearbeiter übergeben, der die Neubauten betreut hatte. Auch diese Fotos sind mit von den Werftmitarbeitern angelegt und mit vielen Detailinformationen versehen worden, sie dokumentieren den gesamten Herstellungsprozess der Herstellung des Schiffs.
Bestandsgeschichte: Das Staatsarchiv besitzt nur für die Bildmaterialien Verwertungsrechte, die als Negative beim Fotostudio Maack und dem Bremer Vulkan übernommen worden sind - darunter die Bilder, die als Einzelstücke nachgewiesen und verzeichnet sind. In allen anderen Fällen liegen die Rechte weiterhin bei den Fotografen, von denen die Aufnahmen stammen. Die Urheber der Aufnahmen können meist anhand der Alben oder Abzüge festgestellt werden.
(Schleier)
- Reference number of holding
-
Staatsarchiv Bremen, 7.2121/2
- Extent
-
ca. 30
- Context
-
Staatsarchiv Bremen (Archivtektonik) >> Gliederung >> 7. Nichtamtliche Überlieferung >> 7.3. Wirtschaftsarchive >> 7.3.4. Werften
- Date of creation of holding
-
1900-1995
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Benutzung: Für die Unterlagen gelten - mit einer Ausnahme - keine Schutzfristen.
- Last update
-
07.10.2024, 12:36 PM CEST
Data provider
Staatsarchiv Bremen. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1900-1995