Bestand
Liederkranz Langenburg (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Der Liederkranz Langenburg wurde 1840 gegründet. Anfangs umfaßte er 43 Mitglieder. Paragraph 1 der Statuten umriß als Zweck der Gesellschaft: "Der Liederkranz ist ein Verein zu geselliger und musikalischer Unterhaltung, welche letztere vorzugsweise in männlichem Chorgesang besteht." Eine Aufnahme war auch ohne Beteiligung an den Gesangsübungen möglich. Außer der Pflege des Gesanges betrieb der Verein öffentliche Liederabende und Feste, auch im Austausch mit anderen Gesangsvereinen und unterstützt von Musikkapellen. Teilweise wurden auch Theaterstücke aufgeführt.
Der Bestand gibt Einblick in das Langenburger Musik- und Kulturleben des 19. Jahrhunderts. An der Verwaltung des Vereines wirkten Bedienstete des Rentamtes und der Domänenkanzlei Langenburg mit. Das erklärt das Vorhandensein der vorliegenden Unterlagen im Archiv Langenburg.
Gliederung: 1. Vereinswesen; 2. Theaterspiel; 3. Rechnungen.
Der Liederkranz Langenburg wurde 1840 mit 43 Mitgliedern gegründet. Paragraph 1 der Statuten umreißt den Zweck der Gesellschaft: "Der Liederkranz ist ein Verein zu geselliger und musikalischer Unterhaltung, welche letztere vorzugsweise in männlichem Chorgesang besteht". Aufnahme in den Verein fanden auch nichtsingende Liederkranzfreunde. Neben der Pflege des Gesangs bestand die Tätigkeit des Vereins in der Veranstaltung von öffentlichen Liederabenden und Festen im Austausch mit anderen Gesangsvereinen und in der Organisation von Auftritten von Musikkapellen. Die Laufzeit des vorliegenden Bestandes reicht von der Gründung im Jahr 1840 bis 1898 und gibt einen Einblick in das Langenburger Kulturleben, das der Liederkranz mitgestaltete. Dies schien wohl nicht immer den Ansprüchen einiger Mitglieder zu genügen. Man beklagte die Verminderung von Gesangsproduktionen und bedauerte den Mangel an Unterhaltungsabenden für Damen und Herren zusammen. So entstand 1852 der Wunsch, sich zumindest zeitweise dem neugebildeten Kreis "Freitags-Post-Kränzlein" , benannt nach dem Versammlungslokal, anzuschließen. Auch belegen spätere Unterlagen des Liederkranzes eine Verbindung zum Kasino Langenburgs. Über die Darbietungen von Gesang und Musik hinaus scheint für die nichtsingenden Mitglieder ein Betätigungsfeld in der Theateraufführung von unterhaltsamen Repertoirestücken bestanden zu haben. Vereinzelt lassen sich in den Belegen der Vereinsrechnungen Kosten für Theaterzubehör und den Auf- und Abbau einer Bühne im Saal des Lokals "Zur Post" und nachweisen. Die Form des sogenannten Vereins- oder Liebhabertheaters hatte im 19. Jahrhundert weite Verbreitung gefunden und wurde an Orten ohne stehende Bühne praktiziert. Ein Büschel mit Theatermanuskripten, hauptsächlich Possen und Lustspiele, gehört unzweifelhaft zum Langenburger Liederkranz. Eine Sammlung von weiteren Theatermanuskripten, die in den vorliegenden Bestand eingegliedert wurde, gehört sehr wahrscheinlich zu den Vereinsunterlagen des Langenburger Liederkranzes. Bei diesen Manuskripten, häufig mit den dazugehörigen Rollenheften, handelt es sich hauptsächlich auch um die anspruchslose Komödienform der Posse und des Lustspiels. Ganz selten finden sich Hinweise auf die Rollenbesetzung. Da hierbei eine Verbindung zum Langenburger Liederkranz nicht ersichtlich ist, waren es wohl Laienspielgruppen anderer Orte, deren Manuskripte und Unterlagen von den Langenburgern gesammelt worden waren. Für den Langenburger Liederkranz bildeten aber Gesang und Musik den Mittelpunkt des Vereinslebens. Der Verein war dem Schwäbischen Sängerbund zu Stuttgart angeschlossen und pflegte das deutsche Liedgut. Der Liederkranz entsprach ganz der Zeitströmung des 19. Jahrhunderts, in dem sich zahlreiche Gesangsvereine konstituierten und überhaupt das gesellige Vereinsleben in den Orten Einzug hielt. Unter den Mitgliedern des Liederkranzes waren Bedienstete des Rentamts und der Domänenkanzlei. Rechnungsführung, Verwaltung und Organisation wurden teilweise von ihnen übernommen. Die Vereinsunterlagen befanden sich wohl deswegen bei den Unterlagen des fürstlichen Hauses Hohenlohe-Langenburg, die dem Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein übergeben wurden. Der Bestand umfasst 59 Archivalieneinheiten in ca. 0,45 lfd. m. und wurde von der Unterzeichneten bearbeitet und verzeichnet. Neuenstein, im Januar 2002 Birgit Schäfer
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, La 118
- Umfang
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59 Bü (0,5 lfd.m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Langenburg >> Bestände des 19. und 20. Jahrhunderts
- Bestandslaufzeit
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1840-1898
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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25.02.2022, 08:54 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1840-1898