Bestand
Abt. 73 Eisenbahnkommission zu Kopenhagen (Bestand)
Enthält: Generalakten der Verwaltung; Spezialakten zu einzelnen Bahnstrecken und nicht ausgeführten Bahnprojekten; Entschädigung von Eigentümern im Zuge des Eisenbahnbaus Altona–Kiel.
Beschreibung: Der Bestand umfasst Generalakten der Eisenbahnkommission und Spezialakten zu den einzelnen frühen Bahnstrecken in Schleswig und Holstein. Hier ergibt sich ein deutlicher Schwerpunkt bei der Altona-Kieler-Eisenbahn. Eine besondere Gruppe bilden dabei die erwähnten Entschädigungsakten für Landabtretungen. Darüber hinaus sei auf die Akten zu vielen nicht ausgeführten Bahnprojekten verwiesen. Die Schriftstücke der Abt. 73 sind auf Deutsch oder (in geringerem Maß) Dänisch verfasst. Sie sind auch über den schleswig-holsteinischen und dänischen Rahmen hinaus als eine bemerkenswerte Überlieferung zur Frühgeschichte der Eisenbahn insgesamt anzusehen. So gibt es Berichte von Dienstreisen zu anderen frühen Eisenbahnen in Europa. Zur grundlegenden Information über die Eisenbahnkommission sei neben den älteren Aktenverzeichnissen (Abt. 73 Nr. 1 und Nr. 178) Abt. 73 Nr. 13 empfohlen.
Geschichte des Bestandsbildners: Drei Tage nach Eröffnung der ersten öffentlichen Eisenbahn in Deutschland wandte sich auch der dänische König offiziell dem neuen Verkehrsmittel zu. Er rief am 10. Dezember 1835 eine Kommission in Kopenhagen ins Leben, die in Holstein eine Bahnverbindung zwischen Nord- und Ostsee herbeiführen sollte. Eine solche entstand dann mit der 1844 eröffneten Eisenbahnstrecke Altona–Kiel, der ersten Eisenbahn im Herrschaftsbereich des dänischen Königs. 1840 wurde die Tätigkeit der Eisenbahnkommission auf das Herzogtum Schleswig erweitert und 1844 auch auf Dänemark und Lauenburg. Die Revolutionsereignisse des Jahres 1848 brachten die Aktivitäten der zu jener Zeit aus sieben Mitgliedern bestehenden Kommission zum Erliegen. Am 24. November 1848 wurde sie endgültig aufgehoben. Die erste Bahnstrecke im Herzogtum Schleswig nahm man erst einige Jahre später (1854) in Betrieb: Flensburg–Husum–Tönning.
Bestandsgeschichte: Nach dem Ende der Eisenbahnkommission 1848 gingen deren Akten zunächst an die Deutsche Kanzlei in Kopenhagen und ab 1852 an das neu errichtete Ministerium für Holstein. Der Deutsch-Dänische Krieg von 1864 brachte sie in preußische Hände. Von der preußischen Regierung wurden sie 1905 an das Staatsarchiv Schleswig abgegeben. In bundesrepublikanischer Zeit kamen die Akten des Entschädigungskommissars aus der Bauzeit der Bahnstrecke Altona–Kiel, die zuvor in Abt. 33a lagen, hinzu (Nr. 163-172).
Zusatzinformationen: Zitierweise: Sigle des Landesarchivs, Abteilungsbezeichnung und laufende Nummer, also zum Beispiel LASH Abt. 73 Nr. 1
- Bestandssignatur
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Abt. 73
- Umfang
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6 lfd. M.; 6 lfd. M. lfd. M.
- Kontext
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Landesarchiv Schleswig-Holstein (Archivtektonik) >> Gliederung >> Schleswig-Holstein insgesamt bis 1867
- Verwandte Bestände und Literatur
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Literatur: Über die personelle Ausstattung dieser Behörde informieren auch die dänischen Hof- und Staatskalender der jeweiligen Jahre.
- Bestandslaufzeit
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1833-1860 (-1873)
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
- Letzte Aktualisierung
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23.05.2025, 08:02 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1833-1860 (-1873)