Immundominanz neu identifizierter HLA-B restringierter CD8+ T-Zell-Epitope bei der chronischen Hepatitis-B-Virusinfektion
Abstract: Weltweit sind etwa 5% der Weltbevölkerung chronisch mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) infiziert. Als schwerwiegende Folgen einer chronischen HBV-Infektion können eine Leberzirrhose und ein hepatozelluläres Karzinom auftreten. Therapeutisch ist bisher lediglich eine Unterdrückung der Virusreplikation möglich, die Elimination des Virus gelingt jedoch fast nie. Attraktive Zielstrukturen für neue, immuntherapeutische Ansätze gegen die chronische HBV-Infektion sind CD8+ T-Zellen, die von zentraler Bedeutung für die Ausheilung und Kontrolle der HBV-Infektion sind. Das Repertoire HBV-spezifischer CD8+ T-Zell-Epitope ist bisher jedoch unzureichend charakterisiert und konzentriert sich auf häufige HLA-Allele (z.B. HLA-A*02). Bei anderen chronischen Virusinfektionen wurden jedoch insbesondere HLA-B-Allele als protektiv beschrieben. Ziel der vorliegenden Arbeit war deshalb die Identifikation neuer HBV spezifischer CD8+ T-Zell-Epitope. Mit überlappenden Peptiden konnten bei insgesamt 30 chronisch HBV-infizierten Patienten 17 bisher nicht vorbeschriebene HBV-spezifische CD8+ T-Zell-Epitope identifiziert werden. Interessanterweise verteilten sich die identifizierten T-Zell-Antworten über Polymerase, core-Protein und X-Protein des HBV, während das surface-Protein (HBsAg) komplett ausgespart blieb. In einer Vergleichskohorte mit ausgeheilter HBV-Infektion konnten dagegen T-Zell Antworten gegen alle HBV-Proteine gefunden werden, auch gegen das HBsAg. Diese Ergebnisse deuten auf eine wichtige Rolle des HBsAg für Ausheilung und Chronifizierung der HBV-Infektion hin. Die neu identifizierten CD8+ T-Zell-Epitope sind zum größten Teil (70%) durch HLA-B-Allele restringiert. Am häufigsten waren Epitope durch das Allel HLA-B*35 restringiert. Eine Berücksichtigung von HLA-B restringierten Epitopen bei der Entwicklung neuer immuntherapeutischer Ansätze erscheint daher sinnvoll. In der Literatur gibt es kontroverse Daten über die Bedeutung viraler Escape-Mutationen bei der HBV-Infektion. Eine Untersuchung autologer viraler Sequenzen der neu identifizierten Epitope ergab bei zwei neuen Epitopen Hinweise für die Selektion viraler Sequenzvarianten durch CD8+ T-Zell Selektionsdruck. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Mehrzahl der HBV spezifischen CD8+ T-Zell-Epitope noch nicht identifiziert ist, und dass HLA-B restringierte Epitope immundominant sind. Weiterhin konnten Hinweise für eine zentrale Rolle HBsAg-spezifischer T-Zell-Antworten für die Immunkontrolle der HBV Infektion und für das Auftreten viraler Escape-Mutationen gefunden werden
- Standort
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Umfang
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Online-Ressource
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Universität Freiburg, Dissertation, 2017
- Schlagwort
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Zelle
Epitop
Hepatitis B
Virusinfektion
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Freiburg
- (wer)
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Universität
- (wann)
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2021
- Urheber
- Beteiligte Personen und Organisationen
- DOI
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10.6094/UNIFR/194086
- URN
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urn:nbn:de:bsz:25-freidok-1940868
- Rechteinformation
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Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Letzte Aktualisierung
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14.08.2025, 10:58 MESZ
Datenpartner
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Beteiligte
Entstanden
- 2021