Dokument
13) Der Abt Leonhard von Adelberg bittet, seinem Gotteshaus wegen erlittener Plünderung und zugefügten Schadens von den angezeigten Bauern und ihren Obmännern über eine Entschädigung behilflich zu sein, s.d.
- Archivalientitel
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Vermischte Akten, Nachtrag: u.a. Reisewarnung an den Erzherzog Ferdinand vor Herzog Ulrich; Kundschaften über Herzog Ulrich; Mömpelgarder Bauern in Burgund; Entschädigungen aus dem Bauernaufruhr, Neue Unruhen im Jahr 1526
- Signatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, H 54 Bü 41, 13
- Kontext
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Bauernkrieg >> 2. Akten >> 1. Österreichische Regierung in Württemberg >> 1.4. Österreichischen Regierung in Württemberg: Nachtragsakten von 1824 >> Vermischte Akten, Nachtrag: u.a. Reisewarnung an den Erzherzog Ferdinand vor Herzog Ulrich; Kundschaften über Herzog Ulrich; Mömpelgarder Bauern in Burgund; Entschädigungen aus dem Bauernaufruhr, Neue Unruhen im Jahr 1526
- Bestand
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, H 54 Bauernkrieg
- Indexbegriff Person
- Indexbegriff Ort
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Adelberg GP
- Laufzeit
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1522-1526
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
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- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 16:50 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Dokument
Entstanden
- 1522-1526
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"Prior und Conventspersonen, so noch zu Adelberg", schreiben an Abt Leonhard von Adelberg auf die Eröffnung des herzoglichen Befehls vom 25. November und den Befehl des Abts vom 27. November ("das ir euch sollichem Schreiben gemeß in die sach schicken wöllen, wie sich gepürt, das wil ich mich zu üch versehen"): Es sei ihnen sehr beschwerlich, "das ir sollent die leibs halb vermögen fürderlich gen Mulbrun beschaiden und verhelfen und die alten und schwachen bey euch zu Göppingen im (Adelberger) hof behalten"; dan dweil die jungen und starcken fast all der ursach halb hinweg seyend, das sie von der alten relligion nit weichen, sich irs gotzhaws pfrend und gerechtsame nichts verzeihen noch verschreiben (Zusatz am Rande: sonder by bäpstl. Hayligkait und kai. Mayt. glauben, ordnung und satzungen pleiben) wöllen. So seind wür, so noch übrigs, nahent all alt und mit mancherlay kranckhayten beladen (Zusatz am Rande: als namlich etlich under uns die böß kranckhait der Franzosen bis in das XV. jar gehabt), die ander leuten wenig nutz, trost oder hilf thon khunden, sonder anderer pfleg, trost und hilf stätz bederfen. Aus wölchem wol abzunemen, was E(uer) V(äterliche) T(rew) für unlust und überlast an uns han wurd, wan wür in hoff zusamen kement, das dan unser khains willens und mainung ist, E. V. Treuw in ainicherlay weg überlestig zu sein. Zudem obschon khain verdruß oder überlast an solichem wer, so ist nit zugericht im hof, das wür fiegklich kinden darinnen sein, dweil under uns, so sie von aigner habitation vertriben, stiblin und aigen khamer bederfen, so khan man yetz gar nichts buwen oder zurichten des winters halb. Über das alles, lieber herr und vatter, befrembdt es uns seer und kindens nit verston, das nehermals unsers gnedigen fürsten und herrn gesantten zum ofternmal mündtlich und hernach auch im ersten bevelch schriftlich sich hond vernemen lassen, die alten und schwachen werden im gotzhaws bleiben und man yetz nach vermeg des lettsten bevelchs n(i)emen darinnen lassen wil. Dweil dem allem also und wir alten schwachen on sonder überlast bey E. V. Treuw im hoff nit sein und bleyben, auch von strenge der kelthen und reuhe aller weg und stras nörgen (= nirgends) khomen künden, wissen wür uf das mal nit anderst antworten oder handlen, dan das wür in unserm gotzhaws bleyben, bis man uns hinuß schlaifft. Der hoffnung unser gnediger fürst und herr werde uns gnedigcklich bedencken und uß christenlicher und fürstlicher gedult und barmhertzigkait doch zum wenigisten den winter voll in unser herberg lassen. Das wöll E. V. T. von uns armen brüder und sinen im aller besten vernehmen und zu sölicher billigkait bey unserm g. f. u. herrn verhelfen ... .

Abt Leonhard von Adelberg verpflichtet sich, nachdem die Stadt Göppingen eine Behausung für die armen Leute errichtet hat, in der sie mit Essen und Trinken unterhalten werden, damit die Bürger des Anschreiens durch die selben überhebt werden, jährlich auf seine Lebenszeit an das Almosen 13 Scheffel Dinkel und 13 Scheffel Haber auf Martini zu geben. Wenn Kriegsläufe oder Teurung käme, so daß keine Frucht auf den Kasten fällt und der Prälat von Adelberg nicht Haus hält in seinem Hof zu Göppingen, so besteht keine Verpflichtung, die Frucht zu geben. Die Stadt übernimmt in Kriegszeiten die Bewahrung des Kl. hofs, die Früchte und Habe, nötigenfalls den Verkauf der Früchte und Abführung des Erlöses an das Kl..

Bürgermeister und Rat der Stadt Esslingen beurkunden, daß sie den Abt Leonhard zu Adelberg in ihr Burgrecht aufgenommen haben und sein liegendes und fahrendes Hab und Gut in der Stadt samt seinen Dienern, Ehalten und Hausgesind in ihren Schutz und Schirm aufgenommen haben. Der Abt soll in allen Streitsachen mit Bürgern oder Fremden vor dem Stab und Gericht der Stadt Recht nehmen und geben. Zu jährlichem Burgrecht bezahlt der Abt für Steuer, Wacht, Frondienst u. a. 20 fl rh. Wegen des vom Ks. der Stadt verliehenen Weggelds gilt der mit dem Abt besonders abgeschlossene Vertrag. Die Aufkündigung des Burgrechts soll 8 Tage vor Martini erfolgen.

Abt Leonard vom Kloster Adelberg, Dr. des Kirchenrechts und Generalvisitator des Schwäbischen Kreises für 3 Jahre, bestätigt die nach dem Tod Conrad Ermans im Beisein der Äbte von Minderau, Schussenried und Marchtal erfolgte Wahl des Johannes Loginger, Kanonikus von Rot, zum Abt dieses Klosters. Besiegelt mit dem Abteisiegel. Gegeben zu Adelberg, 5. Dezember 1520. Orig. Perg., 1 S. fehlt.

Schultheiß und Richter des Dorfs Hundsholz ("Hunißholtz") als Obergericht des Kl. Adelberg und Schultheiß und Richter des Dorfs Steinberg, in dieses Obergericht gehörig, erteilen dem Abt Leonhard ("Lienhart") des Kl. Adelberg als ihrem Stabherrn eine Kundschaft darüber: "wo und wann von der herrschaft rayssgelt, gsellen zu welen in die rayss wegen und anders, so der rayß gemeß ist, auch sunst schatzung, hilfgelt und ander beschwerden, wie die namen haben, uff uns Adelbergische unterthanen arm leut gesetzt worden ist". Sie erklären, daß diese Beschwerden in die vier Vierteil der Herrschaft, nämlich das Adelbergisch Gericht, das Gericht Steinberg, das dritte Viertel Schlat, Holzheim und Eschenbach, das vierte Viertel Zell und Altbach, gesetzt und umgeschlagen worden seien, an Geld, an Rossen, an Gesellen und an Wägen.

Hz. Ulrich von Württemberg beurkundet die Entscheidung seiner Räte in dem Streit zwischen Abt Leonhard ("Lienhart") von Adelberg, dem Kaplan auf dem Kapellberg zu Beutelsbach und dem Pfarrer zu Strümpfelbach einerseits und dem Stift Göppingen anderseits wegen des Eimer Weins vom Zehnten zu Strümpfelbach, vom Herbst 1517, der in Verbot liegt und von dem letztgenannten Stift als der Stabeimer gefordert wird, bevor dem Pfarrer zu Strümpfelbach seine 4 Eimer gemäß dem Vertrag von 1501 März 8 aus dem Zehnten gereicht werden: Die Entscheidung geht dahin, daß das Stift Göppingen von dem in Verbot liegenden Eimer die Hälfte und der Pfarrer von Strümpfelbach die andere Hälfte erhalten soll. Die weiteren Eimer bis zu den 4 Eimern sollen dem Pfarrer von den 3 andern Parteien gemäß dem Vertrag gereicht werden. Der Streit wegen des Schreibers (zur Herbstzeit) soll aufgehoben sein.
