Urkunden

"Prior und Conventspersonen, so noch zu Adelberg", schreiben an Abt Leonhard von Adelberg auf die Eröffnung des herzoglichen Befehls vom 25. November und den Befehl des Abts vom 27. November ("das ir euch sollichem Schreiben gemeß in die sach schicken wöllen, wie sich gepürt, das wil ich mich zu üch versehen"): Es sei ihnen sehr beschwerlich, "das ir sollent die leibs halb vermögen fürderlich gen Mulbrun beschaiden und verhelfen und die alten und schwachen bey euch zu Göppingen im (Adelberger) hof behalten"; dan dweil die jungen und starcken fast all der ursach halb hinweg seyend, das sie von der alten relligion nit weichen, sich irs gotzhaws pfrend und gerechtsame nichts verzeihen noch verschreiben (Zusatz am Rande: sonder by bäpstl. Hayligkait und kai. Mayt. glauben, ordnung und satzungen pleiben) wöllen. So seind wür, so noch übrigs, nahent all alt und mit mancherlay kranckhayten beladen (Zusatz am Rande: als namlich etlich under uns die böß kranckhait der Franzosen bis in das XV. jar gehabt), die ander leuten wenig nutz, trost oder hilf thon khunden, sonder anderer pfleg, trost und hilf stätz bederfen. Aus wölchem wol abzunemen, was E(uer) V(äterliche) T(rew) für unlust und überlast an uns han wurd, wan wür in hoff zusamen kement, das dan unser khains willens und mainung ist, E. V. Treuw in ainicherlay weg überlestig zu sein. Zudem obschon khain verdruß oder überlast an solichem wer, so ist nit zugericht im hof, das wür fiegklich kinden darinnen sein, dweil under uns, so sie von aigner habitation vertriben, stiblin und aigen khamer bederfen, so khan man yetz gar nichts buwen oder zurichten des winters halb. Über das alles, lieber herr und vatter, befrembdt es uns seer und kindens nit verston, das nehermals unsers gnedigen fürsten und herrn gesantten zum ofternmal mündtlich und hernach auch im ersten bevelch schriftlich sich hond vernemen lassen, die alten und schwachen werden im gotzhaws bleiben und man yetz nach vermeg des lettsten bevelchs n(i)emen darinnen lassen wil. Dweil dem allem also und wir alten schwachen on sonder überlast bey E. V. Treuw im hoff nit sein und bleyben, auch von strenge der kelthen und reuhe aller weg und stras nörgen (= nirgends) khomen künden, wissen wür uf das mal nit anderst antworten oder handlen, dan das wür in unserm gotzhaws bleyben, bis man uns hinuß schlaifft. Der hoffnung unser gnediger fürst und herr werde uns gnedigcklich bedencken und uß christenlicher und fürstlicher gedult und barmhertzigkait doch zum wenigisten den winter voll in unser herberg lassen. Das wöll E. V. T. von uns armen brüder und sinen im aller besten vernehmen und zu sölicher billigkait bey unserm g. f. u. herrn verhelfen ... .

Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg

Namensnennung 3.0 Deutschland

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Archivaliensignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 469 I U 640

Kontext
Adelberg Urkunden >> 16. Jahrhundert
Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 469 I Adelberg Urkunden

Indexbegriff Person
Indexbegriff Ort
Göppingen GP; Adelberger Hof
Maulbronn PF

Laufzeit
1535 November 30

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Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 16:51 MEZ

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Objekttyp

  • Urkunden

Entstanden

  • 1535 November 30

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