Akten
Hohenaschauer Archiv (Bestand)
Fritz Mayer, Das Hohenaschauer Archiv: Das Hohenaschauer Archiv ist eines der wertvollsten und reichhaltigsten Herrschaftsarchive in den staatlichen bayerischen Archiven. Das Wirken zweier bedeutender Familien, der Herren von Freyberg (1374-1610) und der Herren von Preysing (1610-1853), letztere im Jahre 1664 in den Grafenstand erhoben, findet in diesem Bestand seinen Niederschlag. Die Urkunden beginnen bereits mit dem Jahre 1321 und erfassen damit auch noch die Zeit, als das Geschlecht der Aschauer (seit dem 13. Jh.) und seit 1338 die Burghausener Bürgerfamilie der Mautner die Herrschaft Aschau besaßen 1. Damit umfaßt die Zeitspanne, aus der uns das Hohenaschauer Archiv erhalten ist, mehr als 500 Jahre. Örtlich reicht das Gebiet von der Tiroler Grenze bei Sachrang im Süden bis zum Chiemsee im Norden, im Osten begrenzt vom alten Gericht Marquartstein und im Nordwesten und Westen von den Gerichten Kling und Rosenheim.; Das Archiv besteht aus zwei Teilen, demjenigen der Herrschaft Hohenaschau mit der Hofmark Söllhuben, letztere erworben im 14. Jh. 2, und dem Sitz Farmach (Farnach, Gde. Söllhuben), erworben 1674 3, zum anderen Teil demjenigen der Herrschaft Wildenwart, die bereits 1331 als Herrschaft Hirnsberg in den Besitz der Aschauer kam, in der 2. Hälfte des 14. Jh. im Besitz der bayerischen Herzöge, nunmehr Herrschaft Wildenwart genannt, war, 1501 durch Herzog Georg an die Kinder des Virgil Hofer von Schwaz und 1544 von Wolf Hofer an Pankraz von Freyberg verkauft wurde 4. Als dessen Sohn Wilhelm 1603 starb, ging die Herrschaft Wildenwart nach der im Jahre 1607 erfolgten Heirat der Tochter Sophie mit Freiherrn Ferdinand Schurf von Mariastein im Jahre 1610 an dieses Tiroler Geschlecht über, während die Herrschaft Hohenaschau durch Heirat der Tochter Benigna im Jahre 1608 mit Christoph von Preysing ebenfalls im Jahre 1610 an dieses Geschlecht kam 5. Im Jahre 1771 6 wurde die Herrschaft Wildenwart von den Grafen Preysing wieder zurückerworben. Wenige Jahre nach Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit (1848) starb im Jahre 1853 der letzte Hohenaschauer Preysing, Graf Johann Christian. Das Schloß Hohenaschau wechselte nun innerhalb weniger Jahre mehrmals den Besitzer 3, ein Albin von Leitner wurde durch Verheiratung mit der einzigen Tochter Johann Christians Graf v. Preysing Herr von Hohenaschau. Kurz darauf folgte Graf Waldbot von Bassenheim, im Jahre 1860 ein Gutsbesitzer Schweyer aus Friedberg und zwei Jahre später die Eisengewerkschaft Achthal-Hammerau, die ihren Sitz in Salzburg hatte.; Da nun diese Gewerkschaft die Absicht erkennen ließ, das Archiv zu veräußern, berichtete am 19.5.1866 der damalige Reichsarchivdirektor Löher König Ludwig II. über diesen Sachverhalt und bat darum, das wertvolle Archiv für das K. Allgemeine Reichsarchiv zu erwerben.
- Bestandssignatur
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StAM, Hohenaschauer Archiv
- Umfang
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7557
- Sprache der Unterlagen
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deutsch
- Kontext
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Staatsarchiv München (Archivtektonik) >> IV. Nichtstaatliches Archivgut >> B. Archive des Adels, adelige Standesherrschaft und Jurisdiktion >> 1.) Adelsarchive
- Provenienz
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Hohenaschauer Archiv
- Bestandslaufzeit
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1431-1851
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
22.04.2025, 11:00 MESZ
Datenpartner
Staatsarchiv München. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Akten
Beteiligte
- Hohenaschauer Archiv
Entstanden
- 1431-1851