Akten

Toerring-Seefeld Archiv 1 (Bestand)

Toerring-Seefeld Archiv 1: Das Schloßarchiv Toerring-Seefeld; Das Schloßarchiv Toerring-Seefeld wurde in den Jahren 1976 und 1977 als Depositum in das Staatsarchiv München übernommen (damaliger Hinterleger: Hans-Heribert Graf zu Toerring-Jettenbach, jetzt sein Sohn Graf Hans Caspar). Die nachstehenden Repertorienbände erschließen das Archiv I, das sogenannte Familienarchiv, das eine Auslese wichtigerer Toerringischer Archivalien umfaßt, denen man bei einer Ordnung des Archivs im 19. Jahrhundert im engeren Sinne Archivwert beimaß. Sie betreffen zwar in der Mehrzahl die Herrschaft Seefeld und die gräfliche Linie zu Seefeld; nicht unwesentliche Teile beziehen sich jedoch auf die Linien zu Jettenbach und zu Stein sowie deren Besitzungen, u.a. Törring und Tengling, Stein und Pertenstein, Jettenbach, Winhöring, Tüssling und Pörnbach. Das Archiv I stellt also dem Inhalt nach in Auswahl ein Archiv der Gesamtfamilie Toerring dar und ist eine wichtige Ergänzung zum Archiv Toerring-Jettenbach. Letzteres gilt auch für das inzwischen durch eigene Repertorien erschlossene Archiv II, das sogenannte Seefelder Hofmarks- oder Herrschaftsarchiv, das 361 Kartons umfaßt.; Archiv I; Die 1843 und 1846 von dem gräflichen Hauslehrer und Familienchronisten Friedrich Töpfer von Hand geschriebenen Repertorien des Archivs I wurden 2001 von Jolanda Englbrecht als Dateien erfasst. Da nicht mehr alle im vorletzten Jahrhundert verzeichneten Archivalien heute vorhanden und außerdem die Urkunden herausgenommen und gesondert aufgestellt sind, wurden folgende Kennzeichnungen gewählt:; - Die Nummern von vorhandenen Archivalien sind nicht eingeklammert und halbfett. Für sie gelten die alten Bestellsignaturen, z.B.; Toerring-Seefeld Lit. C. 1 Nr. 53; - Die Nummern der herausgenommenen Urkunden (Ausstellungsdaten bis zum Jahr 1500) stehen in runden Klammern (), die heute gültigen Bestellsignaturen folgen halbfett jeweils am Ende der Regesten, z.B.; Schloßarchiv Seefeld Urk. Nr. 32; - Die Nummern der fehlenden Archivalien stehen in geschweiften Klammern {}. Die Beschreibungen dieser Archivalien - zum Teil auch Urkundenregesten - wurden dennoch aus dem alten Repertorium übernommen, da sie der Forschung dienlich sein können.; Die alte Foliierung wird auf der rechten Seite angeführt, um die Benützung des damaligen Registers zu ermöglichen.; Eine neu erstellte Urkunden-Übersicht für das Archiv I befindet sich im Anhang.; Gräflich Toerring'sches Schloßarchiv Seefeld; Archiv I, Repertorium I; Katalog über alle im Graeflich Torring'schen Schloßarchive zu Seefeld befindlichen Urkunden und Akten verfaßt 1843.; Vorerinnerung.; Im Jahre 1701 ließ der Herr Graf Maximilian Cajetan von Törring die sein Haus und seine Güter betreffenden Urkunden und Akten, welche bis dahin im Gerichtslokale sich befanden, sammeln, ordnen, beschreiben und in das früher zum Gefängnis gebrauchte Gewölbe im vordern Thurm des Schlosses Seefeld zur Aufbewahrung bringen. Aber so lebhaft bei seinen Nachkommen stets das Interesse für ihr Haus und Ihre Hausgeschichte war, so wenig Aufmerksamkeit schenkten sie diesem nicht unbedeutenden Hausarchiv. Ein Besuch desselben am Maria-Himmelfahrtsfeste des Jahres 1841 überzeugte daher sogleich den Herrn Grafen Joseph von Torring, daß eine mehr als ein Jahrhundert lange Vernachlässigung nicht nur die Dokumente selbst in die größte Unordnung gebracht, sondern einige sogar der Vernichtung Preis gegeben und das ganze Archiv der Gefahr des zu Grunde Gehens blos gestellt hatte.; Stets bemüht, seine unausgesetzte und sorgsamste Thätigkeit auf Alles zu verwenden, was unter seinen Vorfahren in Verfall gerathen und vernachlässigt worden war, beschloß Herr Graf Joseph sogleich auch seinem Schloßarchive Ordnung und Sicherheit zu verschaffen.; Nachdem der Riß am Boden des Gewölbes, welcher den Mäusen freyen Eingang bot, vermauert, die Kästen repariert, das ganze Lokale von ungeheurem Schmutze gereinigt und vom Herrn Grafen Joseph alle Pergamente und Papiere vom Staube befreit waren, wurde erst die alte Ordnung nach dem 1701 verfaßten Inventar wieder hergestellt, wobei mancher bedauernswerther Verlust in Erfahrung kam Zugleich ergab sich, daß viele Kästen mit Gegenständen angefüllt waren, welche für dieses Archiv unpassend erschienen, wie z.B. Bräuhaus-Wirthschafts-, ferner die Unterthanen betreffende Vormundschaftsrechnungen, Inventarien, Injurien und Schuldprozesse, Militäraushebungen, Steueranlagen, Landesherrliche Mandate und Contagionssachen. Alle diese Dinge wurden daher in ein Lokale des achteckigen Thurmes (Archiv Nr.II) gebracht und daselbst auch alle Brief- und Verhörsprotokolle, Steuer- und Lehensachen, Kirchen- und Bräuhaus-, Zieglerei-, Fischerei-, Hauswirtschafts- und Amtsrechnungen, sowie die ganze Registratur über die Gräflich Torring'schen Majoratlehen in Ordnung gereinigt, und zwar fast allein durch die rastlose Bemühung des Herrn Grafen Joseph selbst.; Durch diese Wegräumung so vieler unpassender Gegenstände wurde viel Raum im alten Archiv (Archiv Nr.I) gewonnen und da auch die Ordnung desselben überhaupt in mancher Beziehung unpassend erschien, ein ganz neuer angenommen.; So entstand anliegendes neues Inventarium, welches kein Vergleich mit dem alten schon beim ersten Anblicke und fast auf jeder Seite eine große Bereicherung des Archives darthun wird. Diese Bereicherung aber geschah aus folgenden Gründen:; 1. Bei der durch neue Ordnung nothwendig gemachten genauen Durchlesung aller Urkunden und Akten entdeckte sich noch manches bisher unbekannte Dokument.; 2. Sehr viele Rechnungen und Stiftbücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert waren mit Pergamenturkunden eingebunden, welche abgelöst und vom Leime gereinigt wurden.; 3. Um dem Papiere mehr Halt zu geben, waren nicht selten Pergamentstreifen von alten Dokumenten zwischen die Blätter der älteren Rechnungen genäht, welche herausgenommen und zusammengesetzt oft manche interessante Nachricht enthielten.; 4. Was von Urkunden und Akten, welche blos das Gräfliche Haus betrafen, in der Gerichtsregistratur sich vorfand, wurde aus derselben extradiert.; 5. Dasselbe geschah von dem Gräflichen Haussekretariat zu München; 6. Als die auf dem Speicher des Gräflichen Wohnhauses zu München befindliche Majoratlehen-Registratur nach Seefeld in das Archiv Nr.II abgeliefert wurde, fanden sich auch unter dieser manche ältere für das Archiv Nr.I passende Dokumente.; 7. Der Historische Verein für Oberbayern beschenkte den Herrn Grafen Joseph mit mehreren Original-Urkunden über das von seinem Hause besessene Erbmarschall-Amt zu Regensburg und der Prälat von St. Peter zu Salzburg, sowie die Registratur des Ordinariats zu München theilte demselben manche schätzenswerte Abschrift mit.; 8. Aus dem allgemeinen Reichsarchiv wurde nicht nur durch Tausch eine Anzahl älterer Original-Urkunden erworben, sondern auch eine große Menge von Abschriften interessanter Familiendokumente, welche vom Herrn Grafen Joseph mit unermüdlichem Fleiße theils auf Pergament, theils auf starkes Papier geschrieben worden sind.; 9. Was an Torring'schen Papieren und Urkunden die gräflich Löschische Familie noch vom Schloß Stein in ihrem Besitze hatte, wurde gleichfalls von Herrn Grafen für sein Hausarchiv erworben.; 10. Endlich bereicherte Herr Baron Mandel mit großer Liberalität das Archiv durch eine beträchtliche Menge der interessantesten Torring'schen Urkunden, welche sich in seinem Archiv zu Tissling befanden.; Das auf diese Weise jetzt mehr als vier Mal größere Archiv erhält nun auch noch dadurch eine nicht unbedeutende Verbesserung, daß die Dokumente nicht mehr einzeln in den Kasten übereinander gelegt, sondern zusammen in Fascikel zwischen Pappendekcel gebunden wurden.; Die ganze Arbeit wurde nach theilweiser Unterbrechung in der Hauptsache am Jahrestage ihres Beginnens 1842 vollendet, und man kann getrost die Behauptung hier niederschreiben, daß alle Dokumente und sogar die kleinsten Bruchstücke als Familienheiligthümer betrachtet wurden, und daß als Wahlspruch galt jener Ausspruch des Herrn.; Colligite, quae supersunt, fragmenta,; ne pereant!

Bestandssignatur
StAM, Toerring-Seefeld
Umfang
5477
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Staatsarchiv München (Archivtektonik) >> IV. Nichtstaatliches Archivgut >> B. Archive des Adels, adelige Standesherrschaft und Jurisdiktion >> 1.) Adelsarchive

Provenienz
Toerring-Seefeld Archiv 1
Bestandslaufzeit
1148-1850

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Letzte Aktualisierung
22.04.2025, 11:00 MESZ

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Objekttyp

  • Akten

Beteiligte

  • Toerring-Seefeld Archiv 1

Entstanden

  • 1148-1850

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