Bestand

Rosenfeld W (Bestand)

1. Zur Geschichte des Amts Rosenfeld: Das Amt Rosenfeld ging zum größten Teil aus der Herrschaft Rosenfeld hervor, die die Grafen von Württemberg 1305 zunächst pfandweise, 1317 käuflich von den Herzögen von Teck erwarben. Sie umfasste die Orte Rosenfeld, Aistaig, Bergfelden, Bickelsberg, Brittheim, Isingen, Leidringen, Renfritzhausen, Trichtingen, Vöhringen und Weiden. 1444 (Konrad von Falkenstein, eine Hälfte) und 1449 (Jakob, Wilhelm und Hans von Falkenstein, Rest) kam Flözlingen durch Kauf hinzu. Da es mitten im Gebiet des Rottweiler Pürschvogteiamts lag, soll die Strafgerichtsbarkeit jährlich wechselnd von Rottweil und Württemberg wahrgenommen worden sein. In Täbingen, dessen nordwestliche Hälfte schon im Mittelalter württembergisch geworden war, besaß Württemberg ab etwa 1500 die volle Landeshoheit; die Ortsherrschaft blieb aber bis 1666 geteilt. Sie lag für die südöstliche Hälfte bei dem dortigen Rit-tergut, das ab dem 16. Jahrhundert zum Ritterkanton Neckar-Schwarzwald gehörte und über die Herren von Sinkingen, die Herren von Ehingen und die von Landenberg an Christoph von Türk kam, der es 1666 bei Herzog Eberhard III. gegen ein anderes Gut eintauschte. 1807 erweiterte sich die Zuständigkeit auf die Orte Rotenzimmern (vom Klosteramt St. Georgen) und Gößlingen (vom Klosteramt Alpirsbach). 1808 wurde das Oberamt Rosenfeld aufgelöst und dem Oberamt Sulz eingegliedert; mit Ausnahme der Gemeinden Flözlingen, das an das Oberamt Rottweil, Täbingen, das an Balingen, 1810 an Rottweil und Gößlingen, das ebenfalls 1810 an Rottweil gelangte. Literatur: Beschreibung des Oberamts Sulz, hg. v. dem Königlichen statistisch-topographischen Bureau, Stuttgart 1863.

2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Bei den Altwürttembergischen Ämterbeständen handelt es sich um "topographische Auslesebestände", die verschiedene Provenienzen umfassen. Die Entstehung dieser Bestandsgruppe ist in der "Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Altwürttembergisches Archiv" (1975, S. 119 ff.) erläutert. Im Rahmen eines umfangreichen Beständeaustauschs wurde der Bestand A 394/395 L im Jahr 1969 vom StA Ludwigsburg an das HStA Stuttgart abgegeben. Die Abgabe blieb als eigenständiger Bestand bestehen. Da er Akten des weltlichen Amts und der Geistlichen Verwaltung enthielt, bekam der Bestand die Signatur A 394/395, zur Unterscheidung von den bereits vorhandenen Membra A 394 Rosenfeld W und A 395 Rosenfeld G wurde der Buchstabe L angehängt. In den folgenden Jahren kamen einige Archivalien hinzu: Eines (jetzt: Bestellnummer Bü 23) entstammt einer 1972 vom Verein für württembergische Familiengeschichte abgegebenen Reskriptensammlung, neun weitere (jetzt: Bestellnummer Bü 14-22) bekam das StA Sigmaringen 1987 von Dr. Max Frommer aus Villingen-Schwenningen geschenkt; sie wurden dem HStAS zuständigkeitshalber überlassen (s. Kanzleiakten Tb.-Nr. 1324; 1987). Ein Büschel (alte Signatur: Bü 14) wurde noch im StA Ludwigsburg entnommen, anscheinend in den Bestand F 86 Kameralamt Rosenfeld Bü 11 a eingeordnet und vermutlich inzwischen an das StA Sigmaringen abgegeben. Weitere Überlieferung der Provenienz Rosenfeld W sowie Archivalien betr. das weltliche Amt Rosenfeld finden sich u. a. in folgenden Beständen: A 44 Urfehden A 206 Oberrat: Ältere Ämterakten A 213 Oberrat: Jüngere Ämterakten A 249 Rentkammer: Ämterakten A 302 Weltliche Ämterrechnungen A 304 Reskripten- und Berichtsbücher der Bezirksämter H 101/7 Weltliche Lagerbücher 17 Bü. (0,3 lfd. m) des Bestandes A 394/395 L waren bisher durch ein von Karl Otto Müller erstelltes Repertorium erschlossen, 0,1 lfd. m Archivalien bisher unverzeichnet. Im Zuge der Neuverzeichnung wurden weltliche und geistliche Betreffe getrennt und die Bestände A 394 L Rosenfeld W und A 395 L Rosenfeld G gebildet; dabei erfolgte eine Neuzählung der Büschel. Alte und neue Signaturen können der Konkordanz entnommen werden. Der Entstehungszusammenhang der Ämterbestände ist aufgrund der Überlieferungsgeschichte weitgehend nicht mehr rekonstruierbar. Deshalb wurde bei der Neuverzeichnung nach einer Sachgliederung, die aus der Überlieferungsstruktur der Ämterbestände gewonnen wurde, klassifiziert. Innerhalb der Sachgliederung erfolgte - soweit eindeutig zuweisbar - eine alphabetische Ordnung nach Orten unter Voranstellung der Amtsstadt. Als Mischbestände enthalten die Amtsbestände i. d. R. verschiedene Provenienzen. Diese wurden, wenn sie bei der Verzeichnung festgestellt werden konnten, bei den Titelaufnahmen vermerkt. Die Verzeichnung erfolgte 1997 mit Hilfe des Programms MIDOSA 95 durch Archivreferendar Wolfgang Stetter unter Anleitung von Dr. Hoen. Das Altrepertorium wurde dem Bestand A 605 zugeordnet. Der Bestand umfasst nun eine Urkunde und 30 Bü (0,3 lfd m). Stuttgart, im Juni 1997 Dr. Barbara Hoen Wolfgang Stetter

Abkürzungsverzeichnis:
Az. Aktenzeichen
Bd. Band
Bem. Bemerkung
Bestellnr. Bestellnummer
betr. betreffend
Bl. Blatt
Bü Büschel
desgl. desgleichen
L Ludwigsburg
lfd. m. laufende Meter
OA Oberamt
o. D. ohne Datum
Ordnungsnr. Ordnungsnummer
Schr. Schriftstück(e)
u.a. unter anderem
usw. und so weiter
v.a. vor allem
vgl. vergleiche
W Weltlich
z.T. zum Teil

Konkordanz 1:
Bestellnr. Ordnungsnr.
Bü. 1 26
Bü. 2 27
Bü. 3 28
Bü. 4 25
Bü. 5 18
Bü. 6 22
Bü. 7 4
Bü. 8 1
Bü. 9 7
Bü. 10 8
Bü. 11 20
Bü. 12 17
Bü. 13 16
Bü. 14 21
Bü. 15 5
Bü. 16 12
Bü. 17 3
Bü. 18 10
Bü. 19 11
Bü. 20 6
Bü. 21 2
Bü. 22 9
Bü. 23 15
Bü. 24 24
Bü. 25 23
Bü. 26 13
Bü. 27 29
Bü. 28 14
Bü. 29 19
Bü. 30 30

Konkordanz 2:
alte Signatur Ordnungsnr. Bestellnr.
A 394/395 L Bü 1 26 Bü. 1
A 394/395 L Bü 2 27 Bü. 2
A 394/395 L Bü 3 28 Bü. 3
A 394/395 L Bü 4 25 Bü. 4
A 394/395 L Bü 7 18 Bü. 5
A 394/395 L Bü 9 22 Bü. 6
A 394/395 L Bü 10 4 Bü. 7
A 394/395 L Bü 11 1 Bü. 8
A 394/395 L Bü 12 7 Bü. 9
A 394/395 L Bü 13 8 Bü. 10
A 394/395 L Bü 15 20 Bü. 11
A 394/395 L Bü 16 17 Bü. 12
A 394/395 L Bü 17 16 Bü. 13

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 394 L
Umfang
1 Urkunde, 30 Büschel

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Topographische Auslesebestände und Bezirksbehörden >> Oberämter, Kellereien und Geistliche Verwaltungen >> Heimsheim - Winnenden

Bestandslaufzeit
(1543) 1654-1808

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1543) 1654-1808

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